Tomatenminiermotte

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Tomatenminiermotte

Tomatenminiermotte (Tuta absoluta)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Unterordnung: Glossata
Überfamilie: Gelechioidea
Familie: Palpenmotten (Gelechiidae)
Art: Tomatenminiermotte
Wissenschaftlicher Name
Tuta absoluta
(Meyrick, 1917)

Die Tomatenminiermotte (Tuta absoluta), ein Schädling hauptsächlich an Tomaten, ist eine Schmetterlingsart aus der Familie der Palpenmotten (Gelechiidae). Sie wird auch Südamerikanische Tomatenmotte oder Tomatenblattminierer genannt.[1] Synonyme für den wissenschaftlichen Namen Tuta absoluta sind: Scrobipalpuloides absoluta (Povolny, 1987), Scrobipalpula absoluta (Povolny, 1964), Gnorimoschema absoluta (Clarke, 1962), Phthorimaea absoluta (Meyrick, 1917). Der EPPO-Code ist GNORAB.[2]

Der auf der Tomatenpflanze lebende Falter ist sechs bis sieben Millimeter lang und hat eine Flügelspannweite von acht bis zehn Millimetern.[3][4] Das Weibchen legt seine Eier meist auf die Unterseite der Blätter, auf die Knospen oder auf die grünen Früchte. Der überwiegende Teil der Eier (75 %) wird an Blättern abgelegt, ein weiterer Teil am Spross oder Stängel (21 %) und etwa 6 % an den Blütenknospen, an den Kelchblättern.[5] Werden Eier an Früchten abgelegt, so geschieht dieses fast ausschließlich an unreifen, grünen Früchten (< 3 cm Durchmesser) bzw. Knospen, sehr nah an den Kelchblättern (Sepalen).[6][7] Auf größeren Früchten werden gemäß Literatur keine Eier abgelegt. Frasßöcher entstehen, wenn spätere Larvenstadien dort eindringen.[7] Die Eier sind cremefarben, 0,4 Millimeter lang und haben einen Durchmesser von 0,2 Millimetern.

Die Larven des ersten Stadiums (L1) sind nur etwa 0,6 bis 0,8 Millimeter groß. Die Larven des dritten Larvenstadiums (L3) sind etwa 4,5 Millimeter lang und die des vierten Larvenstadiums (L4) erreichen eine Länge von bis zu acht Millimetern.[4] Die Larve hat einen schwarzen Kopf. Ältere Larven haben ein variabel hell geflecktes Halsschild (Pronotum).

Die Puppen sind braun und vier bis sechs Millimeter lang. Die Imagines sind braun bis silbrig gefärbt mit schwarzer Fleckung auf den schmalen Flügeln. Ihre Beine sind braun und schwarz geringelt. Ihre Antennen knapp sechs Millimeter lang[1] und bestehen aus fünf oder sechs Gliedern. Die adulten Tiere können am männlichen Geschlecht unter dem Mikroskop identifiziert werden.[4]

Die erwachsenen Tiere verstecken sich tagsüber zwischen Blättern und sind meist nachtaktiv. Unter günstigen Bedingungen können sich in einem Jahr 10 bis 12 Generationen entwickeln. In Argentinien sind jedoch nur fünf Generationen bekannt. Tomaten werden in jedem Wachstumsstadium befallen.[2] Für den vollständigen Lebenszyklus ist ein Temperaturbereich von 14 bis 30 °C nötig. Sind Wirtspflanzen, speziell Tomaten, vorhanden, gehen sie kaum in Diapause über. Die Motte kann als Ei überwintern, aber auch als Puppe oder adultes Tier. Außerhalb Südamerikas sind noch weniger Einzelheiten über die Entwicklungszeiten bekannt.[1] Aus Studien in Chile geht hervor, dass die Dauer des Entwicklungszyklus bei 14 °C 76 Tage, bei 20 °C 40 Tage und bei 27 °C nur 24 Tage lang ist (auf ganze Zahlen gerundet).[8] Die weibliche Motte legt in ihrem Leben 250 bis 260 Eier, vornehmlich auf die Unterseite der Blätter.[3] Damit legt sie etwa dreimal so viel Eier wie Thrips.[9] Die Larve schlüpft nach 4 bis 5 Tagen und ernährt sich im Blatt nur vom Mesophyll. Sie beschädigt die Epidermis nur beim Austreten zur Verpuppung oder auf Suche nach mehr Nahrung. Es werden vier Larvenstadien gebildet. Das erste Larvenstadium misst 0,9 Millimeter und wird bis zum vierten 7,5 mm lang. Die Entwicklung vom Schlüpfen bis zur Verpuppung dauert 13 bis 15 Tage. Die Larven können sich in den Fraßgängen, auf der Blattoberfläche und im Boden verpuppen. Findet die Verpuppung nicht im Boden statt, wird zum Schutz ein Cocon gebildet. Das Stadium als Puppe dauert 9 bis 11 Tage.[2] In Mitteleuropa sind die Temperaturen im Winter im Freien zu tief; so kann die Motte im Freiland nicht überwintern. Gewächshäuser bieten jedoch mit Ganzjahreskulturen und weil sie den Winter über frostfrei gehalten werden gleichmäßig warme Bedingungen, in denen die Tiere den Winter überstehen können.[10] Deshalb kommt in Südamerika ab 1000 Meter über dem Meer keine Tomatenminiermotte mehr vor, weil dort die Temperaturen zu niedrig sind.

Befall durch die Tomatenminiermotte ist leicht zu finden, weil sie sich hauptsächlich und zuerst im Kopf, dem jungen Teil der Pflanze, an Knospen und jungen Früchten aufhalten, wo dann schwarzer Kot zu finden ist.[2][4] In Blättern werden flächige Miniergänge entwickelt, die der Form eines Eichenblatts ähneln. Hierbei bleibt die Blatthaut stehen, und nur die Zellen im Blattinnern werden gefressen. Der Zwischenraum verfärbt sich später dunkel. Danach werden auch die Triebe befallen. Hier frisst sich die Larve in den Trieb und höhlt ihn aus. Der Triebteil oberhalb welkt oder zeigt Wuchshemmungen.[4] Werden Früchte der Tomate befallen, frisst sich die Larve in die Frucht. Diese wird später dort durch Pilze und Bakterien infiziert (Sekundärbefall).[1] Früchte werden über alle Entwicklungsstadien hinweg befallen. Bevorzugt werden jedoch die grünen Früchte. Oft werden mehrere Früchte eines Wickels (oder Traube, Tross, Grappe) befallen.[4]

Die Tomatenproduktion in Südamerika kennt Tuta absoluta, im Freiland wie im Treibhaus, als einen der Hauptschädlinge. Negativ beeinträchtigt werden Ertrag und Fruchtqualität durch Fraßlöcher der Larve und Verschmutzung mit ausgeschiedenem Kot. Dabei kommt es ohne Bekämpfung zu Ausfällen von 50 bis 100 %. Der Befall ist jedoch von Sorte zu Sorte unterschiedlich.[2] Auch bei sehr guter Schädlingsbekämpfung wird mit einem Ertragsverlust von 1 bis 5 % gerechnet.[11] An Kartoffeln ist die Tomatenminiermotte in Lateinamerika eine der wichtigsten Schädlinge, der die oberirdische Pflanze frisst.[12] Da die Tiere im mitteleuropäischen Klima im Freiland geringe Überlebensmöglichkeiten haben, wird in Freilandkulturen mit geringem Schaden gerechnet.[11][13] Es werden 5 Schadstufen unterschieden: Niveau 0 (keine Symptome), Niveau 1 (gelegentliche Schäden, bis 5 % Pflanzen beschädigt), Niveau 2 (Befall niedrig aber leicht zu finden, 5–25 % Pflanzen beschädigt), Niveau 3 (25–50 % Pflanzen beschädigt), Niveau 4 (mehr als 50 % Pflanzen mit einer lebenden Larve) und Niveau 5 (mehr als 50 % Pflanzen beschädigt und mehr als eine lebende Larve).[14]

Miniergang der Minierfliege

Die Identifikation der Larven, die in Blättern fressen, ist einfach, denn nur sehr wenige Larven der Palpenmotten (Gelechniidae) befallen Tomatenblätter. Die Larve frisst flächige Miniergänge, die eher einem Eichenblatt gleichen und von beiden Blattseiten her zu sehen sind. Dagegen gibt es viele Arten dieser Familie, die auch Gänge in die Früchte fressen, jedoch nur als Adulte bestimmbar sind.[1] Dies sind unter anderen Scrobipalpopsis solanivora an Kartoffeln, die nicht in Frankreich vorkommt und Phthorimea operculella, die auch auf Nachtschattengewächsen lebt. Letztere hat ein größeres schwarzes Band auf dem Halsschild (Pronotum).[4] Die Minierfliege (Liriomyza ssp.) hingegen macht wellige zum Teil kreisende, feine Fraßgänge (Bild rechts).[1] Die runde Eintrittsstelle zum Fraß in der Frucht ist beim Baumwollkapselwurm etwa 5 bis 10 Millimeter groß. Bei der Tomatenminiermotte ist die Eintrittsstelle mit 4 bis 6 Millimeter jedoch deutliche kleiner.[4]

Vorkommen und Verbreitung

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Wirtspflanzen sind neben der Tomate (Blatt, Trieb, Frucht)[2] auch die Kartoffel (Blätter, nicht Knolle)[15][16][17] und andere Nachtschattengewächse wie Aubergine, Pepino, Schwarzer Nachtschatten, Paprika, Stechapfel und Tabak. Diese werden jedoch weniger stark befallen als die Tomate.[1][4] Für die Aubergine gibt es nur Befall unter Laborbedingungen, die im Freien bisher noch nicht bestätigt wurden.[16][2] Die Tomatenminiermotte kommt in Südamerika nur bis auf Höhen von 1000 m über dem Meeresspiegel vor.[17] Sie wird international über große Strecken mittels befallener Früchte verbreitet. Denn vieles deutet darauf hin, dass importierte befallene Früchte die Tiere mitbrachten und diese in Packstationen freikamen. Durch eigenes Fliegen verbreitet sie sich nur sehr regional.[1]

Die Tomatenminiermotte stammt aus Mittelamerika und hat sich von dort aus nach Südamerika verbreitet. Sie verursacht in Südamerika sehr große Schäden.

  • 1962 wurden schon aus Japan Funde berichtet, wo sie Solanum lyratum befiel. Heute ist dieser Schädling dort nicht mehr bekannt.[18]
  • 1964 wurde sie von Chile nach Argentinien eingeschleppt.[19] Sie verbreitete sich dort in den 1970er Jahren sehr stark.[20]
  • 1972 wurden Schäden an Tabak in Argentinien berichtet.[21] In Südamerika wurde sie in Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Paraguay, Uruguay und Venezuela gefunden. Dort kommt sie nur bis in Höhen von 1000 m über dem Meeresspiegel vor.
  • 2004 wurde sie bereits in die A1-Liste von EPPO (European and Mediterranean Plant Protection Organisation) aufgenommen.
  • 2005 kam sie noch nicht in der EU vor.[2] In den USA ist die Tomatenminiermotte ein Quarantäne-Schädling.[22]
  • 2006 trat die Tomatenminiermotte erstmals in Spanien auf. Dort wurden im Jahr darauf Entschädigungen für das Vernichten von befallenen Kulturen bezahlt, um den Schädling einzudämmen.[23]
  • 2007 ist der Schädling in Spanien bereits in Castellón, Valencia und den Inseln Ibiza anzutreffen.[24][4][25]
  • 2008 wurden Funde auch von Algerien, Marokko und Korsika berichtet. Im gleichen Jahr auch in Italien in den Regionen Calabria, Campania, Sardenga und Sizilien.[1] In Frankreich dann früh schon im Var und in den Bouches-du Rhône im Herbst 2008.[4]
  • 2009 wurden im Januar in den Niederlanden die ersten 3 adulten Tomatenminiermotten in einem Packbetrieb mit einer Pheromonfalle registriert. Im Packbetrieb wurden Rispentomaten aus Spanien umgepackt.[26][11] Anfang März wurde von den USA wegen der Miniermotte eine Importregelung für Tomaten erlassen.[22] Zum Beginn April wurden in den Niederlanden 80 Betriebe überwacht.[13] Mittlerweile werden auch Funde in Frankreich in den Regionen Provence-Alpes und Côte d’Azur gemacht. Schließlich wird im Frühsommer auch von Tunesien,[1] und im Juli 2009 aus Libyen und Großbritannien berichtet.[27] Seit Juni/Juli 2009 gibt es den ersten niederländischen Tomatenbetrieb, bei dem im Treibhaus Motten gefunden wurden.[3][28] In den Niederlanden bekommt die Tomatenminiermotte keinen Quarantäne-Status weil er sich zu schnell ausbreitet.[29] In der Schweiz wurden im Juni 2009 im Freien erste adulte Tiere mit einer Pheromonfalle bei Genf im Raum Troinex und Lully gefangen.[30] Spanische Betriebe mussten im gleichen Jahr, auch wegen schlechter Preise und zusätzlichem Befall mit Rostmilbe, ihre Kulturen vorzeitig wegen der Tomatenminiermotte räumen.[3]
  • 2010 erstes Auftreten in Österreich in burgenländischen Betrieben[31]

Gegenmaßnahmen

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Fangfalle für Tomatenminiermotte

Kulturkontrollen: Wichtig für das frühzeitige Auffinden von Befall ist auch die genaue Kontrolle der Kultur selbst. Dazu wird der Bestand wöchentlich einmal vollständig abgegangen.[3] Zur Registrierung des ersten Flugs und der Anwesenheit der Tomatenminiermotte werden Fangfallen mit Pheromondispenser zum Anlocken und Abtöten der Männchen verwendet.[32] Spezielle Pheromone zum Anlocken der Tomatenminiermotte sind bereits verfügbar. Pheromonfallen werden in Großbritannien zur Bekämpfung bei einer Population von weniger als 1 bis 3 Mottenfängen pro Woche empfohlen. In Spanien wurden auch populationsmindernde Effekte mit massenhaftem Aufstellen dieser Fallen erzielt.[1] Dies erfolgt im Treibhaus mit 25 und im Freiland mit 40 Pheromonfallen pro Hektar. Aufgestellt in einem Abstand von maximal 25 m.[14] Als Pheromon benutzt man wird eine Mischung aus zwei Lockstoffen (90:10 Mischung von (3E,8Z,11Z)-3,8,11-tetradecatrien-1-yl acetate und (3E,8Z)-3,8-tetradecadien-1-yl acetate).[33] Um das erste Auftreten und die Stärke der Entwicklung gut zu registrieren, wird eine wöchentliche Kontrolle der Fallen empfohlen. Dabei werden gefangene Tiere entfernt und die Anzahl registriert. Die Pheromonkapseln sind 4 Wochen brauchbar. Die Populationsstärke wird in 4 Stufen eingeteilt: kein Risiko (0 Tier gefangen), geringes Risiko (weniger als 10 Tiere pro Falle und Woche), moderates/steigendes Risiko (3 bis 30 Fänge pro Falle und Woche) und erhöhtes Risiko (über 30 Fänge pro Falle und Woche).[14] Besonders in Ländern, in denen bisher noch keine Motten gefunden wurden, werden Abpackbetriebe, die Importe aus Italien, Spanien und Marokko verarbeiten mit Pheromonfallen überwacht.[1][34]

Externe Kontrolle: Tomatenminiermotte ist kein Quarantäne-Schädling, sollte aber in Verdachtsfällen, zur Sicherheit und der genauen Identifikation den regionalen Pflanzenschutzberatungsstellen zur Überprüfung gemeldet werden.[1][34]

Nützlingseinsatz: Schließlich ist auch der Einsatz von Nützlingen möglich. Mit den Raubwanzen Macrolophus pygmaeus und Nesidiocoris tenuis zeigten sich unter Laborbedingungen Erfolge. Beide töten Eier und alle Larvenstadien der Motte ab, wobei das erste Larvenstadium bevorzugt wird.[35] Besonders bei der Raubwanze Macrolophus ist jedoch bekannt, dass zwischen Einsatz und Aufbau einer ausreichenden Macrolophus-Population zu viel Zeit vergeht und deshalb nicht wirklich eine Bekämpfung erreicht wird. Gleichzeitig ist der für gute Wirkung nötige Einsatz von sehr großen Mengen dieses Nützlings sehr teuer. Schließlich kann auch noch die Schlupfwespe (Trichogramma pretiosum Riley, 1879), ein Eiparasit, der mit anderer Art auch gegen Maiszünsler und Apfelwickler verwendet werden.[36] Auch mit Trichogramma achaeae werden in Spanien Versuche durchgeführt.[37] Dabei werden parasitierte Eier schwarz.[38] Die Schlupfwespe ist jedoch sehr empfindlich gegenüber Pflanzenschutzmitteln.[39] Auch die Raubwanze Nesisiocoris tenuis kann gleich zu Kulturbeginn eingesetzt werden.[23][40] Weitere Prädatoren (Gegenspieler/Nützlinge/Parasiten) sind: Pseudoapanteles dignus, Dineulophus phthorimaeae, Cornua ssp. und Podisus nigrispinus. Alle befallenen Früchte müssen aus der Kultur entfernt und vernichtet werden. Wichtig ist auch, die Kulturen und Felder frei von Unkräutern der gleichen Familie zu halten. Dies sind: Solanum lyratum, Gemeiner Nachtschatten (Solanum nigrum), Solanum elaeagnofolium, Solanum puberulum, Stechapfel (Datura stramonium, Datura ferox) und Tabak (Nicotiana glauca).[14] Da bei verschiedenen Tomatensorten unterschiedlicher Befall beobachtet wurde, werden auch schon Versuche gemacht, resistente Tomatenstämme zu finden. Resistenz zeigt die Art Lycopersicon hirsutum f. typicum.[41][42]

Pflanzenschutzmittel: Zur chemischen Bekämpfung des Schädlings mit (Insektiziden)[43] werden die Wirkstoffe Indoxacarb, Spinosad, Chloranthraniloprol, Flubendiamid und ein biologisches Mittel mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis var. kurstaki verwendet. Auch wird der Wirkstoff Deltamethrin eingesetzt.[1][44] Versuche mit aus Pflanzen gewonnenen Inhaltsstoffen waren teilweise erfolgreich.[45]

Die hohe Vermehrungsrate des Schädlings sorgt jedoch für einen schnellen Aufbau von Resistenzen.[37] Die ersten Resistenzen traten bereits 1980, 10 Jahre nach erstem Auftreten, in Argentinien auf.[46] Die gefundenen Tomatenminiermotten sind dort gegenüber der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide und dem Wirkstoff Abamectin resistent.[20] Solche Tiere haben sich weiter nach Europa verbreitet.[1][34] 2015 wurden in Südsizilien auch Resistenzen gegen die Wirkstoffgruppe der Diamide (Chloranthraniloprol & Flubendiamid) gefunden.[47]

Kulturwechsel: Auch kulturtechnisch gibt es Möglichkeiten, den Schädling einzudämmen. So wird zu Kulturwechsel (z. B. Gurken statt Tomaten), Kulturpause im Winter, eliminieren von Wirtspflanzen (speziell Unkräuter) der gleichen Familie und das restlose Entfernen und Vernichten befallener Pflanzen oder Pflanzenteile geraten.[1][34] Um generell Schadinsekten aus Gewächshäusern fernzuhalten, sind insektensichere Treibhäuser zu empfehlen, deren Lüftungsklappen und Eingänge mit Insektennetzen (Maschenweite 9*6 Fäden/cm²) geschützt sind. Nach dem Räumen der Kultur ist eine 100-prozentige Säuberung und Desinfektion des Kulturraums notwendig. Das ist auch gegen andere Schädlinge vorteilhaft.[14]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p A. Korycinska und H. Moran: South American tomato moth in: Plant Pest Notice, No. 56, 2009, Fera - The Food and Environment Research Agency, UK, S. 1–4
  2. a b c d e f g h EPPO: Tuta absoluta in: EPPO Bulletin, Nr. 35, 2005, S. 434–435
  3. a b c d e Plantenziektenkundige Dienst (PD): Tuta absoluta dreigt grote plaag te worden, in: Groenten & Fruit - week 28, 2009, S. 18
  4. a b c d e f g h i j k J.-M Ramel und E. Oudard: Tuta absoluta (Meyrick, 1917) Éléments de reconnaissance, L.N.P.V. station d’entomologie, Avignon, République Francaise, Dezember 2008, 2008, S. 1–2
  5. Frias 1994 in Estay (2001)Primer Curso "Manejo Integrado de plagas y enfermedades en tomate. Serie actas N°12. ISSN 0717-4810. Centro Regional de Investigacion La Platina.
  6. Estay P P (2001): Primer Curso "Manejo Integrado de plagas y enfermedades en tomate. Serie actas N°12. ISSN 0717-4810. Centro Regional de Investigacion La Platina.
  7. a b Montserrat Delgado(2009): La polilla del tomate "Tuta absoluta" en la region de Murcia: bases para su control. Consejería de Agricultura y Agua, Región de Murcia, 74p.
  8. Z.R. Barrientos, H.J. Apablaza, S.A. Norero und P.P. Estay: Threshold temperature and thermal constant for development of the South American tomato moth, Tuta absoluta (Lepidoptera, Gelechiidae), in: Ciencia e Investigacion Agraria, Nr. 25, 1998, S. 133–137
  9. E. Langen: Meer 'kleintjes’ van Tuta verwacht. In: Groenten & Fruit, 8. Juli 2009, abgerufen am 1. August 2009, Online
  10. S. Fischer: Die Tomatenminiermotte (Tuta absoluta) in: Gemüsebau Info, No. 13/09, 9. Juni, ACW - Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil Schweiz, 2009, S. 4–6
  11. a b c NPPO Netherlands: Tuta absoluta Povolny (Gelechiidae) – tomato leaf miner - in tomato packaging facility in The Netherlands, Pest Record, Ministry of Agriculture, Nature and Food Quality, Wacheningen, The Netherlands, 2009, S. 1–2
  12. CIP: Major Potato Diseases, Insects, and Nematodes, Centro Internacional de la Papa, Lima, 1996
  13. a b B. Waagmeester: 80 Tomatenbedrijven onder verscherpt toezicht. In: Groenten & Fruit, 2. April 2009, abgerufen am 1. August 2009, Online
  14. a b c d e FREDON - Corse: Mesures de lutte contre Tuta absoluta, Fredon - Corse 06-07-2009, 2009, S. 1–4
  15. P.M. Caffarini, A.M. Folcia, S.R. Panzardi und A. Pérez: Incidence of low levels of foliar damage caused by Tuta absoluta (Meyrick) on tomato, in: Boletín de Sanidad Vegetal, Plagas, Nr. 25, 1999, S. 75–78
  16. a b J. Galarza: Laboratory assessment of some solanaceous plants as possible food plants of the tomato moth Scrobipalpula absoluta, IDIA Nr. 421/424, 1984, S. 30–32
  17. a b A.P. Notz: Distribution of eggs and larvae of Scrobipalpula absoluta in potato plants, in: Revista de la Facultad de Agronomía, Nr. 18, Maracay, 1992, S. 425–432
  18. J.F. Clarke: New species of microlepidoptera from Japan, Entomological News, Nr. 73, 1962, S. 102
  19. M.F. García und J.C. Espul: Bioecology of the tomato moth (Scrobipalpula absoluta) in Mendoza, Argentine Republic, in: Revista de Investigaciones Agropecuarias, Nr. 17, S. 135–146
  20. a b M.M.M. Lietti, E. Botto und R.A. Alzogaray: Resistência a inseticidas em populações argentinas de Tuta absoluta (Meyrick) (Lepidoptera: Gelechiidae), Neotropical Entomology, Vol. 34, No. 1, ISSN 1519-566X, 2005
  21. A.R. Mallea, G.S. Macola, S.J.G. Gracia, L.A. Bahamodndes und J.H. Suarez: Nicotiana tabacum var. virginica, a new host of Scrobipalpula absoluta in: Revista de la Facultad de Ciencias Agrarias, Universidad Nacional de Cuyo, No. 18, 1972, S. 13–15
  22. a b Fepex: VS pakt Tuta absoluta aan. In: Groenten & Fruit, 11. März 2009, abgerufen am 1. August 2009, Online
  23. a b G. Boonenkamp: Nieuwe plaag bedreigt Mediterrane tomatenteelt. In: Groenten & Fruit, 2007, week 49, abgerufen am 1. August 2009, Online
  24. A. Urbaneja, R. Vercher, V. Navarro, F.M. Gracía und J.L. Porcuna: La polilla del tomate, Tuta absoluta, Phytoma-Espana, No. 194, 2007, S. 16–23
  25. G. Boonenkamp: Spaanse telers erg bezorgd om Tuta. In: Groenten & Fruit, 20. Februar 2009, abgerufen am 1. August 2009, Online
  26. PD: Vondst schadelijke mineermot tomatenteelt, in: Groenten & Fruit, 10. Februar 2009 - week 7, 2009, S.?
  27. N.N.: Tuta absoluta - information network, abgerufen am 26. Juli 2009, http://www.tutaabsoluta.com/
  28. E.Langen: Een paar Tuta absoluta’s gevonden in kassen. In: Groenten & Fruit, 2. Juni 2009, abgerufen am 1. August 2009, Online
  29. E. Langen: Tuta absoluta krijgt geen quarantaine status. In: Groenten & Fruit, 20. Juli 2009, abgerufen am 1. August 2009, Online
  30. C. Sauer, W. Heller und M. Koller: Gemüsebau Info, No. 18/09, 14. Juli, ACW - Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil Schweiz, 2009, S. 1–6
  31. Homepage Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Unterseite Tota absoluta, abgerufen am 7. August 2011 Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ages.at
  32. J. Salas: Capture of Tuta absoluta in traps baited with its sex pheromone, Revista Colombiana de Entomología, Nr. 20, 2004, S. 75–78
  33. A. Savatos et al.: Sex pheromone of tomato pest Scrobipalpuloides absoluta (Lepidoptera: Gelechiidae), Journal of Chemical Ecology, Vol. 22, Nr. 4, ISSN 0098-0331, 1996, S. 787–800
  34. a b c d E. Langen: Maatregelen tegen Tuta Absoluta op een rij. In: Groenten & Fruit, 28. April 2009, abgerufen am 1. August 2009, 2009, Online
  35. A. Urbaneja, H. Montón und O Mollá: Suitability of the tomato borer Tuta absoluta as prey for Macrolophus pygmaeus and Nesidiocoris tenuis, Journal of Applied Entomology, Vol. 133, Nr. 4, 2008, S. 292–296
  36. R.d.C.R. Goncalves-Gervasio, A.I. Rodrigues, L.V.C. Santa-Cecilia und W.R. Maluf: Parasitismo de ovos de tuta absoluta por Trichogramma pretiosum em diferentes genótipos de tomateiro, Pesq. agrope. bras., Vol. 35, Nr. 6, ISSN 0100-204X, 2000, S. 1269–1274
  37. a b T. Cabello: Natuurlijke vijand tegen Tuta absoluta. In: Groenten & Fruit, 13. Mai 2009, abgerufen am 1. August 2009, Online
  38. J. van der Bloom: Trichogramma succesvol tegen Tuta absoluta. In: Groenten & Fruit, 31. Juli 2009, abgerufen am 1. August 2009, Online
  39. S. Hewa-Kapuge, S. McDugall, A.A. Hoffmann: Effects of Methoxyfenozide, Indoxacarb, and Other Insecticides on the Beneficial Egg Parasitoid Trichogramma nr. brassicae (Hymenoptera: Trichogrammatidae) Under Laboratory and Field Conditions, Journal of Economic Entomology, Vol. 96, Nr. 4, 2003, S. 1083–1090
  40. R. Rombouts: Bestrijding van Tuta absoluta in Spanje. In: Groenten & Fruit, 3. Juli 2009, abgerufen am 1. August 2009, Online
  41. C.C. Ecole, M. Picanco, G.N. Jham, R.N.C. Guedes: Variability in Lycopersicon hirsutum f. typicum and possible compounds involved in tis resistance to Tuta absoluta, Agric. For. Entomology, Nr. 1, 1999, S. 249–254
  42. H. Nagai, W. Siqueira, A. Lurenclao: Breeding for Resistance to Diseases and Pests in Brazil, Acta Horticulurae, ISHS, Vol. 301, Nr. 10, 1992, S. 91–98
  43. NAPPO: First detection of tomato leafminer (Tuta absoluta) in Spain. In: Phytosanitary Alert System 4. April, NAPPO - North American Plant Protection Organisations, 2008, S. 1–6
  44. E.Langen: PD stuit op voortplantende Tuta absoluta. In: Groenten & Fruit, 1. Juli 2009, abgerufen am 1. August 2009, Online
  45. U.S. da Cunha, J.D. Vendramim, W.C. Rocha und P.C. Vieira: Bioatividade de Moléculas Isoladas de Trichilia pallida Swartz (Meliaceae) sobre Tuta absoluta (Meyrick) (Lepidoptera: Gelechiidae), Neotropical Entomology, Vol 37, Nr. 6, 2008, S. 709–715
  46. H.Q.A. Siqueira, R.N.C. Guedes, M.C. Picanco: Insecticide resistance in populations of Tuta absoluta, Agricultural and Forest Entomology, Nr. 2, 2000, S. 147–153
  47. IRAC Newsletter 38: The first cases of diamide -resistant Tuta absoluta (Meyrick)
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