Brechschild

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Brechschild
Angaben
Waffenart: Schutzwaffe
Bezeichnungen: Brechschild, Stechtartsche, Tartsche für Realgestech
Verwendung: Schild, Rüstungsteil
Ursprungsregion/
Urheber:
Europa, Waffenschmiede
Verbreitung: Europa
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Der Brechschild, auch Tartsche für das Realgestech, Stechtartsche, ist eine spätmittelalterliche Schutzwaffe und ein Rüstungsbestandteil aus Europa.

Der Brechschild besteht aus Stahl. Er deckt den Bereich der Brust, des linken Armes sowie einen Teil des Halses ab. Auf seiner Vorderseite sind in Rautenform Stahlverstrebungen angebracht, die dazu dienen, bei einem Gestechrennen (auch Scharfrennen) die gegnerische Lanzenspitze abzubremsen, festzuhalten, ihr einen Widerstand zu bieten und dafür zu sorgen, dass die Lanze bricht und nicht vom Schild abgleitet. Er wird mit Schrauben am Harnisch befestigt und gegen Lösen mit Flügelmuttern gesichert. Die anderen Versionen der Tartschen bestehen aus Holz und sind meist mit Stoff oder Leder überzogen und in manchen Versionen mit quadratischen Stücken aus Hirschhorn besetzt. Sie sind ausschließlich für ein Gestech mit stumpfen Lanzen, die mit einer Krönig ausgestattet sind, gedacht. Sie erfüllen aber eigentlich denselben Zweck wie der Brechschild. Im Gegensatz zum Rennen mit stumpfer Lanze waren diese Gesteche dazu gedacht, mit scharfen Lanzen ausgeführt zu werden, daher auch die Bezeichnung Scharfrennen. Der Brechschild wurde nicht im Kampf, sondern ausschließlich im Turnier getragen. Er diente außerdem als Zielpunkt des gegnerischen Reiters. Die Rüstungen, die bei den Scharfrennen benutzt wurden, waren besonders stark gepanzert, um mögliche Verletzungen zu verhindern (siehe Stech- und Rennzeug[1]).

  • Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. E. A. Seemann, Leipzig 1890, ISBN 3-8262-0212-0 (Textarchiv – Internet Archive – Erstauflage bis 2016 mehrfach nachgedruckt).
  • Auguste Demmin: An Illustrated History of Arms and Armour from the earliest Period to the present time. Translated by C. C. Black. G. Bell & Sons, London 1901, S. 422, 430, 442 (Nachdruck. Wildhern Press, Teddington 2008, ISBN 978-1-84830-049-1).
  • Jan Šach: Illustriertes Lexikon der Hieb- & Stichwaffen. K. Müller, Erlangen 1999, ISBN 3-86070-792-2.
  • Gerhard Seifert: Einführung in die Blankwaffenkunde, Fachwörterbuch der Blankwaffenkunde. Haiger 1982, DNB 880624213.
  • George Cameron Stone: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor in All Countries and in All Times. With an Introduction by Donald J. LaRocca. Courier Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8, S. 622.

Einzelnachweise

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  1. Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts (= Seemanns kunstgewerbliche Handbücher. Bd. 7, ZDB-ID 53757-3). Seemann, Leipzig 1890, S. 567–568 (Nachdruck. Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 3-201-00257-7).