Steinkohlenteerdestillation

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Als Steinkohlenteerdestillation bezeichnet man die Auftrennung des Steinkohlenteers in nutzbare Bestandteile in einer Steinkohlenteerraffinerie. Sie entwickelte sich teils vor und teils parallel zur Erdöldestillation.

Destillationskolonnen von Rütgers Chemicals in Castrop-Rauxel

Die Auftrennung erfolgt durch fraktionierte Destillation (zum Teil auch durch Vakuumdestillation). Dabei entstehen verschiedene Fraktionen, mit nachfolgender Rektifikation, Kristallisation und Extraktion, dabei können die unterschiedlichen Stoffe erhalten werden. Unterschieden werden folgende Verfahren:[1][2]

Die Hauptprodukte der Steinkohlenteerdestillation sind Kreosot und Teerpech. Kreosot wurde früher zur Imprägnierung von Bahnschwellen genutzt, Teer fand ursprünglich vor allem im Straßenbau Verwendung.[4] Ein weiteres Produkt ist Anthracenöl, das hauptsächlich aus Phenanthren, Anthracen, Carbazol und weiteren hochsiedenden Verbindungen besteht, wie 2,3,6,7-Tetramethylnaphthalin, 1,2,3,4-Tetrahydroanthracen, 1,8-Dimethyldiphenylenoxid unter den neutralen und 7,8-Benzochinolin sowie 9,10-Dihydroacridein unter den basischen Bestandteilen.[5] Als wirtschaftlich wichtigstes Produkt gilt Pech. Es wird als Bindemittel für Söderberg-Elektroden in der Aluminiumherstellung sowie zur Herstellung von Ruß (Carbon Black) verwendet.

Einzelnachweise

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  1. Dieter Osteroth: Von der Kohle zur Biomasse: Chemierohstoffe und Energieträger im Wandel der Zeit. Springer Verlag, 1989, ISBN 978-3-642-88669-0, S. 79–83.
  2. Marshall Cavendish Corporation Staff: How It Works: Science and Technology. 20 Bände, 3rd Edition, Marshall Cavendish, 2003, ISBN 978-0-7614-7314-5, S. 498.
  3. Heinz-Gerhard Franck, André Knop: Kohleveredlung: Chemie und Technologie. Springer, 1979, ISBN 978-3-540-09627-6, urn:nbn:de:1111-201111181838.
  4. Koppers: Coal Tar Distillates
  5. Otto Kruber, Armin Raeithel: Zur Kenntnis des Stinkohlenteer-Anthracenöls. In: Chemische Berichte. 85, 1952, S. 327–333, doi:10.1002/cber.19520850410.