Europäischer Riesenläufer
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Europäischer Riesenläufer | ||||||||||||
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Europäischer Riesenläufer (Scolopendra cingulata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Scolopendra cingulata | ||||||||||||
Latreille, 1829 |
Der Europäische Riesenläufer (Scolopendra cingulata), auch Mittelmeerskolopender, ist im gesamten Mittelmeerraum verbreitet, von Portugal bis zu den Gebieten am Schwarzen Meer. Von den 9 im Mittelmeerraum verbreiteten Arten ist der Europäische Riesenläufer die am weitesten verbreitete Art, er kommt auch in Westasien vor.[1] Nördlich der Alpen fehlt er.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gattung Scolopendra gehören weltweit die größten Arten der Hundertfüßer. Der Europäische Riesenläufer erreicht durchschnittliche Körperlängen um 10 cm, allerdings gibt es auch Nachweise von über 15 cm langen Tieren. Die Färbung der Tiere variiert je nach Region. Gewöhnlich sind die Hinterränder der Rückensegmente deutlich dunkler und so erscheinen die Tiere gestreift. Die Abgrenzung zu anderen Arten geschieht anhand von morphologischen Merkmalen der innenliegenden Genitalien.[2] Das Geschlecht ist nur durch eine Analyse der innenliegenden Genitalsegmente zu erkennen.[3][4][5]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch der Europäische Riesenläufer ist überwiegend nachtaktiv und jagt Insekten, aber auch gelegentlich kleine Wirbeltiere, wie junge Eidechsen. Am Tag verbergen sich die Tiere meist unter großen Steinen und in Bodenspalten, wo sie vor der Hitze und Trockenheit gut geschützt sind. Daher sind sie zumindest einfacher in offenem Gelände mit ausreichend vielen Steinen anzutreffen. Die Tiere sind in zahlreichen Biotopen vertreten, gelegentlich aber ohne Hilfsmittel kaum nachzuweisen.
Riesenläufer und Mensch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ähnlich wie andere Arten der Gruppe gehört auch der Europäische Riesenläufer zu den wenigen Wirbellosen, die bei Bedrohung angreifen. Er besitzt allerdings im Vergleich zu anderen Arten ein für den Menschen nicht sonderlich gefährliches Gift. Bisse sind aber dennoch sehr schmerzhaft und daher sollte man den Tieren bei Begegnungen immer ausreichend Platz zur Flucht lassen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zuchtanweisungen von Jon Fouskaris (Memento des Originals vom 26. Januar 2020 im Internet Archive, auf Englisch)
- 3D-Animation des Kopfes von Matthew Colbert (auf Englisch)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J.G.E. Lewis: The biology of centipedes. Cambridge University Press, Cambridge 1981
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stylianos Michail Simaiakis, Sinos Giokas, Zoltán Korsós (2011): Morphometric and meristic diversity of the species Scolopendra cingulata Latreille, 1829 (Chilopoda: Scolopendridae) in the Mediterranean region. In: Zoologischer Anzeiger 250, 1, S. 67–79. doi:10.1016/j.jcz.2010.11.006
- ↑ Attems, C.: Myriapoda. 2. Scolopendromorpha. In: Walter de Gruyter & Co (Hrsg.): Das Tierreich. Berlin, Leipzig 1930, S. 54: I-XIX u. 1–308.
- ↑ Radl, R.: Über Lebenszyklus, Fortpflanzung und Brutpflege des Hundertfüßers Scolopendra cingulata (Chilopoda, Scolopendromorpha). Hrsg.: Dissert. Univ. Würzburg. 1993, S. 1–120.
- ↑ Latrodecta: Sex determination of living centipedes ( des vom 23. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ René Schläfer: Scolopendromorpha: Geschlechtsbestimmung am lebenden Tier. In: Weickmann (Hrsg.): Latrodecta. Nr. 27, 2010, ISSN 0940-8185, S. 32–38.