Xigazê

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Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
གཞིས་ཀ་རྩེ་
Wylie-Transliteration:
gzhis ka rtse
Aussprache in IPA:
[ɕìːkəʦe]
Offizielle Transkription der VRCh:
Xigazê
THDL-Transkription:
Zhikatsé
Andere Schreibweisen:
Shigatse,[1] Shikatse,[2] Schigatse,[3] Schigatze,[4] Digardschi,[5] Dschigatzi[6] etc.
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
日喀則
Vereinfacht:
日喀则
Pinyin:
Rìkāzé
Blick auf Xigazê

Xigazê (Shigatse) ist seit dem 26. Juni 2014 neben Lhasa die zweite bezirksfreie Stadt im Autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik China. Sie ging aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Xigazê hervor.

Lage der Stadt Xigazê (gelb) in Tibet (hellgrau)

Xigazê bildet im Wesentlichen den Raum ab, der im traditionellen Tibet die Kulturprovinz oder Region Tsang (tib.: gtsang) ausmachte. Von diesem Namen leitet sich die chinesische Bezeichnung für die Tibeter generell ab: „Zang“. Gemeinsam mit der zentralen Kulturprovinz Ü (tib.: dbus) um die Hauptstadt Lhasa wurde im alten China seit Jahrhunderten mit 'Wusi-Zang' (Hanyu Pinyin für tib.: dbus gtsang) bzw. später 'Wei-Zang' (für Ü-Tsang) auf Zentraltibet verwiesen. Dabei spiegeln die verschiedenen Aussprachen Lautverschiebungen wider, die im Tibetischen in den letzten 600 Jahren stattfanden. Geblieben ist die Bezeichnung 'Zang' sowohl für die Tibeter im Allgemeinen als auch für das von Xigazê aus verwaltete westliche Zentraltibet. Für das Autonome Gebiet Tibet ist im Chinesischen die ebenfalls davon abgeleitete Bezeichnung Xizang gültig.

Die Stadt Xigazê liegt im Südwesten des Autonomen Gebiets Tibet in der Volksrepublik China. Ihr Regierungssitz liegt im Stadtbezirk Samzhubzê.

Mit 17 Kreisen und einem Stadtbezirk hat Xigazê eine Fläche von 181.345 km² und 798.153 Einwohner (Stand: Zensus 2020).[7]

In Xigazê ist vor allem in den Tälern um den Hauptfluss Yarlung Zangbo (Yarlung Tsangpo) Landwirtschaft möglich. Dort werden vor allem Hochlandgerste und Weizen, aber auch Kartoffeln und Raps angebaut. In weiten Gebieten im Norden und Westen der Stadt kann ausschließlich die nomadische Weidewirtschaft eine Lebensgrundlage bieten, wobei vor allem Yaks, in trockeneren Zonen im Westen aber auch Schafe und Ziegen gehalten werden. Traditionell spielte der Handel in den Zentren der Region, Samzhubzê und Gyangzê, eine große Rolle.

Kloster Trashilhünpo

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Im Westen der Stadt liegt die große Klosteranlage von Trashilhünpo, die während der Kulturrevolution zerstört und ab den 80er Jahren langsam wieder aufgebaut wurde.

Administrative Gliederung der Stadt Xigazê

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Auf Kreisebene setzt sich Xigazê aus einem Stadtbezirk und 17 Kreisen zusammen. Diese sind:

Name Tibetisch Wylie Chinesisch Pinyin Fläche Einwohnerzahl
(Stand: Zensus 2020)[8]
Stadtbezirk Samzhubzê བསམ་འགྲུབ་རྩེ་ཆུས། bsam 'grub rtse 桑珠孜区 Sāngzhūzī Qū 3.672 km² 158.290
Kreis Namling རྣམ་གླིང་རྫོང་ rnam gling rdzong 南木林县 Nánmùlín Xiàn 8.120 km² 83.531
Kreis Gyangzê རྒྱལ་རྩེ་རྫོང་ rgyal rtse rdzong 江孜县 Jiāngzī Xiàn 3.838 km² 68.650
Kreis Tingri དིང་རི་རྫོང་ ding ri rdzong 定日县 Dìngrì Xiàn 13.840 km² 58.173
Kreis Sa’gya ས་སྐྱ་རྫོང་ sa skya rdzong 萨迦县 Sàjiā Xiàn 5.759 km² 48.766
Kreis Lhazê ལྷ་རྩེ་རྫོང་ lha rtse rdzong 拉孜县 Lāzī Xiàn 4.495 km² 56.355
Kreis Ngamring ངམ་རིང་རྫོང་ ngam ring rdzong 昂仁县 Ángrén Xiàn 27.487 km² 55.108
Kreis Xaitongmoin བཞད་མཐོང་སྨོན་རྫོང་ bzhad mthong smon rdzong 谢通门县 Xiètōngmén Xiàn 14.004 km² 45.573
Kreis Bainang པ་སྣམ་རྫོང་ pa snam rdzong 白朗县 Báilǎng Xiàn 2.801 km² 44.564
Kreis Rinbung རིན་སྤུངས་རྫོང་ rin spungs rdzong 仁布县 Rénbù Xiàn 2.121 km² 33.530
Kreis Kangmar ཁང་དམར་རྫོང་ khang dmar rdzong 康马县 Kāngmǎ Xiàn 6.125 km² 20.864
Kreis Dinggyê གདིང་སྐྱེས་རྫོང་ gding skyes rdzong 定结县 Dìngjié Xiàn 5.813 km² 20.362
Kreis Zhongba འབྲོང་པ་རྫོང་ 'brong pa rdzong 仲巴县 Zhòngbā Xiàn 43.498 km² 26.897
Kreis Yadong གྲོ་མོ་རྫོང་ gro mo rdzong 亚东县 Yàdōng Xiàn 3.633 km² 15.449
Kreis Gyirong སྐྱིད་གྲོང་རྫོང་ skyid grong rdzong 吉隆县 Jílóng Xiàn 9.021 km² 17.536
Kreis Nyalam གཉའ་ལམ་རྫོང་ gnya' lam rdzong 聂拉木县 Nièlāmù Xiàn 7.843 km² 17.009
Kreis Saga ས་དགའ་རྫོང་ sa dga' rdzong 萨嘎县 Sàgā Xiàn 12.413 km² 16.220
Kreis Gamba གམ་པ་རྫོང་ gam pa rdzong 岗巴县 Gǎngbā Xiàn 3.921 km² 11.276

Die Verlängerung der Lhasa-Bahn von Lhasa nach Xigazê ist seit dem 15. August 2014 in Betrieb. Sie hat den Namen Lhasa–Xigazê-Bahn oder kurz Lari-Bahn (Kurzzeichen: 拉日铁路; Pinyin: Lārì Tiělù; tibetisch: lha gzhis lcags lam ལྷ་གཞིས་ལྕགས་ལམ་). Die Bahn fährt durch 29 Tunnel, darunter einen 10.410 Meter langen Tunnel auf 3.850 Meter Höhe. Aufgrund der Höhe wird die Bahntrasse von chinesischen Medien auch Himmelsbahn (天路 Tiānlù) genannt.

  • Xú Píng 徐平: Rìkāzé 日喀则 (Beijing, Wǔzhōu chuánbō chūbǎnshè 五洲传播出版社 2000), ISBN 7-80113-396-X.
Commons: Xigazê – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. z. B. in Melvyn C. Goldstein: A History of Modern Tibet. The Calm Before the Storm. 1951-1955, 2007.
  2. z. B. in H. A. Jäschke: A Tibetan-English Dictionary, 1882 und in Nicolas Tournadre, Sangda Dorje: Manual of Standard Tibetan. Language and Civilization, 2003, S. 475.
  3. z. B. in Sven Hedin: Transhimalaya, 1909.
  4. z. B. in H. F. Hackmann: Der Buddhismus, 1906.
  5. z. B. in Meyers Konversations-Lexikon, 1897.
  6. z. B. in Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart, 1857.
  7. citypopulation.de: RÌKĀZÉ SHÌ, Stadt auf Präfekturebene in Xīzàng Zìzhìqū (China), abgerufen am 8. Februar 2022
  8. citypopulation.de: RÌKĀZÉ SHÌ, Stadt auf Präfekturebene in Tibet, abgerufen am 8. Februar 2022

Koordinaten: 29° 16′ N, 88° 53′ O