Werkzeugkombinat Schmalkalden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Smalcalda)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
VEB Werkzeugkombinat Schmalkalden
Rechtsform VEB Kombinat
Gründung 1969
Auflösung 1990
Auflösungsgrund Privatisierung
Sitz Schmalkalden,
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Mitarbeiterzahl 13.203[1]
Branche Werkzeugherstellung
Stand: 30. Juni 1990
Werkzeuge (Monierzange, Maulschlüssel, Steckschlüsseleinsatz, Spachtel) aus dem ehemaligen VEB Werkzeugkombinat Schmalkalden mit den Marken "Smalcalda" bzw. "WMW"
Handbohrmaschine HBM 250 Multimax vom VEB Elektrowerkzeuge Sebnitz
Handbohrmaschine HBM 480.2 „Smalcalda“ vom VEB Elektrowerkzeuge Sebnitz
Werkzeugstadt Schmalkalden

Der VEB Werkzeugkombinat Schmalkalden wurde 1969 als volkseigenes Kombinat gegründet und war eines der vier Kombinate der VVB Werkzeugmaschinen und Werkzeuge (WMW). Die Produkte wurden unter dem Markennamen Smalcalda vertrieben.

Das Kombinat war direkt dem Ministerium für Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau unterstellt. Weitere zentralgeleitete Kombinate des Maschinenbaus können in der Liste von Kombinaten der DDR eingesehen werden.

Den Stammbetrieb bildeten zunächst die Firmen

Dort wurden u. a. Handwerkzeuge, Essbestecke, Mähmesser, Bergbauwerkzeuge und Holzbohrer hergestellt.

Später wurden folgende Firmen in den Stammbetrieb eingegliedert:

  • VEB Fräswerkzeuge Asbach
  • VEB Werkzeuge und Sicherheitsbeschläge Asbach
  • VEB Hartmetallwerkzeuge Näherstille
  • VEB Schraubwerkzeuge Schmalkalden
  • VEB Stahlwaren Schmalkalden
  • VEB Präzisionshartmetallwerkzeuge Schmalkalden
  • VEB Werkzeuge Schmalkalden
  • VEB Sägenfabrik Schmalkalden

Weitere Betriebe des Werkzeugkombinats waren:

Das Kombinat deckte damit den gesamten Produktbereich der Werkzeuge ab und war der bedeutendste Werkzeughersteller der DDR.

Das Kombinat wurde 1990 aufgelöst. Die einzelnen Unternehmen erhielten ihre Selbständigkeit zurück und wurden von den früheren Eigentümern, ehemaligen leitenden Mitarbeitern oder von Werkzeugherstellern aus den alten Bundesländern weitergeführt. Einige dieser Unternehmen bzw. deren Nachfolger bestehen noch heute (Juli 2010):

  • Rennsteig Werkzeuge GmbH, Viernau (Spezialzangen und Schlagwerkzeuge; Tochter der Firma KNIPEX-Werk C. Gustav Putsch KG, Wuppertal)
  • SWM Werkzeugfabrik GmbH & Co.KG, Steinbach-Hallenberg (Zangen und Schmiederohlinge; Teil der Stahlwille-Gruppe, Wuppertal)
  • NWS Thüringen Produktion, Steinbach-Hallenberg und Schwarza (Zangen, Fertigungsstandort der NWS Germany Produktion W. Nöthen e.K., Solingen)
  • MWS Schneidwerkzeuge GmbH & Co. KG, Schmalkalden (Maschinenmesser)
  • SMM Schmalkaldener Maschinenmesser GmbH, Schmalkalden (Maschinenmesser)
  • Bergbauwerkzeuge Schmalkalden GmbH & Co. KG, Schmalkalden (Bergbauwerkzeuge)
  • Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH, Schmalkalden (Bohrkronen)
  • Werkö GmbH, Königsee (Bohrer)
  • BE Maschinenmesser GmbH & Co. KG, Spreenhagen (Maschinenmesser)
  • BISON-Großschönauer Werkzeugschmiede GmbH, Großschönau (Forst- und Gartenwerkzeuge)
  • MHG Messerschmidt GmbH, Schmalkalden (Stechbeitel)
  • PWS PRÄZISIONSWERKZEUGE GmbH, Schmölln (Verzahnungs- und Fräswerkzeuge)
  • Robert Bosch Power Tools GmbH, Sebnitz (Elektrowerkzeuge; Tochter der Robert Bosch GmbH)
  • Tribo Hartstoff GmbH, Immelborn (Hartmetall-Werkzeuge und Rohlinge)
  • GFE – Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e.V. (Forschung und Werkzeugentwicklung)
  • SAEFA GmbH, Schmalkalden (Vollstahl- und Hartmetall-Kreissägeblätter; Fertigungsstandort der Koll & Cie. GmbH & Co KG, Neunburg vorm Wald)
  • Sandvik Tooling Supply Schmalkalden, Wernshausen (Präzisionswerkzeuge; Tochterunternehmen der Sandvik-Gruppe)
  • Ritter, G.: Der VEB Werkzeugkombinat Schmalkalden - Entstehung, Entwicklung und Auflösung eines Industriekombinats. In: Geostudien. Band 14. Selbstverlag, Köln 1995, S. 1 - 24.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. „Die Wirtschaft – Unabhängige Wochenzeitung für Wirtschaft, Handel und Finanzen“ (Hrsg.): Kombinate: Was aus ihnen geworden ist. Reportagen aus den neuen Ländern. Verlag Die Wirtschaft, München 1993, ISBN 3-349-01041-5, S. 377–381. (Anhang: Zentralgeleitete Kombinate der Industrie und des Bauwesens nach Ministerien, Stand 30. Juni 1990, basierend auf Zahlen des statistischen Betriebsregisters der DDR)