Sierra Leone Psychiatric Teaching Hospital
Sierra Leone Psychiatric Teaching Hospital | ||
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Trägerschaft | Ministry of Health and Sanitation | |
Ort | Freetown, Sierra Leone
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Koordinaten | 8° 27′ 55″ N, 13° 11′ 38″ W | |
Betten | 400 | |
Gründung | 1820, 1827 oder 1847 | |
Website | health.gov.sl | |
Lage | ||
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Das Sierra Leone Psychiatric Teaching Hospital (SLPTH; zu Deutsch etwa Psychiatrisches Lehrkrankenhaus Sierra Leones), bis Mitte 2020 Sierra Leone Psychiatric Hospital (Deutsch etwa Psychiatrisches Krankenhaus Sierra Leones) ist das einzige psychiatrische Krankenhaus im westafrikanischen Sierra Leone. Es liegt im Stadtviertel Kissy der Hauptstadt Freetown und gilt als älteste Einrichtung seiner Art in Subsahara-Afrika.[1]
Das Krankenhaus verfügt über 400 Betten (Stand 2011) bzw. 150 Betten (Stand 2016)[2] in 10 Abteilungen. Großen Zulauf erhielt das Krankenhaus wegen des zunehmenden Drogen- und Alkoholmissbrauchs im Bürgerkrieg in Sierra Leone.[3] In diesem Jahr waren aufgrund mangelnder Finanzen lediglich 100 Betten belegt. Der Bedarf im Land wird auf bis zu 550.000 Menschen geschätzt.[4]
Die Einrichtung wird landläufig in Krio als Crase Yard (vgl. Englisch crazy und yard), der Ort für Irre, bezeichnet.
Am 4. Juni 2019 wurde das renovierte und ausgebaute Krankenhaus der Öffentlichkeit übergeben und als Lehrkrankenhaus im Rahmen der medizinischen Ausbildung vorgestellt.[5]
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Sierra Leone Psychiatric Hospital wurde von der Anglikanischen Kirche aufgebaut und anfänglich betrieben. Es hieß seit seiner Gründung 1820, 1827 oder 1847 bis 2006 Kissy Mental Home, Kissy Lunatic Asylum bzw. Kissy Mental Hospital.[3] 2006 wurde die Einrichtung neu ausgerichtet und durch Gelder der Islamischen Entwicklungsbank modernisiert. In den Anfangsjahren wurden auch Patienten aus allen Nachbarstaaten hier behandelt, ehe dort ähnliche Einrichtungen aufgebaut wurden.[6]
Vorfälle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Krankenhaus arbeitet mindestens seit Anfang der 2010er Jahre unter schwierigsten hygienischen und versorgungstechnischen Problemen. Es gibt kaum Nahrungsmittel, kaum geschultes Personal und zahlreiche Patienten seien permanent in Ketten gelegt.[7]
Bis Mitte 2018 wurden allen 111 Patienten die Ketten entfernt und bis September des gleichen Jahres 66 von ihnen entlassen.[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Department of State: Country Reports on Human Rights Practices for 2010. , USA 2011. (online abrufbar)
- David Winter, Rachel Brown, Stephanie Goins et al: Trauma, Survival and Resilience in War Zones: The psychological impact of war in Sierra Leone and beyond, Routledge, London/New York 2016, ISBN 978-1-138-79969-1, S. 171 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Africa’s oldest psychiatric hospital a stark reminder of war and a forgotten people. Mail & Guardian, 22. November 2016.
- ↑ David Winter, Rachel Brown, Stephanie Goins et al: Trauma, Survival and Resilience in War Zones: The psychological impact of war in Sierra Leone and beyond, Routledge, London/New York 2016, S. 172 ff.
- ↑ a b The Mental Health Nursing Forum / Commonwealth Nurses Federation Australian Nursing Federation Victorian Branch Melbourne/Australia., Sierra Leone Nurses Association. Abgerufen am 17. April 2020.
- ↑ Country Reports on Human Rights Practices for 2010. Department of State, USA 2011, S. 585.
- ↑ Celebrating New Possibilities at Sierra Leone’s Only Psychiatric Hospital. PIH Canada, 4. Juni 2020.
- ↑ Emmanuel Akyeampong|: A Historical Overview of Psychiatry in Africa, in: The Culture of Mental Illness and Psychiatric Practice in Africa, Indiana University Press, Bloomington 2015, S. 28.
- ↑ Roland Marke: Living in Chains: Sierra Leone's Mentally Ill - Worldpress.org. In: www.worldpress.org. Abgerufen am 17. April 2020 (englisch).
- ↑ Sierra Leone News: No more chains at rebranded Psychiatric Hospital. In: awoko.org. Awoko Newspaper, abgerufen am 17. April 2020.