Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Hain-Greiskraut

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Senecio nemorensis)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hain-Greiskraut

Hain-Greiskraut (Senecio nemorensis)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Senecioneae
Gattung: Greiskräuter (Senecio)
Art: Hain-Greiskraut
Wissenschaftlicher Name
Senecio nemorensis
L.

Das Hain-Greiskraut (Senecio nemorensis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Greiskräuter (Senecio) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist in Eurasien weitverbreitet.

Herbarbeleg
Habitus, Laubblätter und Blütenstand
Blütenstand und Fruchtstand
Ausschnitt eines Blütenstandes mit Blütenkörbchen im Detail

Vegetative Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hain-Greiskraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von bis zu 1 Meter. Es werden Rhizome gebildet.[1] Je Pflanzeexemplar ist meist ein, manchmal mehrere, selbstständig aufrechter Stängel vorhanden, der unterhalb der Blütenstände nicht verzweigt ist und spärlich behaarten oder nahezu kahl ist.[1]

Es sind Grund- und Stängelblätter vorhanden. Die untersten Laubblätter verwelken bis zu Anthese. Die vielen mittleren Stängelblätter sind wechselständig angeordnet und fast sitzend sowie ± fast stängelumfassend. Ihre pergamentartigen, einfachen Blattspreiten sind bei einer Länge von 10 bis 18 Zentimetern sowie einer Breite von 2,5 bis 4 Zentimetern lanzettlich oder länglich-lanzettlich mit keilförmig sich verschmälernden Spreitenbasis und spitz-zugespitztem oder zugespitztem oberen Ende. Ihre Blattflächen sind spärlich flaumig behaart oder fast kahl. Es liegt Fiedernervatur vor, mit 14 bis 18 Seitennerven. Ihre Blattränder sind dicht gesägt oder selten grob gezähnt. Die obersten Laubblätter sind etwas kleiner.[1]

Generative Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit reicht in China von Juni bis Dezember.[1] Die zusammengesetzten, Schirmrispigen Gesamtblütenstände enthalten viele körbchenförmige Teilblütenstände. Die schlanken Stiele der Blütenkörbchen sind 1,5 bis 3 Zentimeter lang. Die je Blütenkörbchen drei oder vier Hochblätter sind bei einer Länge von 5 bis 10 Millimetern linealisch und spärlich flaumig behaart. Die Blütenkorbhülle (Involucrum) ist bei einer Länge von 6 bis 7 Millimetern sowie einer Breite von 4 bis 5 Millimetern fast zylindrisch. Die vier oder fünf linealischen Außenhüllblätter sind kürzer als das Involucrum. Die 12 bis 18 krautigen, flaumig behaarten Hüllblätter sind bei einer Länge von 6 bis 7 Millimetern sowie einer Breite von 1 bis 2 Millimeter länglich mit einem breiten trockenhäutigen Rand, der flaumig behaart und am oberen Ende dreieckig-zugespitzt sowie braun flaumig behaart ist.[1]

Die Blütenkörbchen enthalten am Rand acht bis zehn zygomorphe Zungenblüten (= Strahlenblüten) und innen 15 bis 16 radiärsymmetrische Röhrenblüten (= Scheibenblüten). Alle Blüten sind fertil. Die Zungenblüten sind besitzen eine etwa 5 Millimeter lange Kronröhre und eine gelbe, bei einer Länge von 11 bis 13 Millimetern sowie einer Breite von 2,5 bis 3 Millimetern linealisch-längliche, dreizipfelige Zunge, die viernervig ist. Bei den gelben, trichterförmigen Röhrenblüten weisen die Kronröhren einen Durchmesser von 8 bis 9 Millimetern und eine Länge von 3,5 bis 4 Millimetern auf und ihre papillösen, etwa 1 Millimeter langen Kronzipfel sind eiförmig-dreieckig mit spitzem oberen Ende.[1] Die Staubbeutel sind etwa 3 Millimeter lang mit eiförmig-lanzettlichen Anhängseln.[1]

Die kahlen Achänen sind bei einer Länge von 4 bis 5 Millimetern zylindrisch. Der weiße Pappus ist 7 bis 8 Millimeter lang.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[1]

Standortbedingungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Senecio nemorensis gedeiht in China im Gebirge in Höhenlagen von 700 bis 2000 Metern.[1] Das Hain-Greiskraut gedeiht in weiten Teilen der Paläarktis in geeigneten Lebensräumen beispielsweise in Laub- und Mischwäldern.

Illustration von Senecio nemorensis subsp. jacquinianus

Systematik und Verbreitung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung von Senecio nemorensis erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, Seite 870[2]. Synonyme für Senecio nemorensis L. sind: Senecio ganpinensis Vaniot, Senecio kematongensis Vaniot, Senecio nemorensis var. octoglossus (DC.) Ledeb., Senecio nemorensis var. subinteger H.Hara, Senecio nemorensis var. taiwanensis (Hayata) Yamam., Senecio nemorensis var. turczaninowii (DC.) Kom., Senecio octoglossus DC., Senecio octoglossus var. macer DC., Senecio sarracenicus var. turczaninowii (DC.) Nakai, Senecio taiwanensis Hayata, Senecio tozanensis Hayata.[1][3]

Senecio nemorensis gehört mit bis zu acht weiteren Arten zur Hain-Greiskraut-Artengruppe (Senecio nemorensis agg.) aus der Gattung Senecio.[4]

Senecio nemorensis ist in Eurasien weitverbreitet. Es kommt in Süd-, Mittel- und Osteuropa, in der Türkei, in Zentralasien, in Russland, in der Mongolei, Japan, Korea, China und Taiwan vor.[5]

Man kann in Europa mehrere Unterarten unterscheiden[6]:

Es gibt Publikationen, in welchen zum Verzehr der sauer eingelegten Stängel von Senecio nemorensis geraten wird.[8] Das Hain-Greiskraut ist aber, genauso wie andere Greiskräuter auch, aufgrund der Pyrrolizidinalkaloide nicht nur lebertoxisch, sondern zudem auch noch carcinogen, weshalb in der Giftplanzenbroschüre des österreichischen Zivilschutzverbands die gesamte Pflanze als „stark giftig“ eingestuft wird.[9]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g h i j k Senecio nemorensis, S. 517 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 20 – Asteraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2011, ISBN 978-1-935641-07-0.
  2. Linné 1753 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  3. Senecio nemorensis bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 19. Juni 2017.
  4. Senecio nemorensis agg., Hain-Greiskraut (Artengruppe). auf FloraWeb.de
  5. Senecio nemorensis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 12. März 2018.
  6. a b c d e f Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: Werner Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae.: Datenblatt Senecio nemorensis In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  7. a b Senecio nemorensis bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  8. Senecio nemorensis bei Plants For A Future, abgerufen am 12. März 2018.
  9. Nordösterreichischer Zivilschutzverband: Giftplanzenbroschüre. Abgerufen am 9. August 2024.
Commons: Hain-Greiskraut (Senecio nemorensis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien