Sphinctus
Sphinctus | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Tribus | ||||||||||||
Sphinctini | ||||||||||||
Förster, 1869 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Sphinctus | ||||||||||||
Gravenhorst, 1829 |
Sphinctus ist eine Schlupfwespen-Gattung aus der Unterfamilie Tryphoninae. Die Gattung wurde von Gravenhorst 1829 eingeführt.[1] Sphinctus ist die einzige Gattung der Tribus Sphinctini. Sie umfasst etwa 16 beschriebene Arten.[2] Typusart ist Sphinctus serotinus.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der lateinische Gattungsname leitet sich von dem altgriechischen Wort σφιγκτήρ ab und bedeutet „gebunden, fest verschlungen“.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die mittelgroßen Schlupfwespen erreichen Längen von etwa 15 mm. Der apikale Rand des Clypeus weist einen großen medianen Zahn auf.[3] Die Schlupfwespen besitzen eine typische Flügeladerung. Die Flügelader r-rs der Vorderflügel zweigt von der Basis des Pterostigmas ab.[3] Das vierseitige Areolet (kleine geschlossene Zelle) ist annähernd dreiecksförmig.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sphinctus serotinus kommt in der westlichen Paläarktis, Sphinctus gastoni in der Neotropis vor.[2] Die restlichen Arten der Gattung Sphinctus haben ihr Verbreitungsgebiet in der östlichen Paläarktis sowie in der Orientalis.[2]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die in den gemäßigten Breiten vorkommenden Arten fliegen im Spätsommer und Frühherbst.[4] Es werden Schneckenspinner (Limacodidae) und Glucken (Lasiocampidae) parasitiert.[2] Sphinctus serotinus ist als koinobionter Ektoparasitoid des Großen Schneckenspinners bekannt. Die Schlupfwespe befestigt ein gestieltes Ei an der Wirtslarve. Die Schlupfwespen-Larve schlüpft erst, nachdem der Wirt einen Kokon fertig gestellt hat.[4]
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Folgenden eine Liste von Arten der Gattung Sphinctus und deren Verbreitungsgebiet:[5]
- Sphinctus chinensis Uchida, 1930 – Japan[5]
- Sphinctus gastoni Gauld, 1997 – Costa Rica, Mexiko[5]
- Sphinctus nigrithorax Uchida, 1931 – Japan[5]
- Sphinctus nigriventris Lee & Cha, 1997 – Korea[5]
- Sphinctus pereponicus Humala, 2020 – Ferner Osten Russlands[5]
- Sphinctus pilosus Uchida, 1940 – China[5]
- Sphinctus rufiventris Meyer, 1930 – östliche Paläarktis[5]
- Sphinctus serotinus Gravenhorst, 1829 – Europa
- Sphinctus specularis Kasparyan, 1992 – östliche Paläarktis[5]
- Sphinctus submarginalis Uchida, 1940 – China[5]
- Sphinctus tobiasi Kasparyan, 1992 – östliche Paläarktis[5]
- Sphinctus trichiosoma (Cameron, 1899) – Indien[5]
- Sphinctus vitripennis Kasparyan, 1992 – östliche Paläarktis[5]
- Sphinctus yunnanensis He, 1996 – China[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sphinctus bei Fauna Europaea. Abgerufen am 23. September 2022
- ↑ a b c d Andrei Humala: A new species of the genus Sphinctus (Hymenoptera: Ichneumonidae) from the Russian Far East. (PDF; 1,63 MB) In: Far Eastern Entomologist 413. August 2020, S. 20–24, abgerufen am 25. September 2022 (englisch).
- ↑ a b Key to the Subfamilies of North & Central American Ichneumonidae: Section 2. (PDF; 130 KB) American Entomological Institute, Utah State University, abgerufen am 25. September 2022.
- ↑ a b Mark Robert Shaw, Jeroen Voogd: Illustrated notes on the biology of Sphinctus serotinus Gravenhorst (Hymenoptera, Tryphoninae, Sphinctini). In: Journal of Hymenoptera Research 49. 28. April 2016, S. 81–93, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Sphinctus. www.gbif.org, abgerufen am 23. September 2022.