Steinkreuz (Amesdorf)

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Steinkreuz in Amesdorf

Das Steinkreuz Amesdorf ist ein denkmalgeschütztes Steinkreuz im Ortsteil Amesdorf der Stadt Güsten in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Steinkreuz unter der Erfassungsnummer 094 10083 als Baudenkmal verzeichnet.[1]

Bei dem Kreuz handelt es sich um ein Sühnekreuz aus Sandstein. Die Form ist ein Lateinisches Kreuz, die Höhe beträgt 1,58 m über Boden, es ist 0,60 m breit und hat eine Tiefe von 0,25 m. Der linke Arm fehlt durch Abschlag. Der Schaft verjüngt sich leicht nach oben, auf einer Seite sind noch schwache, heute nicht mehr identifizierbare Reste einer Einritzung erhalten.[2]

Das Steinkreuz stand zunächst östlich der Straße von Warmsdorf nach Schackental mitten in einem Feld in der sogenannten Bründelschen Flur. Ein Versuch nach 1945, das Kreuz umzusetzen, schlug fehl und brachte es nur in eine Schieflage.[3] 1983/84 wurde es versetzt an den heutigen Standort am Eingang des Friedhofsgelände der Dorfkirche Amesdorf. Es ist örtlich auch unter den Bezeichnungen der Vetter, der Herr Vetter, der arme Vetter und der alte Vetter bekannt. Diese Bezeichnungen beruhen auf einer der Sagen über das Steinkreuz.[3]

Ein Gutsbesitzer soll auf dem Weg zwischen Warmsdorf und Schackental einen Schäfer erschlagen haben. Zur Erinnerung an diese Tat errichtete man das Steinkreuz.[3]

Zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs befanden sich zwischen den Dörfern Warmsdorf, Amesdorf und Schackenthal noch die Dörfer Bündel, Kohlen und Lenz. Ein wegen seiner Mildtätigkeit und Hilfsbereitschaft bekannter und beliebter reicher Bauer lebte in Kohlen. In der Umgebung lebten viele seiner Verwandten, was ihm den Spitzennamen Vetter einbrachte. Eines Tages hörte er von einer Rotte Soldaten, die das Dorf Lenz, in dem zwei seiner Schwester wohnten, überfallen und angezündet hatten. Daher schwang er sich auf sein Pferd und wollte ihnen zu Hilfe eilen. Auf dem Weg traf er auf die Soldaten, die ihn beraubten und dann erschlugen. Im brennenden Dorf Lenz verloren auch seine Schwestern ihr Leben. Nach dem Krieg setzten ihm seine überlebenden Verwandten ein Steinkreuz, das den Namen Der arme Vetter bekam.[4]

  • Büttner, Pfänner zu Thal: Anhalts Bau- und Kunstdenkmäler. Dessau 1892.
  • Walter Saal: Verzeichnis der Steinkreuze des ehemaligen Landes Sachsen-Anhalt, Teil 2. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte, Band 38, 1954.
  • Walter Saal: Von alten Steinkreuzen im Bernburger Lande und ihren Sagen. In: Der Bär 2 (1957), S. 64–67.
  • Walter Saal: Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg. 1987, S. 1 8
  • Ottomar Träger: Von alten Steinkreuzen im Bernburger Lande und ihren Sagen, in: Bernburger Heimathefte. 1. 1956. S. 209–218.
  • A. Wirth: Stein- und Sühnekreuze in Anhalt, in: Dessauer Kulturspiegel. 4. 1957, S. 380–384.
Commons: Steinkreuz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. (PDF) Abgerufen am 6. August 2024.
  2. Beschreibung kreuzstein.eu, abgerufen am 8. August 2024
  3. a b c Ute Fuhrmann, Rainer Vogt: Steinkreuz Amesdorf. In: suehnekreuz.de. Januar 2007, abgerufen am 8. August 2024.
  4. Walter Saal: Der arme Vetter. In: Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt. 1992, abgerufen am 8. August 2024.

Koordinaten: 51° 46′ 46,3″ N, 11° 36′ 0,5″ O