Reichenbach (Kahl)

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Reichenbach
(Historisch: Heimbach[1])
Der Reichenbach nach der Heimbacher Mühle

Der Reichenbach nach der Heimbacher Mühle

Daten
Gewässerkennzahl DE: 247726
Lage Spessart

Bayern

Flusssystem Rhein
Abfluss über Kahl → Main → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Schützbach und Kirchengrundbach in Reichenbach
50° 2′ 38″ N, 9° 8′ 24″ O
Quellhöhe 219 m ü. NHN[2] (am Zusammenfluss)
Mündung bei Mömbris in die KahlKoordinaten: 50° 3′ 47″ N, 9° 10′ 44″ O
50° 3′ 47″ N, 9° 10′ 44″ O
Mündungshöhe 169 m ü. NHN[2]
Höhenunterschied 50 m
Sohlgefälle 11 ‰
Länge 4,5 km[3] ab Zusammenfluss

6,5 km[2] mit Schützbach

Einzugsgebiet 15,744 km²[3]
Linke Nebenflüsse Hohlenbach, Heimbach
Rechte Nebenflüsse Steinbach
Der Reichenbach kurz vor seiner Mündung in die Kahl

Der Reichenbach kurz vor seiner Mündung in die Kahl

Der Reichenbach ist ein linker Zufluss der Kahl im Landkreis Aschaffenburg im bayerischen Spessart. Er entsteht aus dem Zusammenfluss von Schützbach und Kirchengrundbach in Reichenbach.

Der Name Reichenbach besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern rîche und bach und bedeutet "reicher Bach". Dies bezieht sich entweder auf die Herrschaft, die das Gewässer besiedelte oder auf den Bach und bedeutet fisch- beziehungsweise wasserreich.[4] Der Bach gab dem Ort Reichenbach seinen Namen.

Der frühere Name Heimbach (um 1845 im Uraufnahmekataster belegt) für den Teilabschnitt des Reichenbach, ab der Heimbacher Mühle bis zur Mündung in die Kahl, ist nicht zu verwechseln mit dem linken Zufluss, der ebenfalls Heimbach heißt.

Zusammenfluss von Schützbach (vorne links) und Kirchengrundbach (vorne rechts)

Der Schützbach entspringt in einem Tal unterhalb von Johannesberg-Sternberg. Er fließt zunächst Richtung Norden nach Reichenbach, wo er auf den 'Langen Grund' trifft und nach Nordosten abknickt. Der Schützbach ist mit etwa 2,0 km der wasserreichere und längere Quellbach und wird als Oberlauf des Reichenbaches angesehen.

Kirchengrundbach

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Der etwa 1,5 km lange Kirchengrundbach entspringt unterhalb der Staatsstraße 2309 in einem Tal zwischen Johannesberg und Reichenbach. Er fließt in nördliche Richtung nach Reichenbach, wo er sich mit dem Schützbach zum Reichenbach vereinigt.

Nach dem Zusammenfluss der Quellbäche fließt der Reichenbach nach Nordosten, wo er früher die Reichenbacher Mühle betrieb. Bei der Mündung des Hohlenbachs, aus dem sogenannten Hutzelgrund, befindet sich die Heimbacher Mühle. Da dieser Bach zu wenig Triebwasser hat, wird über einen künstlich angelegten Graben Wasser vom Reichenbach entnommen, das über ein Rohr über den Hohlenbach geleitet wird und die Mühle speist. Der Hohlenbach mündet in den anderen Reichenbacharm.

Der Reichenbach verläuft weiter am Westhang des Glasberges, nimmt von links den Heimbach auf und erreicht das Kahltal. Dort unterquert der Reichenbach die Staatsstraße 2305 und mündet gegenüber dem Sterzenbach in die Kahl.

Der Reichenbach ist neben Geiselbach, Sommerkahl und Westerbach einer ihrer größten Zuflüsse.[5]

Flusssystem Kahl

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Das Reichenbachhochwasser im Juli 2014.
(Aufgenommen an der St 2305 Richtung Heimbacher Mühle.) Das gewöhnliche Bachbett verläuft in der Baumreihe rechts.

Im Mai 1922 zog starkes Unwetter über den Kahlgrund her. Besonders schlimm wurde Reichenbach heimgesucht. In den ersten Minuten fielen nur wenige dicke Tropfen. Danach folgte ein starker Hagelschlag und innerhalb kurzer Zeit lagen die taubeneigroßen Körner 5 bis 10 Zentimeter hoch. Der Hagel ging in einen gewaltigen Wolkenbruch über, der mindestens zwei Stunden anhielt. Im Nu entstanden ungeheure Wassermassen. Der Reichenbach wurde zu einem reißenden Strom. Im Ortskern von Reichenbach bildete sich ein riesiger, etwa zwei Meter tiefer See.

Das gesamte Vieh der Bauern wurde mitgerissen und ertrank schließlich. Ganze Hütten und Scheunen wurden von den Wassermassen fortgeschwemmt. Das Hochwasser riss einen 6 m tiefen und 30 m breiten Graben in die Landschaft. Im Wiesengrund des Reichenbaches lag am nächsten Morgen Treibholz und Schlamm, auf einer Fläche so breit wie der Main. Das Material der Scheunen wurde wohl in die Kahl getrieben, man fand es im Alzenauer Stadtgebiet wieder[6].

Am 29. Juli 2014 gingen starke Regengüsse über das Reichenbachtal nieder, die den Pegel des Baches außergewöhnlich stark ansteigen ließen.

Mündung des Reichenbaches (vorne links) in die Kahl

Siehe hierzu auch die Liste von Mühlen im Kahlgrund.

Commons: Reichenbach (Kahl) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bayernviewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung: Historisches Kartenwerk aus den Jahren 1817–1841 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geodaten.bayern.de (Der Heimbach entstand aus dem Zusammenfluss von Reichenbach und Hohlenbach)
  2. a b c BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  3. a b GeoFachDatenAtlas und Gewässerdienste des Bayerischen Landesamtes für Umwelt
  4. Unser Kahlgrund 1980. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328.
  5. Topographische Karte Alzenau i. UFr. 1:25000
  6. Gerhard Nees, Hermann Kehrer: Alzenauer Wetterchronik. Die interessantesten Wetterereignisse in Alzenau, im Kahlgrund und am Untermain von 365 bis 1999. Reinhold Keim Verlag, Großkrotzenburg 2002, ISBN 3-921535-51-4.