Psamathe (Mond)
Psamathe | |
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Entdeckungsbild von Psamathe, gemacht mit dem Subaru-Teleskop | |
Vorläufige oder systematische Bezeichnung | Neptun X, S/2003 N 1 |
Zentralkörper | Neptun |
Eigenschaften des Orbits[1] | |
Große Halbachse | 46.700.000 km |
Exzentrizität | 0,450 |
Periapsis | 25.700.000 km |
Apoapsis | 67.700.000 km |
Bahnneigung zum Äquator des Zentralkörpers |
137,4° |
Umlaufzeit | 9115,9 d |
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit | 0,35 km/s |
Physikalische Eigenschaften | |
Albedo | 0,04 |
Scheinbare Helligkeit | 25,5[2] mag |
Mittlerer Durchmesser | 40 km |
Masse | 1,499 × 1016[3] kg |
Oberfläche | 5.027[3] km2 |
Mittlere Dichte | 1,5[3] g/cm3 |
Fallbeschleunigung an der Oberfläche | 0,003 m/s2 |
Fluchtgeschwindigkeit | 10 m/s |
Entdeckung | |
Entdecker |
Scott S. Sheppard, David C. Jewitt, |
Datum der Entdeckung | 29. August 2003 |
Anmerkungen | zweitkleinster bekannter Neptunmond |
Psamathe (auch Neptun X) ist der zweitäußerste Mond des Planeten Neptun. Er zählt zu Neptuns äußeren retrograden irregulären Monden.
Entdeckung und Benennung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Psamathe wurde am 29. August 2003 durch ein Team bestehend aus Scott S. Sheppard, David C. Jewitt, Jan Kleyna und John J. Kavelaars auf Aufnahmen vom 4. Juli bis zum 30. August 2003 sowie vom 11. August 2001 und vom 14. bis zum 16. August 2002 entdeckt. Die Aufnahmen wurden durch das 8,2-Meter-Subaru-Teleskop am Mauna-Kea-Observatorium auf Hawaii angefertigt. Mehrere Aufnahmen wurden digital kombiniert, bis der Mond im Gegensatz zu den strichförmigen Sternen punktförmig erschien. Fast zeitgleich entdeckte das Team um Matthew J. Holman am 4-Meter-Blanco-Teleskop am Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile den Mond. Die Entdeckung wurde am 3. September 2003 bekannt gegeben; der Mond erhielt zunächst die vorläufige Bezeichnung S/2003 N 1.[4] Er war bis 2013 der letzte entdeckte Neptunmond.
Am 3. Februar 2007 wurde der Mond dann nach Psamathe (griechisch für „Sand“), einer der etwa 50 Nereiden, Meeresnymphen aus der griechischen Mythologie, benannt. Sie sind die schönen Töchter des weisen Greises Nereus, dem Prophetie und ständige Verwandlung nachgesagt wurden, und seiner Gemahlin, der Okeanide Doris. Psamathe war die Gemahlin von Proteus.[5]
Bahneigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Psamathe umkreist Neptun auf einer retrograden, sehr elliptischen Bahn zwischen 25.700.000 und 67.700.000 km Abstand zu dessen Zentrum (Große Bahnhalbachse 46.695.000 km). Die Bahnexzentrizität beträgt 0,450, die Bahn ist 132,60° gegenüber dem Äquator des Neptuns geneigt. Psamathes Distanz zum Neptun entspricht beinahe der Entfernung des Planeten Merkur zur Sonne.
Da die beiden äußersten retrograden Monde Psamathe und Neso aufgrund der ähnlichen Inklinationen und der großen Halbachsen eine Gruppe bilden, wird diese nach dem erstentdeckten Mond Neso-Gruppe genannt. Sie entstand wahrscheinlich aus einem einzigen Asteroiden, der von Neptun eingefangen wurde und zerbrach. Die Umlaufbahnen dieser beiden Monde sind nahe am äußersten theoretischen stabilen Abstand zu Neptun für Körper mit retrograder Umlaufbahn. Die gravitative Einflusszone eines Planeten wird definiert durch seine Hill-Sphäre, die bei Neptun etwa 116.000.000 km beträgt; dies ist die größte aller Körper im Sonnensystem. Man nimmt an, dass Satellitenbahnen bis in 67 % (entsprechend 76.300.000 km) dieses Bereiches stabil sind.
Psamathe umläuft Neptun in rund 9116 Tagen beziehungsweise rund 25 Erdjahren, benötigt dafür also beinahe so lange wie Saturn für seinen Umlauf um die Sonne.
Physikalische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Psamathe hat einen Durchmesser von geschätzten 40 km, beruhend auf dem für sie angenommenen Rückstrahlvermögen von 4 %. Die Oberfläche ist damit relativ dunkel. Ihre Dichte wird auf 1,5 g/cm3 geschätzt. Damit dürfte der Mond zum überwiegenden Teil aus Wassereis zusammengesetzt sein.
Erforschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund der großen Distanz zu Neptun und der schwachen Helligkeit von 25,5 mag, wurde Psamathe beim Vorbeiflug von Voyager 2 1989 nicht gefunden. Seit der Entdeckung 2003 konnte Psamathe nur durch erdgebundene Teleskope beobachtet werden und dabei ihre Bahnelemente und ihre Helligkeit bestimmt werden.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ David R. Williams: Neptunian Satellite Fact Sheet. In: NASA.gov. 14. September 2016, abgerufen am 10. April 2023 (englisch).
- ↑ Ryan S. Park: Planetary Satellite Physical Parameters. In: NASA.gov. 19. Februar 2015, archiviert vom am 4. September 2021; abgerufen am 10. April 2023 (englisch).
- ↑ a b c Psamathe – By the numbers. In: NASA.gov. Archiviert vom am 31. Juli 2021; abgerufen am 10. April 2023 (englisch).
- ↑ IAUC 8193: Satellites of Neptune 3. September 2003 (Wiederentdeckung)
- ↑ IAUC 8802: Satellites of Neptune 3. Februar 2007 (Nummerierung und Benennung)