St. Georgen im Lavanttal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Sankt Georgen im Lavanttal)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
St. Georgen im Lavanttal
Wappen Österreichkarte
Wappen von St. Georgen im Lavanttal
St. Georgen im Lavanttal (Österreich)
St. Georgen im Lavanttal (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Wolfsberg
Kfz-Kennzeichen: WO
Fläche: 72,38 km²
Koordinaten: 46° 43′ N, 14° 55′ OKoordinaten: 46° 43′ 0″ N, 14° 55′ 0″ O
Höhe: 446 m ü. A.
Einwohner: 1.913 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 26 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9423
Vorwahlen: 0 43 57
Gemeindekennziffer: 2 09 14
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 10
9423 St. Georgen im Lavanttal
Website: www.sankt-georgen.at
Politik
Bürgermeister: Karl Markut (TS)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
6
5
2
2
Insgesamt 15 Sitze
Lage von St. Georgen im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg
Lage der Gemeinde St. Georgen im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg (anklickbare Karte)Bad St. Leonhard im LavanttalFrantschach-St. GertraudLavamündPreiteneggReichenfelsSt. AndräSt. Georgen im LavanttalWolfsbergSt. Paul im Lavanttal
Lage der Gemeinde St. Georgen im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick von Steinberg-Oberhaus auf die Burgruine Stein und das untere Lavanttal
Blick von Steinberg-Oberhaus auf die Burgruine Stein und das untere Lavanttal
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Sankt Georgen im Lavanttal (amtlich St. Georgen im Lavanttal) ist eine Gemeinde mit 1913 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wolfsberg in Kärnten, Österreich.

Die Gemeinde liegt im unteren Lavanttal und erstreckt sich vom Lavantfluss auf die Hänge der Koralpe. Der Hauptort St. Georgen liegt 17 Kilometer südlich der Bezirkshauptstadt Wolfsberg.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist in sieben Katastralgemeinden (Andersdorf, Gundisch, Krakaberg, Herzogberg, Raggane, St. Georgen-Hartneidstein, Steinberg) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Allersdorf (123)
  • Andersdorf (98)
  • Fransdorf (61)
  • Götzendorf (12)
  • Gundisch-Mitte (29)
  • Gundisch-Nord (27)
  • Gundisch-Süd (15)
  • Herzogberg (57)
  • Hofwiesen (161)
  • Krakaberg (7)
  • Matschenbloch (94)
  • Niederhof (45)
  • Oberrainz (41)
  • Pfaffendorf (73)
  • Pontnig (55)
  • Raggane (39)
  • St. Georgen im Lavanttal (705)
  • Steinberg-Hart (67)
  • Steinberg-Oberhaus (40)
  • Unterpichling (44)
  • Unterrainz (120)

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sankt Andrä Frantschach-Sankt Gertraud Bad Schwanberg (DL)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wies (DL)
Sankt Paul Lavamünd Eibiswald (DL)

Der antike Steinbruch Spitzelofen am oberen Steinberg weist auf römische Besiedlung hin, er war Teil eines römischen Gutshofs bei der heutigen Ortschaft Allersdorf.

Die Burg Stein östlich des heutigen St. Georgen, erstmals 1214 urkundlich erwähnt, wurde vermutlich von Salzburger Gefolgsleuten errichtet und bildete das Verwaltungszentrum des heutigen Gemeindegebiets. Sie besaß im 13. Jahrhundert, als sie sich im Besitz der Herren von Pettau befand, einen Burgfried (Niedergerichtsbezirk). Die bereits 1184 erstmals genannte und für den Ort und die heutige Gemeinde namensgebende Kirche St. Georg unter Stein bzw. am Steinberg war wohl zunächst eine Eigenkirche der Burgherren und wurde 1245 dem nahegelegenen Stift St. Paul angeschlossen und ist seit 1246 Pfarrkirche.

1864 wurde aus den Gemeinden Steinberg, Herzogberg und Paierdorf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal gegründet. Bei der Kärntner Gemeindestrukturreform erfolgte zum 1. Jänner 1973 die Eingemeindung nach Sankt Paul im Lavanttal. Eine Vereinsgemeinschaft St. Georgen wurde gegründet, um kulturell eigenständig zu bleiben. 1990 kam es durch eine Volksbefragung zur Wiedererlangung der Selbstständigkeit, neuer Bürgermeister wurde Karl Markut.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Abnahme der Einwohnerzahl seit 2001 erfolgt vor allem wegen einer negativen Wanderungsbilanz.[2]

Pfarrkirche Heiliger Georg
Römischer Inschriftstein an der Kirchenmauer
Filialkirche Heiliges Kreuz in Andersdorf
Nord-Ansicht von Burg Stein

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Sankt Georgen 2.187 Einwohner, davon waren 98,4 % österreichische Staatsbürger. 96,9 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen und 0,9 % zur evangelischen Kirche, 1,3 % waren ohne religiöses Bekenntnis.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Betriebsanzahl und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[7] 2011 2001 2021[7] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 82 150 181 96 104 139
Produktion 27 22 17 203 69 65
Dienstleistung 55 55 36 289 146 104

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Am 15. Juli 2021 wurde Spatenstich gefeiert für den ersten Windpark Kärntens (2 erste Windräder drehen sich bereits am Plöckenpass). Hoch über dem Lavanttal werden 8 Windkraftwerke mit einer Gesamthöhe von 150 m bis zur Rotorspitze mit einer Gesamtinvestition von 42 Millionen Euro entstehen: 6 auf der Steinberger Alpe (Gemeinde St. Georgen bis Juni 2022) und 2 auf der Soboth (Gemeindegebiet Lavamünd bis Oktober 2022 auf 1400 m Höhe) Es wurden bereits die ersten Fundamente betoniert.[8][9]

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahl 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Sitze SPÖ, 5 TS, 4 ÖVP und 4 Die Freiheitliche und Unabhängige St. Georgen (FPÖ).[10]
  • Mit den Gemeinderatswahl 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Sitze Team Stronach (TS), 5 SPÖ, 2 ÖVP und 2 FPÖ.[11]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Karl Markut (Team Stronach, davor SPÖ).

Im Wappen von Sankt Georgen steht die im Zinnenschnitt geteilte untere Hälfte in Silber für die Burg Stein als historisches lokales Herrschaftszentrum, der von einer Lanze durchbohrte Drache ist das Attribut des Pfarr- und Gemeindepatrons St. Georg. Die in der oberen Schildhälfte nach außen wachsenden Äste mit einem Apfel und einer Birne stehen für die Bedeutung des Obstbaus und der Mostherstellung im Gemeindegebiet.

Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: Ein von Rot und Silber erhöht im Zinnenschnitt geteilter Schild, pfahlweise belegt mit einer abgeledigten, farbverwechselten Lanze, aus deren Schaft am Schnitt silbern auswärts zwei bogenförmige, belaubte Zweige, der vordere mit einem Apfel, der hintere mit einer Birne in das obere Feld wachsen, und die im unteren Feld einen grünen Drachen mit roter Flammenzunge und roten Waffen durchbohrt.[12]

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 6. Juli 1993 verliehen. Die Fahne ist Rot-Grün mit eingearbeitetem Wappen.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Sankt Georgen im Lavanttal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 2. April 2020.
  3. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  7. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  8. Spatenstich für ersten Windpark orf.at, 15. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
  9. Spatenstich des ersten Windparks in Kärnten igwindkraft.at, 15. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
  10. Amt der Kärntner Landesregierung (Memento des Originals vom 25. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/info.ktn.gv.at
  11. Gemeinderatswahl 2021. Land Kärnten, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. November 2021; abgerufen am 7. November 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at
  12. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 244