Schilleningken (Kirchspiel Schirwindt)

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Untergegangener Ort
Schilleningken (Ostdorf)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Erste Erwähnung 1664
Frühere Namen Schillenincken (vor 1785),
Schilleningken, Ksp. Schirwindt (bis 1938),
Ostdorf (Ostpr.) (1938–1946)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 49′ N, 22° 52′ OKoordinaten: 54° 48′ 46″ N, 22° 52′ 20″ O
Schilleningken (Kirchspiel Schirwindt) (Europäisches Russland)
Schilleningken (Kirchspiel Schirwindt) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schilleningken (Kirchspiel Schirwindt) (Oblast Kaliningrad)
Schilleningken (Kirchspiel Schirwindt) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Schilleningken (Kirchspiel Schirwindt), 1938 bis 1945: Ostdorf (Ostpr.), litauisch Šilininkai, ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Geographische Lage

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Schilleningken lag 24 Kilometer nordöstlich der einstigen Kreisstadt Pillkallen (1938 bis 1946 Schloßberg) am Westufer der Scheschuppe (Шешупе, Šešupė), die hier die Grenze zwischen Russland und Litauen bildet.

Schilleningken war bis 1945 der östlichste Ort des Deutschen Reichs[1]. Dann wurde der östliche Teil von Ostpreußen der Sowjetunion zugeschlagen. Die überlebenden Einwohner gerieten in Gefangenschaft oder wurden vertrieben.

Von Schirwindt (heute russisch: Kutusowo) führte eine unwegsame Straße direkt in den Ort. Schirwindt war außerdem bis 1945 die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke von Pillkallen über Grumbkowkeiten nach hier, die von der Pillkaller Kleinbahn betrieben wurde.

Die Landgemeinde Schilleningken (Kirchspiel Schirwindt) auf einem Messtischblatt von 1934

Der Ort wurde seit 1664 erwähnt.[2] Um 1780 war Schillenincken ein königliches Bauerndorf.[3] 1874 wurde die Landgemeinde Schilleningken in den neu gebildeten Amtsbezirk Schirwindt im Kreis Pillkallen eingegliedert.[4] Zur Unterscheidung eines weiteren Ortes namens Schilleningken im Kreis Pillkallen, der zum Kirchspiel Lasdehnen gehörte, bekam dieser Ort den Namenszusatz Kirchspiel Schirwindt. 1928 wurde der Gutsbezirk Dwarischken (s. u.) an die Landgemeinde Schilleningken (Kirchspiel Schirwindt) angeschlossen. 1938 wurde Schilleningken (Kirchspiel Schirwindt) in Ostdorf (Ostpr.) umbenannt. 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen erhielt er nicht mehr.[5]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[6] 134
1871[6] 108
1885[7] 106
1905[8] 80
1910[9] 62
1933[10] 195 einschließlich Dwarischken
1939[11] 142

Dwarischken (Löbelshorst)

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Dwarischken war um 1780 ein adeliges Dorf und ein kölmisches Gut.[12] 1874 kam auch der Gutsbezirk Dwarischken in den Amtsbezirk Schirwindt.[4] 1928 wurde er an die Landgemeinde Schilleningken (Kirchspiel Schirwindt) angeschlossen. Dort wurde der Ortsteil Dwarischken 1938 in Löbelshorst umbenannt.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1867[6] 155
1871[6] 144
1885[7] 164
1905[8] 198
1910[9] 197
1925[13] 158

Söhne und Töchter des Ortes

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Die Einwohner von Schilleningken resp. Ostdorf waren vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Immanuel-Kirche Schirwindt eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Pillkallen (Schloßberg) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte.

Einzelnachweise

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  1. 54° 48′ 48,7″ N, 22° 53′ 11,2″ O siehe Ostgrenze nach historischen Karten (Memento des Originals vom 7. April 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kartenforum.slub-dresden.de
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Ostdorf (Ostpr.)
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 142.
  4. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Schirwindt
  5. Der seit dem zweisprachigen Ortsverzeichnis Населенные пункты Калининградской области: краткий справочник. / Ред. В.П. Ассоров, В.В. Гаврилова, Н.Е. Макаренко, Э.М. Медведева, Н.Н. Семушина. – Калининград: Калининградское книжное издательство von 1976 kursierende russische Name Samarskoje beruht auf einer Verwechslung mit dem im Kirchspiel Lasdehnen befindlichen Schilleningken, von dem laut Umbenennungserlass von 1950 neben Bergershof (und bei Lasdehnen) eine Örtlichkeit bei Schilleningken – vielleicht das Forsthaus – in Samarskoje umbenannt wurde.
  6. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874.
  7. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888.
  8. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907.
  9. a b Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  10. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939.
  11. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 32.
  13. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927.