Sodalicio de Vida Cristiana

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Sodalitium Christianae Vitae)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sodalicio de Vida Cristiana (spanisch für „Sodalität des christlichen Lebens“; auf Lateinisch Sodalitium Christianae Vítae, kurz SCV) ist eine in Peru entstandene Kongregation päpstlichen Rechtes.[1]

Die Leitung der Gemeinschaft hat ein Generaloberer, der alle sechs Jahre gewählt wird. Derzeitiger Generaloberer ist der Kolumbianer José David Correa González.

Die Kongregation wurde am 8. Dezember 1971 in Lima von Luis Fernando Figari als private Vereinigung von Gläubigen gegründet.[2] Der erste Priester der Gemeinschaft wurde 1981 geweiht. 1986 gründete die Gemeinschaft ihre erste Niederlassung außerhalb Perus in Brasilien. Luis Figari bekämpfte die Theologie der Befreiung. Er versuchte, ihr eine „Theologie der Versöhnung“ entgegenzusetzen.[3]

Am 22. Februar 1994 wurde Gemeinschaft zu einer Kongregation bischöflichen Rechts erhoben und am 8. Juli 1997 von Papst Johannes Paul II. zur Kongregation päpstlichen Rechtes erhoben.

2003 wurde eine Niederlassung in US-Bundesstaat Colorado gegründet. 2010 trat der Gründer der Gemeinschaft von seinem Amt als Generaloberer zurück, und im Januar 2011 wurde Eduardo Regal Villa zum Nachfolger gewählt. 2019 folgte der aktuelle Generalobere José David Correa González.[2][4]

Am 10. Januar 2018 beauftragte Papst Franziskus Noel Antonio Londoño Buitrago mit der kommissarischen Führung der Gemeinschaft, da dem Gründer Figari und weiteren führenden Mitgliedern sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen wurde.[5] Die Verwaltung wurde im Januar 2019 wieder aufgehoben. Im August 2024 schloss das vatikanische Ordensdikasterium Figari durch einen Rechtsakt formal aus der von ihm gegründeten Gemeinschaft aus.[6]

Papst Franziskus hat am 25. September 2024 zehn ehemalige Mitglieder der Gemeinschaft per Dekret ausgeschlossen, das „in forma specifica“ unterzeichnet wurde und dadurch nicht abgeändert werden kann. Zu den Betroffenen zählen der frühere Erzbischof von Piura, José Antonio Eguren Anselmi, und weitere führende Mitglieder. Der Ausschluss erfolgte nach einer kirchenrechtlichen Untersuchung im Juli und August 2023 wegen Vorwürfen von Machtmissbrauch, sadistischer Gewalt und körperlicher Misshandlung sowie sektenartiger Methoden.[7]

Die folgenden Bischöfe sind oder waren Mitglied der Kongregation:

Commons: Sodalitium Christianae Vitae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Codigo de Derecho Canonico - IntraText. Abgerufen am 25. Dezember 2020.
  2. a b Historia del Sodalicio. In: Sodalicio. Abgerufen am 25. Dezember 2020 (spanisch).
  3. Theodor Herr: Theologie der Versöhnung und katholische Soziallehre. In: Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften (JCSW), Jg. 32 (1991), S. 203–225, hier S. 205–209.
  4. José David Correa, nuevo Superior General del Sodalicio. In: Sodalicio. 22. Januar 2019, abgerufen am 25. Dezember 2020 (spanisch).
  5. Peru: Papst stellt katholische Bewegung unter Aufsicht - derStandard.at. Abgerufen am 25. Dezember 2020 (österreichisches Deutsch).
  6. Ludwig Ring-Eifel: Rauswurf des Sodalicio-Gründers zeigt Grenzen des Kirchenrechts. In: katholisch.de. 24. August 2024, abgerufen am 24. August 2024.
  7. Papst Franziskus geht weiter gegen Gruppierung in Peru vor "In forma specifica" unterzeichnet. In: Webseite domradio.de. 27. September 2024, abgerufen am 27. September 2024.