Justizvollzugsanstalt Heilbronn

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Justizvollzugsanstalt Heilbronn
Informationen zur Anstalt
Name Justizvollzugsanstalt Heilbronn
Bezugsjahr 1870
Haftplätze 330
Mitarbeiter 210
Website Offizielle Homepage
Eingangsbereich
Plan des Gefängnisses von 1873

Die Justizvollzugsanstalt Heilbronn ist eine Justizvollzugsanstalt des Landes Baden-Württemberg und befindet sich in Heilbronn.

Geschichte und Gebäude

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Die Hauptanstalt wurde 1867 bis 1870 nach Plänen des ausführenden Architekten Theodor von Landauer errichtet. Das daneben gelegene Freigängerheim entstand 1873 zunächst als Wohngebäude für die Anstaltsmitarbeiter. Das Hauptgebäude hat einen vierflügligen Grundriss („Panoptisches System“). Der Südflügel wurde bei den Luftangriffen auf Heilbronn im Winter 1944/1945 zerstört und in den Jahren 1948 bis 1950 wieder aufgebaut. Einer der Mitbegründer und Gefängnisdirektor von 1873 bis 1896 war Karl von Köstlin, der sich maßgeblich für einen humanen Strafvollzug eingesetzt hatte.

In Heilbronn sind erwachsene Männer untergebracht, die eine Strafe von mehr als 6 Monaten zu verbüßen haben.[1]

Die JVA hat eine landwirtschaftliche Außenstelle, den Hohrainhof bei Talheim. Hier können Gefangene im offenen Vollzug Arbeiten rund um Milchwirtschaft und Ackerbau übernehmen. Einmalig in Deutschland ist die Möglichkeit, im Rahmen des Strafvollzugs Weinbau zu betreiben.

Kapazität und Unterbringung

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Die Hauptanstalt ist für ca. 330 Strafgefangene ausgelegt.[2] Im Jahr 2008 beherbergte sie im Durchschnitt 321 Gefangene. Die Unterbringung in Einzelzellen ist die Regel, bei einer höheren Belegungszahl können diese auch mit einer zweiten Person belegt werden. In einer eigenen Abteilung für den Innengelockerten Bereich bestehen auch Viererzellen.

Psychologen und Sozialarbeiter stehen zu Betreuungs- und Behandlungszwecken zur Verfügung. Es finden Einzel- und Gruppenveranstaltungen statt. Auch externe Ansprechpartner kümmern sich um die Gefangenen, etwa zur Sucht- oder Schuldnerberatung.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Trieb- und Gewalttätern. Für Letztere besteht unter anderem das Projekt Kunst im Knast. Außerdem bestehen Vater-Kind-Projekte und die Möglichkeit eines sozialen Trainings. Es stehen zehn Plätze für eine Arbeitstherapie zur Verfügung. Die körperliche Gesundheit wird durch eine Anstaltsärztin sowie eine Vertragszahnärztin sichergestellt.

Die Anstalt verfügt über ein umfangreiches Sportangebot. So bestehen Sportplätze im Freien und Krafträume im Innern. Es können Mannschaftssportarten betrieben werden. Auch Turniere mit Mannschaften anderer Anstalten finden statt. Es gibt eine eigene Bibliothek mit rund 6000 Titeln. Sprach- und Musikkurse, Billard- und Schachgruppen, religiöse und kulturelle Möglichkeiten runden das Angebot ab.

Arbeit und Fortbildung

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Für die Inhaftierten stehen rund 280 Arbeitsplätze zur Verfügung, davon 166 in Eigenbetrieben. In der Außenstelle Hohrainhof gibt es 40, im Freigängerheim 43 Plätze. Die Gefangenen können eine Berufsausbildung absolvieren, beispielsweise zum Metallbauer, Teilezurichter, Tischler, Buchbinder oder Drucker. Der Hauptschulabschluss (auch italienisch) kann erworben werden. Zudem besteht die Möglichkeit, sich in Sprach-, EDV- oder Maschinenschreibkursen fortzubilden sowie berufliche Fortbildungsangebote zu nutzen.

Die Anstalt hat 210 Planstellen für hauptamtliche Mitarbeiter. Zusätzlich engagieren sich 90 ehrenamtliche Mitarbeiter.

  • Theodor von Landauer: Zellengefängnis zu Heilbronn. In: Theodor von Landauer und andere: Gerichtshäuser, Straf- und Besserungs-Anstalten. In: Handbuch der Architektur, Teil 4, Halbband 7, Heft 1. Stuttgart 1900, Seite 415–416, online.
Commons: Justizvollzugsanstalt Heilbronn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vollstreckungsplan Baden-Württemberg (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vollstreckungsplan-bw.de (Stand 1. Oktober 2009)
  2. Unterbringung der Inhaftierten. Justizvollzugsanstalt Heilbronn, 1. März 2005, abgerufen am 12. Dezember 2020.

Koordinaten: 49° 8′ 11″ N, 9° 13′ 30″ O