Strandwinde
Strandwinde oder Strandwindenblatt | ||||||||||||
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Strandwinde oder Strandwindenblatt (Calystegia soldanella) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Calystegia soldanella | ||||||||||||
(L.) R.Br. |
Die Strandwinde (Calystegia soldanella; synonym Convolvulus soldanella L.) oder Kohlwinde ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zaunwinden (Calystegia) in der Familie der Windengewächse (Convolvulaceae). Die auch Meer-Kohlwinde (früher lateinisch brassica marina)[1] genannte Art ist weltweit in der Nähe der Meere verbreitet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strandwinde ist eine unbehaarte, ausdauernde Pflanze, die ein Rhizom als Überdauerungsorgan bildet. Die Stängel sind niederliegend und werden bis zu 60 cm lang. Die Blattspreite hat eine Länge von 1 bis 3 cm, ist 1,5- bis 2-mal breiter als lang, nierenförmig und leicht fleischig.
Die Blütenstandsstiele sind 3 bis 6 cm lang und überragen damit meist die sie begleitenden Laubblätter. Die Vorblätter sind 7 bis 16 mm lang, 5 bis 10 mm breit, eiförmig bis mehr oder weniger rund, die Spitze ist gekerbt bis stumpf. Sie setzen direkt unterhalb des Kelches an und umschließen ihn mehr oder weniger, so dass sie flach oder den Kelch umfassend geformt sind. Die Kelchblätter sind 10 bis 16 mm lang, Die Krone ist pink gefärbt und 32 bis 52 mm lang.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[2]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist weltweit, vor allem in temperierten bis subtropischen Regionen in Küstennähe zu finden, meist unterhalb von 50 m Meereshöhe. Sie bevorzugt sandige Meeresufer und Küstenstrände. Sie ist in Deutschland eine Charakterart des Elymo-Ammophiletum aus dem Verband der Strandhafer-Weißdünen-Gesellschaften (Ammophilion arenariae).[2]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kraut wurde früher als Herba Soldanellae s. Brassicae marinae in den Handel gebracht und als Diureticum verwendet.[3]
Trivialnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Strandwinde bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Meerglöcklein, Meerkohl (bereits 1587 erwähnt), Meerwinde und Seekohl.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard K. Brummitt: Calystegia soldanella. In: James C. Hickman (Hrsg.): The Jepson Manual – Higher Plants of California, University of California Press, 1993, ISBN 978-0-520-08255-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Strandwinde. auf FloraWeb.de
- Strandwinde. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 137 (Brassica) und 156 (Soldanella: Kohlwinde).
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 772.
- ↑ Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3. Verlag Carl Hanser, München 1966. S. 2083–2085.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 110. (online).