Krankenhaushygiene

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Die Krankenhaushygiene ist ein medizinisches Fachgebiet zur Erforschung und Umsetzung spezieller Maßnahmen der Hygiene in Krankenhäusern und Kliniken, die Patienten stationär und ambulant behandeln, sowie Arztpraxen, in denen ambulante operative Eingriffe durchgeführt werden. Dazu gehören hygienische Maßnahmen sowohl zum Patienten- als auch zum Personalschutz (Infektions-, Arbeitsschutz und Unfallverhütungsmaßnahmen).

Aufgaben und Ziele

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Aufgabe der Krankenhaushygiene sind Forschung und Lehre zu speziellen Fragestellungen der Hygiene in Einrichtungen der stationären und teilstationären Krankenversorgung mit dem Ziel, Patienten, Personal und Umwelt vor der Weiterverbreitung von Krankheitserregern und gesundheitsschädlichen Substanzen zu bewahren (Prävention und Arbeitsschutz). An den deutschen Universitäten ist die Krankenhaushygiene in der Regel in Kombination mit Mikrobiologie oder Umweltmedizin in Instituten etabliert, wenige kommunale Großkrankenhäuser betreiben eigene Institute für Krankenhaushygiene (z. B. Oldenburg, Stuttgart).

Forschungsthemen der Krankenhaushygiene sind die Epidemiologie übertragbarer Erkrankungen, die Evaluierung von Präventionsmaßnahmen (z. B. Basishygiene, Impfung) und antiinfektiösen Verfahren (z. B. Sterilisation, Desinfektion, Antiseptik, Raumlufttechnik etc.) sowie die Entwicklung und Evaluierung von Qualitätssicherungsverfahren im Fachgebiet.

Gesetzliche Regelungen

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Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) bildet in Deutschland eine gesetzliche Grundlage für Maßnahmen der Hygiene im Krankenhaus. Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) gibt regelmäßig Empfehlungen zu krankenhaushygienischen Maßnahmen heraus.

2011 wurde als Ergebnis jahrelanger Initiative von Klaus-Dieter Zastrow der § 23 „Nosokomiale Infektionen; Resistenzen; Rechtsverordnungen durch die Länder“[1] als neuer Paragraph im Infektionsschutzgesetz vorgeschlagen und vom Bundestag im Rahmen der genannten Gesetzesnovelle verabschiedet. Erstmals existieren damit in Deutschland bundeseinheitliche Hygienevorschriften hinsichtlich des Fachpersonals für Krankenhäuser.

Bereits zuvor wurde für Bereiche mit erhöhter Infektionsgefahr durch die deutschen Unfallverhütungsvorschriften '(UVV BGV C8 § 22) etwa das Tragen von Uhren und Schmuck an Händen und Unterarmen untersagt.[2]

In Deutschland infizieren sich jährlich bis zu 600.000 Patienten im Krankenhaus; Schätzungen zufolge versterben davon bis zu 15.000 Menschen.[3] Daher wurden vom Bundesministerium für Gesundheit und anderen Gremien verschiedene Kampagnen unterstützt, die für gezielte Infektionsprävention durch Einhaltung von Hygienemaßnahmen im Krankenhaus werben sollen; so z. B. 2008 die Aktion Saubere Hände des Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V., der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung e. V. und des Nationalen Referenzzentrums für die Surveillance von nosokomialen Infektionen. 2015 wurde vom Bundeskabinett die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie „DART 2020“ verabschiedet, um unter anderen mit bestimmten Hygienemaßnahmen Antibiotikaresistenzen zu reduzieren, die eine zunehmende Herausforderung in der Infektionsbekämpfung darstellen.[4]

Wissenschaftliche Fachgesellschaft

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In der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) sind die Wissenschaftler zusammengeschlossen, die sich mit den Problemen der Hygiene in Krankenhäusern und vergleichbaren Einrichtungen befassen. Offizielles Mitteilungsorgan der DGKH, des Arbeitskreises „Krankenhaus- und Praxishygiene der AWMF“ und des „Verbund für Angewandte Hygiene (VAH)“ ist die Zeitschrift Hygiene & Medizin.[5]

Einzelnachweise

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  1. § 23 Nosokomiale Infektionen; Resistenzen; Rechtsverordnungen durch die Länder.
  2. Jörg Braun: Tipps für die Stationsarbeit. In: Jörg Braun, Roland Preuss (Hrsg.): Klinikleitfaden Intensivmedizin. 9. Auflage. Elsevier, Urban & Fischer, München 2016, ISBN 978-3-437-23763-8, S. 1–28, hier: S. 13–15 (Hygiene auf der Intensivstation).
  3. Krankenhaushygiene. Bundesministerium für Gesundheit, 2019; abgerufen am 25. September 2019
  4. DART 2020 – Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie. Bundesministerium für Gesundheit; abgerufen am 25. September 2019
  5. Zeitschrift Hygiene & Medizin.