Wamberg (Garmisch-Partenkirchen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von St. Anna (Wamberg))
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wamberg
Koordinaten: 47° 29′ N, 11° 9′ OKoordinaten: 47° 28′ 44″ N, 11° 9′ 1″ O
Höhe: 996 m ü. NHN
Fläche: 13,5 km²
Einwohner: 267 (25. Mai 1987)
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 82467
Vorwahl: 08821
Ortszentrum von Wamberg

Das Kirchdorf Wamberg ist ein Gemeindeteil des Marktes Garmisch-Partenkirchen (Oberbayern) auf 996 m ü. NHN. Der Ort liegt auf der Nordseite des Wamberg-Sattels, einer Bergkette im Werdenfelser Land, mit dessen höchster Erhebung, dem gleichnamigen Berg Wamberg.

Von der Talstation der Eckbauerbahn führt ein Wanderweg zum Dorf, ebenso wie vom Berg Eckbauer selbst.

Wamberg wird erstmals im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Aus zwei Schwaigen entwickelte sich das heutige bäuerliche Haufendorf in 996 m Höhe. Es besteht aus neun Einfirsthöfen überwiegend des 18. und 19. Jahrhunderts mit verputzten Wohnteilen und kleinen Nebengebäuden. Einheitliche Dachdeckung mit Legschindeln bestimmte lange Zeit das Ortsbild in besonderer Weise. Seit 1625 gehört Wamberg zur Pfarrei Partenkirchen. Die Kirche wurde 1721 anstelle einer älteren Kapelle erbaut. Bis zum 30. April 1978 war Wamberg eine eigenständige Gemeinde, dann erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Eingemeindung nach Garmisch-Partenkirchen.[1]

Kirche St. Anna

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kirche St. Anna

Die Kirche entstand im Jahr 1720 und wurde am 11. September 1721 durch den Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck geweiht. In der Mitte des 18. Jahrhunderts baute Anton Lid aus Partenkirchen einen Beichtstuhl ein; 1843 kam eine Orgel von Joseph Pröbstl hinzu. Im Inneren befindet sich ein Hochaltar des Bildhauers Andreas Onich, der Anna selbdritt darstellt. Über dem Hochaltar befindet sich ein Bild der Heiligen Familie. An den Seiten sind Figuren des heiligen Rochus und heiligen Sebastian, der heiligen Notburga und des heiligen Isidor in Kostümen der damaligen Zeit zu sehen. Das Bauwerk wird im 21. Jahrhundert mit Hilfe von Fördermitteln von Privatpersonen saniert. Im Sommer 2020 sollen die Glocken restauriert werden.[2]

Gemeindeteile der früheren Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindeteile auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Wamberg sind Kirchdorf und ursprünglicher Verwaltungssitz Wamberg, Eckbauer (Eck), Vordergraseck, Mittergraseck, Hintergraseck, Gschwandt, Höfle, Schlattan und Kaltenbrunn. Kaltenbrunn ist etwa seit Mitte des 20. Jahrhunderts der größte Ort.[3] Untypischer Weise ist das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Wamberg heute keine eigene Gemarkung, sondern Teil der Gemarkung Partenkirchen.

Die Bevölkerung der einzelnen Ortsteile zu verschiedenen Volksszählungsständen:

Schlüssel Gemeindeteil Typ[Anm. 1] Bev.
1875
Bev.
1925
Bev.
6. Juni 1961
Bev.
27. Mai 1970
Bev.
25. Mai 1987
006 Eckbauer (Eck) Einöde 11 22 11 1
010 Gschwandt Einöde 9 10 6 5 8
011 Hintergraseck Weiler 16 28 15 11 12
012 Höfle Weiler 15 14 14 27 27
Kainzenbad Einöde 4
014 Kaltenbrunn Dorf 13 41 71 112 111
018 Mittergraseck Einöde 16 17 14 11 4
Reintal Einöde 9
026 Schlattan Dorf 18 27 49 47 36
031 Vordergraseck Weiler 20 23 22 40 32
032 Wamberg Kirchdorf 50 48 37 35 36
Wamberg ehemalige Gemeinde 170 219 250 299 267

Siehe Liste der Baudenkmäler in Wamberg

Alte Baumriesen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Wamberg (Garmisch-Partenkirchen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 578 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  2. Projekt-Service: Herzensprojekte – Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bietet eine genaue Suche für Förderer: den Projekt-Service, In: Monumente, Ausgabe 2/2020, S. 28–30
  3. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 104 (Digitalisat).
  1. Die topographische Bezeichnung als Dorf oder Weiler wird in Bayern gemäß der Entschließung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 18. Oktober 1950 (Nr. I B1 – 68a 1) vorgenommen: Grundsätzlich gilt jede Ansiedlung mit zehn oder mehr Wohngebäuden, die keine Stadt ist, als Dorf. Bei drei bis neun Wohngebäuden wird die Bezeichnung Weiler verwendet, bei ein oder zwei Wohngebäuden Einöde. Die Feststellung wird jedoch nur anlässlich einer Volkszählung bzw. einer Gebäude- und Wohnungszählung (Vollerhebung) getroffen.