Sophie Eleonore von Sachsen

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Sophie Eleonore mit ihren Enkeln, 1667, Johann Spilberg der Jüngere, Stadtmuseum Düsseldorf. Die 58-jährige Landgräfin in Witwentracht ist mit den 1663, 1664 und 1665 geborenen Söhnen Philipp Wilhelms und Elisabeth Amalie Magdalenas zu sehen: Franz Ludwig, Alexander Sigismund und Friedrich Wilhelm von der Pfalz.
Prinzessin Sophie Eleonore von Sachsen, Landgräfin von Hessen-Darmstadt, Gemälde von Salomon Duarte

Prinzessin Sophie Eleonore von Sachsen (* 23. November 1609 in Dresden; † 2. Juni 1671 Darmstadt) aus der albertinischen Linie des Hauses Wettin war durch Heirat Landgräfin von Hessen-Darmstadt. Zudem gilt sie auch als eine Schriftstellerin des 17. Jahrhunderts.

Sophie Eleonore war das älteste Kind des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. (1585–1656) aus dessen zweiter Ehe mit Prinzessin Magdalena Sibylle von Preußen (1586–1659), Tochter des Herzog Albrecht Friedrich von Preußen.

Ihre Vermählung mitten im Dreißigjährigen Krieg am 1. April 1627 auf Schloss Hartenfels in Torgau mit dem Landgrafen Georg II. von Hessen-Darmstadt (1605–1661), wurde trotz der schwierigen Zeiten, als politisch-dynastisches Ereignis aufwändig gefeiert. Anlässlich der Hochzeit wurde die erste deutsche Oper „Tragicomoedia von der Dafne“ von Heinrich Schütz uraufgeführt.[1] Dadurch setzte sich in Europa der Brauch durch, Festlichkeiten in Fürstenkreisen musikalisch zu bereichern.

Auch auf Grund der Ehe mit Sophie Eleonore, die ihn zum Schwiegersohn des sächsischen Kurfürsten machte, gelang es Georg, dass König Gustav II. Adolf von Schweden die Neutralität Hessen-Darmstadts im Dreißigjährigen Krieg anerkannte.

Die Hessische Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt verdankt Sophie Eleonore einen bedeutenden Zuwachs der Sammlung, darunter auch den Thesaurus Picturarum des kurpfälzischen Kirchenrates Markus zum Lamm (1544–1606).

Aus ihrer Ehe hatte sie drei Söhne und zwölf Töchter, wobei die weiblichen Namen auf „a“ oder „e“ enden, je nach Quelle:

  • Ludwig VI. (1630–1678), Landgraf von Hessen-Darmstadt
⚭ 1. 1650 Prinzessin Marie Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf (1634–1665)
⚭ 2. 1666 Prinzessin Elisabeth Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg (1640–1709)
  • Magdalena Sybilla (1631–1651)
⚭ 1. 1661 Prinzessin Dorothea Augusta von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1636–1662)
⚭ 2. 1667 Gräfin Juliane Alexandrine von Leiningen-Dagsburg-Heidesheim (1651–1703)
⚭ 1650 Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen-Homburg (1625–1681)
⚭ 1653 Kurfürst Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1615–1690)
⚭ 1665 Graf Christoph Ludwig I. zu Stolberg (1634–1704)
⚭ 1667 Graf Johann II. von Waldeck-Pyrmont (1623–1668)
⚭ 1671 Herzog Bernhard I. von Sachsen-Meiningen
Ahnentafel Sophie Eleonore von Sachsen
Ururgroßeltern

Herzog
Heinrich der Fromme (1473–1541)
⚭ 1512
Katharina von Mecklenburg (1487–1561)

König
Christian III. (1503–1559)
⚭ 1525
Dorothea von Sachsen-Lauenburg (1511–1571)

Kurfürst
Joachim II. (1505–1571)
⚭ 1524
Magdalene von Sachsen (1507–1534)

Herzog
Georg von Brandenburg-Ansbach (1484–1543)
⚭ 1525
Hedwig von Münsterberg-Oels (1508–1531)

Markgraf
Friedrich II. von Brandenburg (1460–1536)
⚭ 1479
Sofia Jagiellonka (1464–1512)

Fürst
Erich I. (1470–1540)
⚭ 1525
Elisabeth von Brandenburg (1510–1558)

Herzog
Johann von Jülich-Kleve-Berg (1490–1539)
⚭ 1510
Maria von Jülich-Berg (1491–1543)

Kaiser
Ferdinand I. (1503–1564)
⚭ 1521
Anna von Böhmen und Ungarn (1503–1547)

Urgroßeltern

Kurfürst August von Sachsen (1526–1586)
⚭ 1548
Anna von Dänemark (1532–1585)

Kurfürst Johann Georg von Brandenburg (1525–1598)
⚭ 1548
Sabina von Brandenburg-Ansbach (1529–1575)

Herzog Albrecht von Preußen (1490–1568)
⚭ 1550
Anna Maria von Braunschweig (1532–1568)

Herzog Wilhelm V. (1516–1592)
⚭ 1546
Maria von Österreich (1531–1581)

Großeltern

Kurfürst Christian I. von Sachsen (1560–1591)
⚭ 1582
Sophie von Brandenburg (1568–1622)

Herzog Albrecht Friedrich von Preußen (1553–1618)
⚭ 1573
Marie Eleonore von Jülich-Kleve-Berg (1550–1608)

Eltern

Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen (1585–1656)
⚭ 1607
Magdalena Sibylle von Preußen (1586–1659)

Sophie Eleonore von Sachsen

Sophie Eleonore war zudem auch dichterisch tätig. Sie wirkte bei mehreren Gelegenheitsschriften mit. So beteiligte sie sich etwa an dem Ehrengedächtnis auf den Tod ihres Vaters Johann Georg I.[2] Darüber hinaus nennen ältere Quellen vier eigenständige Werke, die heute katalogisch allerdings nicht mehr ermittelbar sind.[3]

Schriften (Auswahl)

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In dem Lexika Schriftstellerinnen, Künstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock sind folgende eigenständige Werke von Sophie Eleonore aufgelistet:

  • Andächtige Hertzens-Seufftzer (Gebete auf alle Sonnund Festtage).
  • Der Freudenspiegel des ewigen Lebens.
  • Sterbensgedancken.
  • Summarien über die Bibel (anonym erschienen).
Commons: Sophie Eleonore von Sachsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Jean M. Woods, Maria Fürstenwald: Schriftstellerinnen, Künstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock. Ein Lexikon (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte. Bd. 10), Metzler, Stuttgart 1984, ISBN 978-3-476-00551-9. S. 50–51.
  • Katalog der fürstlich Stolberg-Stolberg' sehen Leichen-Predigten-Sammlung. Leipzig: Degener, 1927. Band 4, S. 38–39.

Einzelnachweise

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  1. Die Oper "Dafne" von Heinrich Schütz wird uraufgeführt. In: br-klassik.de. Abgerufen am 28. Dezember 2022.
  2. Ehren-Gedächtnüß, Digitalisat, auf gdz.sub.uni-goettingen.de
  3. Jean M. Woods, Maria Fürstenwald: Schriftstellerinnen, Künstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock. Ein Lexikon (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte. Bd. 10). Metzler, Stuttgart 1984, ISBN 978-3-476-00551-9, S. 51.