Kalling (Dorfen)

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Kalling, Ortsansicht von Seilstorf (Gemeinde Taufkirchen) aus
Schloss Kalling, 1723 (irrtümlich als „Schloß Mossen“ bezeichnet)
Lageplan von Schloss Kalling auf dem Urkataster von Bayern
Schloss Kalling, Ansicht aus dem parkartigen Garten (2023)

Kalling ist der nördlichste Gemeindeteil der Stadt Dorfen im oberbayerischen Landkreis Erding. Bis zur Gebietsreform 1972 gehörte das etwa 100 Einwohner große Dörfchen zur ehemaligen Gemeinde Eibach. Einwohner Stand Februar 2017: 64

Orts- und Schloss-Geschichte

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Im Hochmittelalter wird das Dorf, dessen Name sich von dem Personennamen Chadalhoh ableitet, erstmals erwähnt. Im 15./16. Jahrhundert gehört der Ort, in dem schon ein einfacher Edelsitz zu vermuten ist, dem Adelsgeschlecht Starringer zu Hofstarring. Um 1540 muss der Frührenaissance-Vorgängerbau des jetzigen Schlosses errichtet worden sein. Danach ging der Ort und Sitz an die Freiherrn Goder und anschließend auf Erbweg an die Freiherrn Eckher zu Kapfing. Diese ließen den Edelsitz um 1720 als Barockschloss neu errichten. Da der Bauherr ein Neffe des Freisinger Fürstbischofs Johann Franz von Eckher war, diente der Bau auch als Sommersitz der Fürstbischöfe, wenn sie in der Gegend unterwegs waren. 1793 ging das Schloss an die Grafen von Holnstein aus Erding. Danach gab es einen regen Besitzerwechsel und so kam das Schloss immer mehr herunter. Mitte des 20. Jahrhunderts diente es dem Helferring deutscher Frauen als Altersheim. 1987 wurden die Dächer von Kapelle und Schloss neu gedeckt sowie 1990 alle Türen renoviert und die Beschläge neu aufbereitet. Im Jahr 1994 erfolgte die Renovierung des Hauptportals, die Fassade wurde 1995 fertiggestellt. Seit einiger Zeit steht es wieder zum Verkauf.

Schlossbeschreibung

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Der ca. 20 × 23 m große fast quadratische Bau mit drei Geschossen besitzt ein doppeltes Mansarddach. Im Nordosten ist eine hohe Rundbau-Kapelle (ca. 12 m Innen-Ø) mit Kegeldach angebaut. Im Innern ist im Erdgeschoss-Südwest-Eck ein kleiner Saal und in den Obergeschossen große Eck-Wohnräume. In einem langen und breiten Gang (mit Zugang zur Empore der Kapelle) befinden sich die kunsthandwerklich bedeutenden Bibliotheksschränke aus der Erbauungszeit des Schlosses. Weiters zeigt die Innenausstattung ein prachtvolles Treppenhaus, in den Zimmern Decken mit Stuckverzierung und Spätbarocktüren mit Holzschnitzereien.

In der Schlosskapelle Zu unserer Lieben Frau ist ein Altar im Spätbarock-/Frührokoko-Übergangsstil sowie eine große Kreuzigungsgruppe im selben Stil sehenswert.
Vor dem Südost-Eck des Baus wurde der Barockgarten wiederhergestellt und das restliche Grundstück (mit Hecken) entsprechend gestaltet. Westlich neben dem Schloss befindet sich der ehemalige Wirtschaftshof der Anlage. Die Schlosskapelle ist unter der Aktennummer D-1-77-115-65 als denkmalgeschütztes Baudenkmal von Kalling verzeichnet.

Die Schlossanlage ist unter der Aktennummer D-1-77-115-66 als denkmalgeschütztes Baudenkmal von Kalling verzeichnet. Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-1-7639-1048 im Bayernatlas als „untertägige mittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde im Bereich von Schloss Kalling und seiner Vorgängerbauten“ geführt.

  • Im Zeichen des Pferdes: Ein Buch vom Landkreis Erding. Hrsg. vom Landkreis Erding, Erding 1963.
  • Dorfener Heimatbuch. Von der Stadterhebung bis ins 3. Jahrtausend. Band 1, Druckerei Präbst, Dorfen 2006. (nicht ausgewertet)
Commons: Kalling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 19′ 16,5″ N, 12° 9′ 55,2″ O