Kanzach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 5′ N, 9° 34′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 585 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,15 km2 | |
Einwohner: | 518 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88422 | |
Vorwahl: | 07582 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 064 | |
LOCODE: | DE KZC | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausweg 6 88422 Kanzach | |
Website: | www.gemeinde-kanzach.de | |
Bürgermeister: | Klaus Schultheiß | |
Lage der Gemeinde Kanzach im Landkreis Biberach | ||
Kanzach ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Biberach.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt etwa fünf Kilometer westlich des Federsees und nordwestlich von Bad Buchau.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Kanzach gehören das gleichnamige Dorf, der Weiler Seelenhof, das Gehöft Vollochhof (Obervolloch) und die Häuser Bahnhof Seelenwald und Vollochmühlen (Untervolloch).
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Westen beginnend grenzt Kanzach an die Gemeinden Ertingen, Dürmentingen, Betzenweiler, Moosburg, die Stadt Bad Buchau, Dürnau und eine Exklave der Stadt Riedlingen.
Schutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Kanzach gehören Teile der beiden Naturschutzgebiete Westliches Federseeried/Seelenhofer Ried und Blinder See Kanzach sowie des FFH-Gebiets Federsee und Blinder See bei Kanzach und des Vogelschutzgebiets Federseeried.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom Mittelalter bis zum Untergang des alten Reichs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kanzach ist 1169 als „Canca“ erstmals urkundlich erwähnt. Um 1230 baute Ortolf von Pflummern auf dem „Schlößlesberg“ eine Bachritterburg in der Bauweise einer Turmhügelburg. Von 1442 bis 1803 gehörte Kanzach zum Damenstift Buchau. Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses fiel der Ort an die Fürsten von Thurn und Taxis, die ihn dem Reichsfürstentum Buchau einverleibten. Nach dem Preßburger Frieden kam er 1806 zum Königreich Württemberg.
Seit der Zugehörigkeit zu Württemberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für mehr als ein Jahrhundert gehörte Kanzach zum Oberamt Riedlingen. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit gelangte das Dorf 1938 zum Landkreis Saulgau. Kanzach wurde 1945 Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, das 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 gehört der Ort zum Landkreis Biberach, er schloss sich damals dem Gemeindeverwaltungsverband Bad Buchau an.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kanzach ist seit jeher katholisch geprägt. Die römisch-katholische Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt gehört zur Seelsorgeeinheit Federsee im Dekanat Biberach der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Kanzach hat acht Mitglieder. Neben dem stimmberechtigten Bürgermeister als Vorsitzendem besteht er aus ehrenamtlichen Gemeinderäten. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt.[3] Eine solche findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wird. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 72,0 % (2019: 67,5 %).
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1984 bis 2007: Rudolf Obert
- 2008 bis 2019: Erwin Hölz
- seit 1. April 2019: Klaus Schultheiß
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Gold (Gelb) ein achtschaufliges blaues Mühlrad mit vier schrägen Speichen, überdeckt mit einem schwebenden roten Kreuz mit Tatzenenden (Adelindiskreuz).“[4] | |
Wappenbegründung: Das rote Adelindiskreuz aus dem Wappen des ehemaligen reichsunmittelbaren Stifts Buchau soll daran erinnern, dass letzteres von 1442 bis zur Säkularisation im Jahre 1802 den größten Teil von Kanzach besessen hat. Das Mühlrad bezieht sich auf die 1361 als österreichisches Lehen erwähnte „Mühle zu Vochenloch“ und die nach der Federseefällung 1808 entstandene neue Vollochmühle samt der danebenliegenden älteren Sägmühle. Wappen und Flagge wurden vom Landratsamt Biberach am 7. Mai 1980 verliehen. |
Gemeindepartnerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Partnerschaft besteht mit der südwestfranzösischen Gemeinde Segonzac in der Weinbauregion Cognac im Département Charente.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine der letzten Schmalspurstrecken Baden-Württembergs, die Federseebahn von Bad Schussenried über Bad Buchau nach Riedlingen, wurde 1915 bis Dürmentingen verlängert. 1916 war das letzte Stück bis Riedlingen fertiggestellt. Die Strecke mit Haltestellen in Kanzach und Seelenwald wurde 1960 stillgelegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle Kulturdenkmale der Gemeinde sind in der Liste der Kulturdenkmale in Kanzach verzeichnet.
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt
- Bachritterburg Kanzach, vollständig rekonstruierter Nachbau einer mittelalterlichen Turmhügelburg eines Niederadligen
- Pfarrscheuer, erbaut um 1800 (seit 1975 unter Denkmalschutz)
- Burg Rußegg, abgegangene Burg beim Weiler Seelenwald
Naturschutzgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kanzach mit Ober- und Unter-Volloch. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Riedlingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 4). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1827, S. 199–201 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Daten- und Kartendienst der LUBW
- ↑ Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2024 beim Statistischen Landesamt
- ↑ Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 25. Oktober 2023