Speciestaler

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Der Speciestaler, auch Speziestaler, war ein vom 17. bis zum 19. Jahrhundert verbreiteter Typ von Silbermünzen, der sich am 9-Taler-Münzfuß des originalen Reichstalers orientierte. In historischen Quellen findet sich oft die Schreibweise Speciesthaler, in skandinavischen Quellen die Bezeichnung Speciesdaler. Auch eine Kurzbezeichnung als Species war üblich.

Die Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 des Heiligen Römischen Reiches, die auch den Reichstaler von 1566 schuf, legte fest, dass 9 Reichstaler aus einer feinen Kölnischen Mark Silber (ca. 234 g) zu prägen seien. Der offizielle Reichstaler nach dem 9-Taler-Fuß hatte somit einen Gehalt an Feinsilber von rechnerisch 25,984 g.[1][2]

Speciestaler war im 18. und 19. Jahrhundert eine geläufige Bezeichnung im (nord-)deutschen und skandinavischen Raum. Der Wortbestandteil -taler geht auf die Nachfolge des Joachimsthaler Guldiners zurück. Der Wortbestandteil Spezies geht auf lat. species 'Gesicht' oder mittellat. 'Brustbild' zurück: Speciestaler sind meist Silbermünzen mit ausgeprägtem Kopf- oder Brustbild des Münzherrn.[3][4] Beispiele dazu siehe Münzstätte Dresden/Die Münzen der Münzstätte und Münzstätte Leipzig/Endgültige Schließung – Speciestaler der Kurfürsten Friedrich Christian und Friedrich August III. Auf den Speciestalern aus Hamburg fand sich statt eines Brustbildes das Stadtwappen.

Siehe auch:

Regionale Ausprägungen

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Heiliges Römisches Reich

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Lübeck und Hamburg

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Im Jahre 1619 wurde der Reichstaler 9-Taler-Münzfuß als wertstabile Verrechnungseinheit der Hamburger Bank (Bankotaler, auch Banco-Thaler) bestimmt. Der Reichstaler war seit 1622 die gemeinsame Basis der Mark- und Schilling-Währungen in Hamburg und Lübeck. Der Reichstaler wird seitdem in genau drei Mark aufgeteilt.

In Hamburg wurden zwischen 1730 und 1764 etwa 110.000 solcher Speciestaler geprägt (Feingehalt 888 89; Grobgewicht 29,2 g). Die Prägungen von 1730 und 1735 tragen als Hinweis auf die Reichsmünzordnung eine Beschriftung als Moneta Nova. Auf den Speciestalern von 1761–1764 ist vermerkt, dass es sich gleichzeitig um 48 Schilling Species handelt. Die Nennung von Schilling Species war erforderlich, da der Silbergehalt der Hamburger Schillinge der 1725 eingeführten Hamburger Kurantwährung nur 56 der Schillinge Species betrug.[5]

  • Hannover: Speciesthaler (1738–1802) in 89 Feinheit nach dem 9-Taler-Fuß
  • Österreich
    • feiner Konventionsspeciesthaler (Feingehalt 24,808 statt 25,984 g) in 56 Feinheit (10 Speciestaler aus der rauen Wiener Mark oder 10 aus der feinen Wiener Kölnischen Mark)
    • ab 1852 in 910 Feinheit

Siehe auch: Schmetterlingstaler – Beschreibung der Münzen: Umrechnung der Nominale des Reichsmünzfußes in Nominale des Leipziger Münzfußes

Dänemark mit Schleswig und Holstein

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  • seit vor 1619 Speciesdaler (4 Rigsmarker zu 20 Skillinger Currentmönt) im 914 Taler-Fuß
  • seit 1776 auch nur Species; in den Herzogtümern Schleswig und Holstein ab 1788 = 60 Schillinge schleswig-holsteinisch Courant
  • Species, Rigsdaler Species und Speciesdaler wurden von 1800 bis 1808 unter Christian VII., etwa von 1825 bis 1838 unter Friedrich VI. und 1848/49 unter Friedrich VII. geprägt.[6]
  • auch noch Prägung einer 2-Rigsdaler-Münze im 914-Taler-Fuß 1868 unter Christian IX.

Feingehalt: 14-löthiges Silber = 875/1000. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren in Schleswig und Holstein auch 23 Species (40 Schillinge), 13 Species (20 Schillinge), 16 Species (10 Schillinge), 112 Species (5 Schillinge) und 124 Species (212 Schillinge) im Umlauf.

  • ab 1697 Konventionsspeziestaler (unterteilt in 8 Złote polski) nach dem Wiener 10-Taler-Fuß in 56 Feinheit
  • 1787–1791 Reduzierung der Feinheit auf 1316
  • Norwegen: ab 1814 Speciedaler von 78 Feinheit (5 Rigsort zu 24 Skilling)

Einzelnachweise

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  1. muenzen-lexikon.de (Memento vom 24. November 2007 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  2. kruenitz1.uni-trier.de
  3. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 724. (online), abgerufen am 17. September 2013.
  4. Pierer’s Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 510–511. (online), abgerufen am 17. September 2013.
  5. Kurt Jäger: Die Münzprägungen der deutschen Staaten vor Einführung der Reichswährung. Nordwestdeutschland. Band 6. Münzen- und Medaillen AG, Basel 1971, S. 80–116.
  6. Paul Arnold, Harald Klüthmann, Dieter Faßbender (2006) Großer Deutscher Münzkatalog von 1800 bis heute. 22., von Dieter Faßbender neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2006/2007. Battenberg Verlag, Regenstauf, S. 423–428.