Eichen-Stromabecher
Eichen-Stromabecher | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Eichen-Stromabecher (Rutstroemia firma) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rutstroemia firma | ||||||||||||
(Pers.) P. Karst. |
Der Eichen-Stromabecher (Rutstroemia firma), aufgrund der festen Konsistenz der Fruchtkörper auch Derber, Zäher oder Harter Stromabecherling genannt, ist eine Pilzart aus der Familie der Stromabecherverwandten. Die Spezies besiedelt abgestorbenes, entrindetes Eichenholz.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Makroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fruchtkörper sind kelchförmige, bei Reife ausgebreitete Apothecien, die 0,5 bis 1,5 Zentimeter groß werden, mit deutlichem Stiel. Ihre Farbe ist Gelb-Braun bis Rotbraun. Ihr äußeres Excipulum besitzt eckige bis prismatische Zellen mit einer bedeutenden Schicht gelatinisierter Hyphen. Ihre Konsistenz ist daher ziemlich fest und zäh.
Mikroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sporen sind hyalin, lang-elliptisch bis leicht bananenförmig, glatt und bis fünffach septiert. Sie werden 14,5 bis 19,5 × 4 bis 5,5 Mikrometer groß. Häufig werden an beiden Enden Nebensporen abgeschnürt. Die Ascosporen liegen in den Asci in zwei Reihen. Die Asci selbst sind zylindrisch-keulig mit zweireihig liegenden Sporen und messen 140 bis 155 × 10 bis 11,58 Mikrometer. Die Paraphysen sind fädig mit weit unten einsetzender Septierung.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Eichen-Stromabecher wächst auf abgestorbenem entrindeten Eichenholz, welches durch den Pilz geschwärzt, also stromatisiert wird. Er bildet Apothecien von September bis November und ist in Mitteleuropa nicht selten. So listet ihn die Mykologische Datenbank für Pilze Österreichs in allen Bundesländern außer für Wien.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Eichen-Stromabecher wurde 1801 von Persoon als Peziza firma erstmals beschrieben[2] Leopold Fuckel stellte ihn dann zu Ciboria, während Karsten ihn zu Rutstroemia stellte. Kent P. Dumont stellte ihn 1976 zu Poculum. Lange Zeit wollten einige Autoren alle Stromabecher zu Ciboria stellen. Neuerdings werden sie aber sogar in einer eigenen Familie, den rutstroemiaceae gelistet[3], dessen Typusart der Harte Stromabecherling ist.[4]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ewald Gerhardt: Pilze. BLV Buchverlag, München 2006, ISBN 978-3-8354-0053-5, Seite 570.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mykologische Datenbank Österreichische Mykologische Gesellschaft 2021, aufgerufen 2023-11-12
- ↑ Eichen-Stromabecher In: Index Fungorum.
- ↑ Cannon PF, Kirk PM. (2007). Fungal Families of the World. Wallingford: CABI. Seiten 318–319, ISBN 0-85199-827-5.
- ↑ Synoptic keys to the inoperculate stromatic discomycetes in the Nordic countries: Sclerotiniaceae & Rutstroemiaceae