Regierungsgebäude (Burghausen)
Das ehemalige kurfürstliche Regierungsgebäude ist ein Baudenkmal am Stadtplatz in Burghausen. Es war früher Verwaltungszentrum des Rentamts, 1877–1934 Studienseminar und dient heute als Stadtsaal.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebäude wurde nach dem Stadtbrand 1504, vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut.[1] In einem Modell von Jakob Sandtner aus dem Jahr 1574 ist ein Erker im 2. Obergeschoss erkennbar, der heute nicht mehr existiert. Ansonsten entspricht das Modell dem heutigen Erscheinungsbild.[2] Die Fassade mit dem kurbayerischen Stuckwappen wurde vermutlich Mitte des 18. Jahrhunderts gestaltet. Das Gebäude war bis 1802 kurfürstliches Regierungsgebäude, nachdem Burghausen 1505 Sitz eines von vier Rentämtern geworden war.[1] 1865 beherbergte es kurzzeitig den Verlag der Lokalzeitung Burghauser Anzeigeblatt für den Salzach-, Traun- und Innbezirk. 1877 bis 1934 war ein königliches bzw. staatliches Studienseminar in dem Gebäude untergebracht, das ab 1878 auch das Nachbargebäude, Stadtplatz 109, umfasste.[2] Nachdem das Gebäude von der Stadt erworben wurde, ließ man nach Plänen von Rudolf Fröhlich und Ernst Stör 1937/1938 den Stadtsaal und im Erdgeschoss den Helmbrechtssaal einbauen.[1] Das gesamte Gebäude fasst bei Veranstaltungen 1850 Personen.[3] Auf zwei Wänden des Lichthofes wurden Renaissancemalereien übertragen, welche 1981 beim Abriss eines Vorbaus am Eingang entdeckt wurden.[1]
Stadtsaal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtsaal ist 485 m² groß und fasst bei Bestuhlung 575 Personen. Die Bühne hat eine Grundfläche von 100 m².[3] Über der Bühne ist ein Stadtwappen mit den Jahren 1025 (früheste urkundliche Erwähnung) und 1235 (Stadterhebung) angebracht.[1]
Helmbrechtsaal und Schwemme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Helmbrechtsaal ist ein Veranstaltungsraum im Erdgeschoss des Gebäudes. Er ist 170 m² groß und fasst bei Reihenbestuhlung 180 Personen.[3] Die Wände wurden 1940 von Josef Hengge mit Szenen des Maier Helmbrecht-Epos bemalt.[1] Die Schwemme im Erdgeschoss ist 172 m² groß und fasst 100 Personen.[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Alois Buchleitner: Burghausen Stadt - Burg - Geschichte. In: Heimatverein und Stadtarchiv Burghausen (Hrsg.): Burghauser Geschichtsblätter. 5. Auflage. Band 33. Burghausen 2001.
- ↑ a b Volker Liedke: Baualtersplan zur Stadtsanierung Burghausen. In: Stadt Burghausen (Hrsg.): Burghauser Geschichtsblätter. Band 34. Burghausen 1978.
- ↑ a b c d Infos und Daten zum Stadtsaal-Gebäude. Kulturamt der Stadt Burghausen, archiviert vom am 10. März 2018; abgerufen am 24. März 2024.
Koordinaten: 48° 9′ 30,2″ N, 12° 49′ 59,9″ O