Samuel Simon Witte

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Samuel Simon Witte, auch Simon Samuel Witte (* 18. Dezember 1738 in Röbel; † 14. November 1802 in Rostock) war ein Theologe und Philosoph.

Samuel Simon Witte wurde in Röbel geboren als Sohn des Kaufmanns und Senators Johann Joachim Witte (1694–1769) und dessen Frau Anna Christine, geb. Güsserow (um 1702–1767). 1756 nahm Witte ein Studium der Theologie in Rostock auf,[1] wechselte aber anscheinend mit seinem Gang nach Bützow 1761[2] ins philosophische Fach und wurde dort schließlich im April 1762 zum Magister promoviert.[3] Ab 1766 war er ordentlicher Professor des Natur- und Völkerrechts an der neu gegründeten Friedrichs-Universität Bützow. Zwischen 1770 und 1786 wurde er fünfmal zu deren Rektor gewählt. 1772 übte Witte daneben das Amt eines Herzoglich mecklenburg-schwerinschen Fiskaladministrators zu Bützow aus. 1782 empfing er vom Landesherrn den Charakter eines Hofrats. Nach Auflösung der Bützower und Wiedervereinigung mit der Rostocker Universität wechselte Witte 1789 als Professor nach Rostock.

Innerhalb der Familie wurde er als Professor der „Beredsamkeit und Aesthetik“ bezeichnet. Er war der Schwager des Malchiner Ratsapothekers und Botanikers Joachim Christian Timm.

Pyramiden-Streit

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Bekannt wurde Samuel Simon Witte mit seiner Theorie, dass die ägyptischen Pyramiden nicht von Menschenhand geschaffen wurden. In seinem großen Werk: „Über den Ursprung der Pyramiden in Egypten und der Ruinen von Persepolis“ (1789) versuchte er, die Entstehung der Pyramiden als Überbleibsel einer gewaltigen vulkanischen Eruption darzustellen. Seiner Theorie zufolge seien die Pyramiden quasi eine Umkehrung des Erdbodens aus Basalt.[4] Dieser Erklärungsversuch brachte sogar Alexander von Humboldt und Carsten Niebuhr auf den Plan, die Gegenschriften verfassten.[5] Diese wiederum veranlassten den Verfasser nochmal mit einer „Vertheidigung“ ans Licht der Öffentlichkeit zu treten.[6]

Über Wittes gewagte These entspann sich ein wissenschaftlicher Streit, der erst 1805 endgültig beigelegt wurde, als der französische Artilleriegeneral J. Grober beim Besteigen der Cheopspyramide versteinerte Seekrebse in, und Mörtel zwischen den Steinen entdeckte.[7]

Schriften (Auswahl)

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  • Allgemeine academische Encyclopädie und Methodologie. Göttingen 1793.

Einzelnachweise

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  1. Rostocker Immatrikulation von Samuel Simon Witte im Rostocker Matrikelportal
  2. Bützower Immatrikulation von Samuel Simon Witte im Rostocker Matrikelportal
  3. Promotion zum Magister von Samuel Simon Witte im Rostocker Matrikelportal
  4. [Rezension zu:] S. S. Witte: Ueber den Ursprung der Pyramiden in Egypten etc. (1789). In: Allgemeine Literaturzeitung. Jahrgang 1790. Band 3, Numero 224. S. 329–331. (Digitalisat)
  5. [Rezension zu Humboldt, Alexander von]: Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein. Mit vorangeschickten, zerstreuten Bemerkungen über den Basalt der ältern und neuern Schriftsteller. Braunschweig : Schulbuchh., 1790: In: Allgemeine Literaturzeitung. Jahrgang 1791. Band 1, Numero 80. S. 636–638. (Digitalisat)
  6. [Rezension zu:] Witte, Samuel Simon: Vertheidigung des Versuchs über den Ursprung der Pyramiden in Egypten und der Ruinen von Persepolis und Palmyra. Leipzig : Müller, 1792. In: Allgemeine Literaturzeitung. Jahrgang 1793. Band 1, Numero 24. S. 185–192. (Digitalisat)
  7. [Rezension zu:] Grober, Jacques François; Witte, Samuel Simon: Ueber den Ursprung der Pyramiden in Ägypten und der Ruinen von Persepolis. Ein neuer Versuch. Leipzig : J. G. Müllerische Buchhandlung, 1789. In: Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung. 2. Jahrgang, Band 1, Nummer 072 (26. März 1805). Sp. 569–574. (Digitalisat)