Sösetalsperre

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Sösestausee)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sösetalsperre
Luftbild des Staudammes der Sösetalsperre
Luftbild des Staudammes der Sösetalsperre
Luftbild des Staudammes der Sösetalsperre
Lage Niedersachsen, Deutschland
Zuflüsse Söse, Schacht
Abfluss Söse
Größere Städte in der Nähe Osterode am Harz
Sösetalsperre (Niedersachsen)
Sösetalsperre (Niedersachsen)
Koordinaten 51° 44′ 21″ N, 10° 19′ 34″ OKoordinaten: 51° 44′ 21″ N, 10° 19′ 34″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit 1928–1931
Höhe über Talsohle 52 m
Höhe über Gründungssohle 56 m
Höhe der Bauwerkskrone 328,50 m ü. NN
Bauwerksvolumen 1,9 Mio. m³
Kronenlänge 485 m
Kronenbreite 9 m
Böschungsneigung luftseitig 1:1,71 bis 1:2,05
Böschungsneigung wasserseitig 1:2,00 bis 1:2,50
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 326,50 m ü. NN
Wasseroberfläche 124 hadep1
Speicherraum 25,5 Mio. m³
Gesamtstauraum 26,25 Mio. m³
Einzugsgebiet 49 km²

Die Sösetalsperre (Sösestausee) ist eine Talsperre im niedersächsischen Teil des Harzes bei Osterode am Harz.

Die Sösetalsperre wurde als erste Talsperre der Harzwasserwerke 1928 bis 1931 an der Söse gebaut und dient der Trinkwasserversorgung, dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung und der Stromerzeugung. Der Bau der Talsperre kostete damals 14,7 Millionen Reichsmark. Betreiber sind die Harzwasserwerke. 1933 begann der Bau einer Fernwasserleitung von der Sösetalsperre, deren nördlicher Ast bis nach Bremen reicht. Heute werden eher Städte und Kommunen im Raum Hildesheim und Hannover versorgt. Seit 1980 erhält auch die Stadt Göttingen Trinkwasser aus der Talsperre.

Der Staudamm ist ein Erddamm mit einem mittigen Betonkern und Lehmdichtung. Das Wasserkraftwerk, das zur Abdeckung von Spitzenlasten dient, hat eine Leistung von 1,44 MW und ein jährliches Arbeitsvermögen von 3,10 GWh. Die Hochwasserentlastungsanlage (Überlauf) ist am südlichen Übergang vom Damm zum Hang platziert.

Die Talsperre hat eine Vorsperre, die einen 350 m langen und 18 m hohen Damm[1] besitzt und einen Stauraum von 0,75 Mio m³ hat. In der Vorsperre sollen eventuell im Zulauf befindliche Partikel sedimentieren. Außerdem gibt es noch ein Ausgleichsbecken unterhalb der Hauptsperre mit einem 10 m hohen Damm, welches eine eventuell durch Talsperren-, Kraftwerks- und Wasserwerksbetrieb unregelmäßige Abgabe von Wasser aus der Talsperre in das Unterwasser vergleichmäßigen soll.

Seit dem März 2023 wird die Vorsperre aufwendig saniert. Die mehr als 30 Millionen Euro teure Sanierung soll im Sommer 2025 abgeschlossen sein.[2]

Angeln und Wandern sind möglich. Der Rundwanderweg ist 9 km lang. Früher befand sich an der Hauptstaumauer eine Ausflugsgaststätte, die jedoch mittlerweile abgebrochen wurde. Ein an der Nachsperre angesiedelter Campingplatz wurde um 2006 aufgegeben und ist inzwischen weitgehend renaturiert.

Die Sösetalsperre ist ein Mischgewässer mit Bach- und Seeforellen, Äschen,[3] Hechten, Zandern, Flussbarschen, Karpfen, Schleien und Weißfischen. Sie zählt wegen ihrer kapitalen Hechte und Barsche mit zu den besten Raubfischgewässern Niedersachsens. Da der Stausee für die Trinkwassergewinnung genutzt wird, ist für die Ausübung der Sportfischerei ein Gesundheitsattest notwendig. In der Nachsperre ist ausschließlich die Fliegenfischerei gestattet.[4]

Panorama der Nordseite der Sösetal­sperre
Ausgleichsbecken unterhalb der Talsperre
  • Martin Schmidt: Talsperren im Harz. Ost- und Westharz. 9. Auflage, Aktualisiert von Rainer Tonn. Papierflieger Verlag GmbH, Clausthal-Zellerfeld 2012, ISBN 978-3-86948-251-4
  • Peter Franke, Wolfgang Frey: Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland. Systemdruck, Berlin 1987, ISBN 3-926520-00-0.
Commons: Sösetalsperre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. siehe Schautafel
  2. Osterode: Sösetalsperre wird aufwendig saniert auf NDR Radio & TV - Niedersachsen, 14. Juni 2023, abgerufen am 6. August 2023.
  3. aus den einmündenden Bächen eingewandert
  4. Archivierte Kopie. "DER RAUBFISCH", 15. April 2002, archiviert vom Original am 1. Mai 2014; abgerufen am 20. Dezember 2020 (deutsch).