Südkurdische Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Südkurdische Dialekte)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Südkurdisch (Kurdí Xwarig, کوردی خوارگ)

Gesprochen in

Iran, Irak
Sprecher 3–5 Millionen ethnologue.com
Linguistische
Klassifikation
  • Iranisch
    Westiranisch
    Nordwestiranisch
    Kurdisch-Zentraliranisch
    Südkurdisch
Sprachcodes
ISO 639-3

sdh

Das Gebiet der südkurdischen Sprache

Die südkurdische Sprache bildet zusammen mit dem Sorani und Kurmandschi die genetische Einheit der kurdischen Sprachen.[1] Die etwa drei bis fünf Millionen Sprecher des Südkurdischen sind überwiegend Schiiten oder Ahl-e Haqq, die im Irak oft Sorani und Arabisch sowie im Iran meist Persisch als Zweitsprache sprechen.[2][3]

Südkurdisch wird in Iranisch-Kurdistan (Ilam, Kordestān und Kermanschah) und im Süden von Irakisch-Kurdistan (Süd-Chanaqin, Kirind und Qorwaq) gesprochen.[4] Einzelne Enklaven der Feyli-, Kelhur- und Laks-Kurden kommen auch in der Türkei[5] und im Iran in den Provinzen Fars und Chorasan sowie im Elburs-Gebirge vor. Mit der Ausnahme einiger Kakai-Dörfer in Irakisch-Kurdistan sprechen alle Ahl-e Haqq-Kurden Dialekte des Südkurdischen.

Sprecher und Dialekte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sprecher des Südkurdischen, dessen Dialekte sich teilweise stark voneinander unterscheiden, gehören vor allem den Stammeskonföderationen der Kalhor-, Lak- und Faili-Kurden an.[6]

Zu dieser Sprache gehören folgende Dialekte:[7][8]

  • Kolyai
  • Kermanschahi
  • Garrusi
  • Sandschabi
  • Bayray
  • Kelhuri
  • Kordali
  • Feyli (Faili)
  • Leki (umstritten)
  • Zangana

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. J. Blau: Les Kurdes. In: Rüdiger Schmitt (ed.): Compendium linguarum Iranicum. Reichert, Wiesbaden 1989
  2. Kurdish, Southern – A language of Iran (Südkurdisch). ethnologue.com; abgerufen am 26. Mai 2014
  3. Laki – A language of Iran (Leki). ethnologue.com; abgerufen am 26. Mai 2014
  4. I. K. Fattah: Les dialectes kurdes m’eridionaux. In: Étude linguistique et dialectologique. Louvain, 2000
  5. Mahmûd Lewendî: Ferhengoka Şêxbizinkî. In: Bîrnebûn, 4, Stockholm 1998, S. 68 ff.
  6. Mehrdad Izady: The Kurds. Washington DC 1992, siehe Kapitel: Religion und Sprache
  7. Mehrdad Izady; S. 170.
  8. Erik John Anonby: Kurdish or Luri? Laki’s disputed identity in the Luristan province of Iran. In: Kurdische Studien, 4. + 5. Jahrgang (2004/2005)