Peter und Paul

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Die Apostel Petrus und Paulus mit dem Christusmonogramm Chi-Rho, Gravur in der Hippolyt-Katakombe in Rom, 4. Jh.
Petrus und Paulus im Wappen von Strzegom

Peter und Paul (Hl. Petrus und hl. Paulus) ist die Bezeichnung des Festes der Apostel Petrus und Paulus (lat. Sollemnitas Sanctorum Petri et Pauli Apostolorum). Das Fest wird bei der römisch-katholischen Kirche und der griechisch-orthodoxen Kirche am 29. Juni begangen. Viele Christliche Konfessionen der ostorthodoxen Kirchen feiern das Fest jedoch am 29. Juni des Julianischen Kalenders, was zurzeit dem 12. Juli im Gregorianischen Kalender entspricht. In der römisch-katholischen Kirche hat es den Rang eines Hochfestes.

Das Fest geht nicht auf den Todestag der Namensgeber, sondern auf die Überlieferung zurück, dass zur Zeit der Valerianischen Verfolgungen an diesem Tag in Rom die Reliquien der beiden Apostel in die Sebastian-Katakombe an der Via Appia übertragen wurden.[1] Die älteste Feier dieses Gedenkens ist aus dem Jahr 354 belegt.[2]

Das Apostelfest des 29. Juni wurde Anfang des 6. Jahrhunderts von Konstantinopel übernommen. In Jerusalem und Palästina feierte man das Apostelpaar anfangs (Ende 4./Anfang 5. Jh.) am 28. Dezember jedes Jahres; der 29. Juni kam später (vor 614?) als Nebenfest hinzu.[3] Bis 1969 war der Vortag des Festes Peter und Paul, der 28. Juni, der Vigiltag.

Am Fest Peter und Paul findet in vielen Diözesen der römisch-katholischen Kirche die Spende des Weihesakramentes statt. In den Orthodoxen Kirchen beginnt eine Woche nach dem Pfingstfest das „Apostelfasten“, das bis zum Fest Petrus und Paulus dauert.

Auch nach den Gottesdienstordnungen der evangelischen Kirche kann das Fest am 29. Juni gefeiert werden.

Hll. Petrus und Paulus, russische Ikone aus dem 13. Jahrhundert

Zahlreiche Peter-und-Paul-Kirchen stehen unter dem Patrozinium Petrus und Paulus. Zu den bekannteren zählen der Naumburger Dom, der Klagenfurter Dom und der Posener Dom. Ein Peter- und Pauls-Altar befindet sich in Comburg. Auch eine Reihe von Peter-und-Paul-Klöstern wurde dem Patrozinium der beiden Aposteln unterstellt, darunter das Kloster Hirsau. Ebenso trägt die St. Petersburger Peter-und-Paul-Festung diesen Namen.

Aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung für die Kirche werden beide Heiligen zuweilen auch mit der ehrenvollen Bezeichnung „Apostelfürst“ (lateinisch princeps apostolorum, von princeps ‚der Erste, Führer, Fürst‘) bezeichnet.

Gesetzliche Feiertage

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  • In Preußen wurde Peter und Paul als Feiertag bereits im Dezember 1796 durch eine Anordnung Friedrich Wilhelms III. abgeschafft. In anderen deutschen Staaten blieb der Feiertag bis ins 19. Jahrhundert erhalten.
  • Im Schweizer Kanton Tessin, in einigen italienischsprachigen Gemeinden im Kanton Graubünden sowie in einigen Gemeinden des Kantons Luzern ist Peter und Paul ein gesetzlicher Feiertag.
  • Der Tag wurde bis 1976 in ganz Italien als gesetzlicher Feiertag begangen. 1977 wurde er zusammen mit drei anderen kirchlichen Feiertagen abgeschafft und blieb nur in der Diözese Rom ein Feiertag. 2008 wurde ein Gesetzesvorschlag ins Parlament eingebracht, der die Wiedereinführung des Peter-und-Paul-Tages am 29. Juni als gesetzlicher Feiertag in ganz Italien vorsieht.[4] Ministerpräsident Romano Prodi und viele Kleriker unterstützten dieses Vorhaben. Auch in der Legislaturperiode ab April 2008 unter Ministerpräsident Silvio Berlusconi wurde der Gesetzentwurf für die Wiedereinführung des Peter-und-Paul-Tages als gesetzlicher Feiertag in Italien erneut in Kammer und Senat eingebracht, jedoch nicht verabschiedet. Auch in der aktuellen Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wurde der Gesetzesentwurf erneut in die Abgeordnetenkammer eingebracht. Viele Minister wie Außenminister Tajani, Finanzminister Giorgetti oder Vizeministerpräsident Salvini unterstützen das Vorhaben! Der Kardinalstaatsekretär des Vatikans Pietro Parolin sagte lediglich dazu, dass niemand den ersten Schritt wagen will!
  • Auf Malta ist Peter und Paul ein gesetzlicher Feiertag.[5]
Joseph Wright, Die jährliche Girandola an der Engelsburg (1775–1776)

Gefeiert wird das Peter-und-Pauls-Fest besonders in Österreich und Bayern traditionell mit dem Peterlfeuer. In Rom findet zum Peter-und-Pauls-Fest das traditionelle Feuerwerk „La Girandola“ an der Engelsburg statt.[6]

Die Wetterregel „Peter und Paul hängen einem die Kirschen ins Maul“ bezieht sich darauf, dass Ende Juni die Süßkirschen reif sind.

Einzelnachweise

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  1. Frank Kolb, Rom, die Geschichte der Stadt in der Antike, C. H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39666-6, S. 641 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Schott Messbuch. Herder (erzabtei-beuron.de).
  3. Charles Renoux: L’Hymnaire de Saint-Sabas (Ve–VIIIe siècle), Bd. 2 (Patrologia Orientalis 53, 1). Turnhout 2015, 563 Anm. 2.
  4. Senat Nr. 940; Kammer Nr. 1647.
  5. Gesetzliche Feiertage auf Malta, abgerufen am 1. Juli 2018.
  6. La Girandola auf Guten Morgen Rom (Memento des Originals vom 30. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/guten-morgen-rom.com deutsch. abgerufen am 29. Juni 2015.
Commons: Peter und Paul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien