St-Gervais-St-Protais (Pontevès)

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Kirchenfassade

Die St-Gervais-St-Protais ist ein römisch-katholisches Kirchengebäude in Pontevès im Département Var in der Kulturregion der Provence in Südfrankreich. Sie ist den beiden heiligen Heiligengefährten Gervasius und Protasius geweiht. Sie ist heute Filialkirche von Barjols in der im Jahr 1957 vereinigten Diözese von Fréjus und Toulon.

Lage und Geschichte

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Das Kirchengebäude aus dem Jahr 1668 liegt am Ostende der Ortschaft in Nord-Süd-Richtung südlich der alten Burganlagen von Château de Pontevès. Es steht dort, wo sein Vorgängerbauwerk von 1477, das den beiden Heiligen St. Sebastian und St. Antonius geweiht war, im Jahr 1666 abgerissen worden war, um einer größeren Kirche Platz zu schaffen. Bereits zuvor gab es an dieser Stelle eine noch frühere Kirche, die der Jungfrau Maria (Sainte-Marie) geweiht war und im 14. Jahrhundert zerstört wurde.

Die aus örtlichem Bruchstein errichtete Hallenkirche ist dreischiffig und im Innenraum ca. 20 m lang, 16 m breit und 8 m hoch. Die die Dachflächen überschneidende Südfassade besteht aus einer streng-rechteckigen Mauerfläche, in die über und neben dem zentralen Renaissance-Portal drei Rundbogenfenster aufweist; sie sind die einzigen Fenster, die Licht ins Innere einlassen. Östlich angefügt ist der das Kirchenschiff nur wenig überragende Glockenturm, der – bei quadratischer Grundfläche – nach dreiviertel seiner Höhe oben sechseckig wird. Gekrönt wird er von einem landestypischen, schmiedeeisernen Glockenkäfig mit einer Glocke von 1628.

Die quadratischen Säulen sind wie die Außenmauern aus Bruchstein gefertigt, während die Ausfüllungen mit Ziegelstein ausgemauert wurden. Die Apsis ist sehr flach, der Chor klassisch ogiven gehalten.

Der prächtige Hauptaltar mit gedrehten Säulen hat einen kalksteinernen Tabernakel, der von einer Krone überhöht wird, die von zwei Engeln gehalten wird. Seitlich des Altars befinden sich zwei Nischen, in denen die vergoldeten Holzstatuen der beiden Patrone aufbewahrt werden. Die Pfeiler sind auf der Seite des Mittelschiffs als aufgesetzte Pilaster ausgebildet, was so in Europa sehr selten zu finden ist. Die Kanzel ist grün-golden bemalt und reich verziert. In den beiden Chören der Seitenschiffe sind ebenfalls Altäre, die mit Altarbildern aus Öl des 17. Jahrhunderts geschmückt sind.

Im Inventar der Kirche hat sich ein reicher Kirchenschatz bewahrt, der mit der Säkularisation in das Eigentum der weltlichen Gemeinde überging. Diese bewahrte die Schätze in der Kirche, wo sie bis heute verblieben sind. Zu den Preziosen gehörte ein plattiertes Prozessionskreuz aus Silber von 1517 und ein weiteres aus dem 17. Jahrhundert, ein gepunztes Kupferbecken aus dem 16. Jahrhundert sowie eine ungewöhnliche Statue mit St. Anna und der Jungfrau Maria, die das Jesuskind trägt. Ferner gibt es zwei Reliquiare aus vergoldetem Holz und viele Kronleuchter aus Messing aus dem 17. und 18. Jahrhundert.[1] Insgesamt wurden 32 Gegenstände unter Schutz gestellt.

Kunstschätze von Saints-Gervais-et-Protais, Pontevès
Bezeichnung Material Beschreibung Alter / Künstler Größe (H×B×D) in cm Unterschutzstellung
Prozessionskreuz Kupfer Das Kreuz ist aus Zylindern geformt, mit Kugeln an dessen Enden. Am Fuß befinden sich stilisierte Kätzchen. Auf der Rückseite ist die Jungfrau Maria anstelle von Jesus eingraviert 16. Jahrhundert 42 cm × 31 cm × 3 cm 5.11.1912
Prozessionskreuz Silber, Holz Im Quadrat der Verzweigung des Kreuzes ist diese Inschrift eingraviert: AQVESTO GROS A FAFAXRE LA COMVNO DE POTEVES 1537. 1537 82,5 5.11.1912
Statue „Christ en croix“ Holz, geschnitzt, bemalt Die Arme Christi sind horizontal gestreckt, die Augen geschlossen 17. Jh. 100 9.04.1993
Statue „Saint Gervais“ Holz, geschnitzt, bemalt, vergoldet 19. Jh. 100 21.12.1992
Votivgabe „Reconnaissance à la Très Sainte Vierge Marie“ Justine, Verlobte von Florentin 1881 12.04.1984
Votivgabe „Vierge à un malade“ Gemälde auf Holz Jungfrau 1881 12.04.1984
Bild mit Rahmen „Cavaliers en vue d’une ville“ Öl auf Leinwand, Holzrahmen vergoldet Stadt, Reiter 18. Jh. 12.04.1984
Miniaturbild „Sainte Apollonie“ Emaillemalerei 16. Jh. / Jacques Laudin der Ältere 10 cm × 8 cm 26.03.1993
Miniaturbild „Saint Pierre“ Emaillemalerei 16. Jh. / Jacques Laudin der Ältere 10 cm × 8 cm 26.03.1993
Neugotischer Kelch und Patene Silber Figurale Kreuzszenen: Kreuzigung, Heilige Madeleine, Jungfrau, Engel: Schwert und Engel mit Räuchergefäß, Kreuzabnahme 1. Hälfte 19. Jh. 35 × 18,5 (16) / 18,5 26.03.1993
Tabor Holz, vergoldet 26.03.1993
Skulpturengruppe „Sainte Filiation“ Holz, vergoldet Die Jungfrau Maria mit Kind auf dem Schoß von St. Anna 17. Jh. 26.03.1993
Statue „Saint Protais“ Holz, geschnitzt, bemalt, vergoldet 19. Jh. Höhe: 130 14.03.1997
Glocke[2] Bronze Inschrift: A FVLGVRE ET TEMPESTATE LIBERA NOS DOMINE. CETTE CLOCHE A ETE FAITE SOVS LE CONSVLAT DV SR IOVRDAN PR CL SR MAILLE SD CL MESSIRE AVBERT CVRE. Marque et date : H GALOPIN FILS FECIT 1762./ H. Galopin 1792 D: 72,5, 230 kg 7.10.1981
Weihwasserbecken Stein, bemalt vieleckige Schale mit erhöhtem Nomen sacrum IHS auf der Hauptfläche und eingraviertem Datum 1669 Höhe: 45 10. Juli 1990
Weihwasserbecken Weißer Marmor mit polygonaler Basis, Balusterschaft und glattem Rundkopf. 18. Jh. Höhe: 122 10. Juli 1990
Reliquie Holz, geschnitzt, vergoldet Rechteckige Schachtel mit einem Gesicht verziert. Darüber ein Giebel. 18. Jh. 10. Juli 1990
Reliquie Holz, geschnitzt, vergoldet Rechteckige Schachtel mit einem Gesicht verziert. Darüber ein Giebel. 18. Jh. 10. Juli 1990
Statue „Notre-Dame de la Médaille miraculeuse“ Materialmix, bemalt, vergoldet Die gekrönte Jungfrau steht auf einem Halbglobus und wirft eine Schlange, wobei sie ihre Arme nach vorne streckt. 19. Jh. Höhe: 150 10. Juli 1990
Statue „Saint évêque“ Holz, geschnitzt, bemalt Der Heilige segnet mit seiner rechten Hand. 18. Jh. 25 cm × 8,5 cm 10. Juli 1990
Ministrantenkreuz Kupfer Die Basis ruht auf Bällen; Balusterstiel. Kreuz mit glatten Armen, verziert mit Lilienblumen an den Enden. Ein Schädel, den zwei Schienbeine überragt, ziert den Boden des Kreuzes. 17. Jh. 71 cm × 19 cm 10. Juli 1990
Büstenreliquie „Saint évêque“ Holz geschnitzt, bemalt, vergoldet Dieser Heilige könnte Saint Pons oder Saint Blaise sein. Er trägt eine blumige Kasel. 19. Jh. 70 cm × 25 cm 10. Juli 1990
Büstenreliquie „Saint Eloi“ Materialmix Am unteren Rand ist das Reliquiar mit den Attributen von St. Eloi eingraviert. Der Heilige wird geehrt und starrt himmelwärts. 19. Jh. 89 cm × 51 cm 10. Juli 1990
Monstranz Silber, Silber vergoldet Sockel auf Füßen, die mit geflügelten Cherubköpfen, Stängeln und Lanzen verziert sind. Weizenfeld, das von Wolken und Glanz umgeben ist. Umrisse in Kreuzform 19. Jh. 62 cm × 17 cm 10. Juli 1990
Tabor Holz geschnitzt, bemalt, vergoldet Wolke im Relief. Zwei Engel, die auf dieser Wolke stehen, ruhen auf dem Thabor, das aus einer flachen Scheibe besteht und mit Schabracke geschmückt ist. 19. Jh. 10. Juli 1990
Kanzel Holz geschnitzt, bemalt, vergoldet mit Abbildung der Kirche von Barjols 18. Jh. 220 cm × 110 cm 25.02.1983
Altar „Notre-Dame de Pitié“ mit Bild „la Descente de croix, au-dessus Dieu le père“ Öl auf Holz 17. Jh. 25.02.1983
Altar mit Bild „la Sainte Famille avec au-dessus Dieu le père et le saint Esprit“ Öl auf Holz 17. Jh. 350 cm × 260 cm 25.02.1983
Altar mit Bild „Saint Eloi et saint Pons aux pieds de Jésus et Marie“ Öl auf Holz (Leinwand links sign. „S. P. 1702“) 1702 430 cm × 240 cm 25.02.1983
Altar „Notre-Dame du Rosaire“ mit Bild „la Remise du Rosaire à sainte Catherine de Sienne et saint Dominique avec Louis XIII“ Öl auf Holz (1995 restauriert von Boeuf (Toulon), 1996 Leinwand restauriert von Amoroso-Waldeis) 17. Jh. 400 cm × 340 cm 25.02.1983
Altar mit Bild „Mort de saint Joseph“ Öl auf Holz 19. Jh. 450 cm × 340 cm 25.02.1983
Hauptaltar mit zwei Bildern „Saint Gervais et saint Protais martyrs aux pieds de la Vierge et l’Enfant“ und „Vierge à l’Enfant dans un médaillon en coeur“ Öl auf Holz (sign. und datiert 18. Junij 1671) 3/4 17. Jh. / Jean Daret (1614–1668, Maler) 450 cm × 340 cm 25.02.1983
Commons: Église Saint-Gervais-et-Saint-Protais de Pontevès – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Inventarliste des Kulturministeriums (französisch)
  2. Eintrag in der Base Palissy

Koordinaten: 43° 33′ 12″ N, 6° 1′ 54″ O