Stadio Nazionale del PNF

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Stadio Nazionale del Partito Nazionale Fascista

Das Stadio Nazionale del PNF in Rom
Das Stadio Nazionale del PNF in Rom
Daten
Ort Italien Rom, Italien
Koordinaten 41° 55′ 36,8″ N, 12° 28′ 20,2″ OKoordinaten: 41° 55′ 36,8″ N, 12° 28′ 20,2″ O
Baubeginn 1927
Eröffnung 1927
Abriss 1957
Oberfläche Naturrasen
Architekt Marcello Piacentini
Kapazität 47.300 Plätze
Spielfläche 110 × 65 m
Veranstaltungen
Lage
Stadio Nazionale del PNF (Latium)
Stadio Nazionale del PNF (Latium)
Torhüter Gianpiero Combi, Schiedsrichter Ivan Eklind und František Plánička, ebenfalls Torhüter, (v.l.) vor dem Finale der Fußball-WM 1934 im Stadio del PNF

Das Stadio Nazionale del PNF war ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage in der italienischen Hauptstadt Rom in der gleichnamigen Provinz der Region Latium. Zusätzlich hatte das Stadion in der Südkurve ein Schwimmbecken mit den Abmessungen 50 × 18 Meter. Es trug den Namen der von Benito Mussolini gegründeten faschistischen Partei Partito Nazionale Fascista (kurz: PNF). Es war u. a. Endspielort der Fußball-Weltmeisterschaft 1934.

Das Stadion wurde 1927 an der Via Flaminia erbaut und ersetzte das erste Stadio Nazionale von 1911.[1] Die von Mussolinis Haupt-Architekt Marcello Piacentini entworfene Sportstätte mit über 30.000 Plätzen und einer vierspurigen Laufbahn (auf der Zielgerade waren es fünf Spuren) hatte die Form eines langgezogenen Hufeisens. Wie häufig in italienischen Stadien zu sehen hatte das Stadion nur auf der Haupttribüne eine Überdachung. Eine der ersten Veranstaltungen im Stadion waren 1927 die Weltstudentenspiele, dem Vorläufer der späteren Universiade. Der Fußballverein Lazio Rom trug seine Heimspiele ab 1931 im Stadio del PNF aus. Der AS Rom folgte der Lazio 1940.

Für die UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1932 sowie die UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1932 errichtete man im Stadion eine vom deutschen Radrennfahrer und Architekten Clemens Schürmann konstruierte 400-m-Holz-Radrennbahn. Nach drei Jahren demontierte man die Bahn mit dem Spitznamen Pista magica wieder. Sie erhielt im Velodromo Maspes-Vigorelli in Mailand eine neue Heimat und wurde während des Zweiten Weltkrieges im Herbst 1943 durch Fliegerbomben zerstört.

Am 14. Oktober 1932 erhielt Italien den Zuschlag für die 2. Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 1934. Das WM-Turnier wurde von den Faschisten als Propaganda für ihre Zwecke genutzt. Es gab Bestechungsvorwürfe wegen zweifelhafter Schiedsrichter-Entscheidungen zu Gunsten der italienischen Mannschaft.[2] Anders als bei der Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay mit drei Stadien in der Hauptstadt Montevideo fand das Turnier in acht Stadien im ganzen Land statt. Für die Weltmeisterschaft wurde das Stadio Nazionale del PNF renoviert und erweitert. Dazu wurde der Bereich der Zuschauerplätze in der Nordkurve bis an den Spielfeldrang verlängert. In der Südkurve wurde zwischen dem Spielfeld und dem Schwimmbecken eine Tribüne errichtet. Zur Fußball-WM fasste das Stadion rund 55.000 Zuschauer.

Nach der diktatorischen Herrschaft Mussolinis 1943 hieß das Stadion nur noch Stadio Nazionale. Im Mai 1949 erhielt das Sportstätte vom Comitato Olimpico Nazionale Italiano (CONI), in Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes von Superga, den Namen Stadio Torino verliehen. Unter den 31 Toten waren 18 Spieler der in den 1940er Jahren in Italien dominierenden Fußballmannschaft des AC Turin, genannt Grande Torino.[3] Offiziell trug das Stadion aber weiter den Namen Stadio Nazionale.

Nachdem das Stadio dei Centomila, das spätere Olympiastadion Rom, 1953 eingeweiht wurde und dem sich daraus ergebenden Umzug der beiden Römer Fußballvereine AS und Lazio, schloss man das alte Stadio Nazionale. Im Juli 1957 folgte der Abriss der Anlage und der Bau des 1959 eröffneten Stadio Flaminio startete unmittelbar danach.

Fußball-Weltmeisterschaft 1934

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Commons: Stadio Nazionale del PNF – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bild vom Bau des Stadions von 1911. In: laziowiki.org. Abgerufen am 13. Juni 2023 (italienisch).
  2. Azzurri in Schwarz – Fußball und Faschismus: Unter Mussolini wurde der Calcio erfunden (Memento vom 18. Januar 2012 im Internet Archive)
  3. Bild der Gedenkplakette. In: laziowiki.org. Abgerufen am 13. Juni 2023 (italienisch).