Jens-Peter Becker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von SILVAE (Blog))
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jens-Peter Becker (* 7. März 1943 in Rotenburg (Wümme)[1][2], damals Rotenburg in Hannover) ist ein pensionierter Hochschullehrer für Anglistik, Schriftsteller und unter dem Pseudonym Jay[1] der einzige Autor des Weblogs SILVAE.

Aufgewachsen ist Jens-Peter Becker in der Weserstrasse in Bremen-Vegesack[3]. Nach dem Besuch des dortigen Gerhard-Rohlfs-Gymnasiums[1] folgte eine Ausbildung auf der Heeresoffizierschule I in Hannover[2] und die Dienstzeit als Infanterieoffizier. Anschließend studierte er an den Universitäten Hamburg und Kiel Kunstgeschichte, Anglistik und Philosophie. Jens-Peter Becker promovierte 1973 mit einer Arbeit über den englischen Spionageroman und war danach 36 Jahre lang Dozent am Englischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit war er für die Fachbereichsbibliothek zuständig. Zu seiner umfangreichen Publikationsliste gehören Bücher, Lexikonartikel und Rezensionen zur englischen und amerikanischen Literatur sowie mehr als fünfzig wissenschaftliche Aufsätze.[1]

Nach seiner Pensionierung begann Jens-Peter Becker als Jay seinen Blog SILVAE[4], in dem er sich mit anspruchsvollen kulturellen Themen wie etwa Literatur, Film, Geschichte, Mode, Uhren u.v.m. befasst. Die Internetadresse des Blogs https://loomings-jay.blogspot.com leitet sich aus der Überschrift des ersten Kapitels von Herman Melvilles Moby-Dick ab,[5] eines Romans, der seit jeher zu den Forschungsschwerpunkten des im ehemaligen Walfänger-Hafenort aufgewachsenen Becker gehört. Seit Juli 2010 wurde der außergewöhnlich niveauvolle deutschsprachige Blog von ca. 6 Mio. Lesern aufgerufen (Stand August 2023).

Inzwischen hat Jay sechs spezielle Themenportale aus seinem Stammblog SILVAE ausgekoppelt:

  • femmes (Huldigung)
  • Silverscreen | Cinemabilia (Film / Kino)
  • Tickendes Teufelsherz (Uhren)
  • nixwiekunst (eben)
  • Kleiderschrank (Männermode)
  • The Simple Art of Murder (Der englische Kriminalroman)

„Vor kurzem sagte mir ein Leser: Ihr Blog ist ja sehr schön. Aber was in dem Blog ist denn von Ihnen? Als ich ihm sagte: alles, war für einen Augenblick Stille in der Telephonleitung. Ja, all das, was hier steht, hat Jay selbst geschrieben – und es macht ihm Spaß, sonst würde er nicht schreiben.“

Jay Loomings[6]

Werke von Jens-Peter Becker

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Der englische Spionageroman: Historische Entwicklung, Thematik, literarische Form. Goldmann Verlag, München 1973, ISBN 3-442-80019-6.
  • mit Paul G. Buchloh: Der Detektivroman. Studien zur Geschichte und Form der englischen und amerikanischen Detektivliteratur. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1973, ISBN 3-534-05379-6.
  • Sherlock Holmes und Co. Essays zur englischen und amerikanischen Detektivliteratur. Goldmann Verlag, München 1975, ISBN 978-3-442-80018-6.
  • mit Paul Gerhard Buchloh (Hrsg.): Der Detektiverzählung auf der Spur. Essays zur Form und Wertung der englischen Detektivliteratur. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1977, ISBN 978-3-534-06143-3.
  • mit Paul G. Buchloh und Ralf J. Schröder (Hrsg.): Literatur und Film. Studien zu englischsprachigen Literatur und Kultur in Buch und Film. (Kieler Beiträge zur Erweiterung der Englischen Philologie, Band 4.) Kieler Verlag Wissenschaft und Bildung, Kiel 1985, ISBN 3-925053-04-2,
  • Workbook zu Tennessee Williams’ “Cat on a hot tin roof”. Mende, Verl. Wiss. u. Bildung, Kiel 1988, ISBN 3-925053-12-3.
  • (Hrsg.): Filme. Winter, Heidelberg 1988, ISBN 3-533-04118-2.
  • Das Automobil und die amerikanische Kultur. Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier 1989, ISBN 978-3-922031-22-2.
  • Best of Becker`s Blog 2010 – 2019. Stoltenberg Institute (Hrsg.) 2019, ISBN 978-0-9912758-5-4.

Aufsätze (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Edgar Allan Poe: The Gold-Bug, in: Hans Finger (Hrsg.), Interpretationen zu Irving, Melville und Poe. Frankfurt, 1971, S. 59–73.
  • Murder Considered As One of the Fine Arts: Raymond Chandlers Erzählung I´ll Be Waiting, LWU VI,1(1973): 31–42.
  • Das Bild Amerikas im Gedicht, 1606-1966, in: Hans Hunfeld und Gottfried Schröder (Hrsg.), Literatur im Englischunterricht der Sekundarstufe II. Kiel, 1976, S. 57–82.
  • Melvilles Walbilder, in: Joachim Kruse (Hrsg.), Illustrationen zu Melvilles 'Moby-Dick' . Schleswig, 1976, S. 67–81.
  • Zum Detektivroman im Unterricht – Nicolas Freelings Because of the Cats , anglistik & englischunterricht 2 (1977): 43–59
  • Hollywood zwischen Kunst und Kommerz: Die Verfilmung von The Great Gatsby, in: Paul G. Buchloh, Jens P. Becker und Ralf J. Schröder (Hrsg.), Filmphilologie. Kiel, 1982, S. 117–134.
  • Myths of violence: Die Darstellung von Gewalt im amerikanischen Gangsterfilm, in: Paul G. Buchloh, Jens P. Becker und Ralf J. Schröder (Hrsg.), Literatur und Film. Kiel, 1985, S. 179–202.
  • Natur und Nationalismus: William Cullen Bryants Sonett an Thomas Cole, in: Perspektiven der Interpretation: Aufsätze zur englischen und amerikanischen Literatur und Landeskunde. In memoriam Paul G. Buchloh. Würzburg, 1987, S. 56–67.
  • Echoes from the Jazz Age: The Great Gatsby, in: Franz-Josef Albersmeier und Volker Roloff (Hrsg.), Literaturverfilmungen. Frankfurt, 1989, S. 324–346.
  • John le Carrés Smiley-Saga: nostalgia for a lost paradise, anglistik & englischunterricht 37 (1989): 99-111.
  • Oh Lord, won´t you buy me a Mercedes-Benz: Der Mercedes-Mythos in der amerikanischen Werbung, in: Frank Krampikowski (Hrsg.), Amerikanisches Deutschlandbild und deutsches Amerikabild. Baltmannsweiler, 1990, S. 211-230. (Interkulturelle Erziehung in Praxis und Theorie Band 10).
  • Tweedjackett und country look: Ein Streifzug durch die englische Herrenmode, anglistik & englischunterricht 46/47 (1992): 123-136.
  • Country & Western: Top Ten, Studies in the Western II,1 (1994) 69-83.
  • Monster, Replikanten und die Suche nach dem Gral: Die Fantasy-Filme der 80er Jahre, anglistik & englischunterricht 59 (1996): 17-32.
  • Von Grashalmen und Menschen: Pare Lorentz‘ The Plow That Broke The Plains (1936), in: Michael Hoenisch (Hrsg.), Die Repräsentation sozialer Konflikte im Dokumentarfilm der USA. Trier, 1996, 59-82.
  • James Stewart, Westernheld, Studies in the Western V (1997): 138-150.
  • The Go-Between: Vom Roman zum Film, anglistik & englischunterricht 62 (1999): 387-405.
  • Vom McCormick Reaper zum Marlboro Man: Der Westen in drei amerikanischen Werbeanzeigen, Studies in the Western XII (2003/2004): 91-108.
  • The good-bad girl, Kavallerie Western, Film und Mode (Online), in: Hans J. Wulff und Theo Bender (Hrsg.), Lexikon der Filmbegriffe (Online)
  • Johann Günther König: Diese Stadt ist echt, und echt ist selten. Bremen und Bremerhaven in der Literatur Wallstein Verlag, 2023, ISBN 978-3-8353-5344-2.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d SILVAE, Eintrag Wikipedia
  2. a b SILVAE, Eintrag Fuchsjagd
  3. SILVAE, Eintrag Oase in der bremischen Wüste
  4. Die Identität von Jay und Jens-Peter Becker wird belegt - außer durch seine eigene Aussage - im Buch von Johann Günther König (s. Literaturverzeichnis) sowie durch den Umstand, dass in der Verlagswerbung für Best of Becker`s Blog 2010 – 2019 die Begriffe Jens Peter Becker, SILVAE, Loomings-jay.blogspot.com, Jays Blog gemeinsam auftreten. Siehe Verlagswerbung Abbildung
  5. SILVAE, Eintrag Loomings
  6. SILVAE, Eintrag Mein Blog, meine Leser