Überprüft

Kamerunische Streitkräfte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Streitkräfte (Kamerun))
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kamerunische Streitkräfte
Forces armées camerounaises
Führung
Oberbefehlshaber: Präsident der Republik Kamerun
Verteidigungsminister: Joseph Beti Assomo[1]
Militärischer Befehlshaber: Generalleutnant René Claude Meka[2]
Sitz des Hauptquartiers: Jaunde
Teilstreitkräfte: Landstreitkräfte
Luftstreitkräfte
Marine
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 25.400 Aktive
9.000 Paramilitärs (2020)[3]
Wehrpflicht:
Wehrtauglichkeitsalter:
Anteil Soldaten an Gesamtbevölkerung: <0,1 %
Haushalt
Militärbudget: 408 Mio. US-$ (2020)[3]
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 1,0 % (2020)[3]
Geschichte
Gründung: 1960

Die Kamerunischen Streitkräfte (englisch Cameroon Armed Forces; französisch Forces armées camerounaises) sind das Militär der Republik Kamerun und teilen sich in Landstreitkräfte, Luftstreitkräfte, Marine und eine paramilitärische Gendarmerie auf.

Im Jahr 2020 betrugen die Militärausgaben, bei 25.400 Soldaten, rund 408 Millionen $.[3]

Kamerunische Soldat des Bataillon spécial amphibie der Brigade d’intervention rapide bei der multinationalen Übung RECAMP V, 2006

Das Militär und die Gendarmerie sind in allen acht administrativen Regionen, auf Grund der Spannungen mit Nigeria wegen der Bakassi-Halbinsel aber verstärkt an der nigerianischen Grenze präsent. Der Oberbefehl über beide Organisationen untersteht de facto direkt dem Präsidenten (Paul Biya).

In dem Dorf Menka nahe Bamenda wurden am 27. Mai 2018 mindestens 22 Menschen in einem Hotel von den Streitkräften getötet. Dabei soll es sich nach Regierungsangaben um Terroristen gehandelt haben. Seit Ende 2016 gehen die Streitkräfte gegen Separatisten vor, die eine Abspaltung des englischsprachigen Nordwesten Kameruns vom französischsprachigen Rest des Landes fordern und im Oktober 2017 eine „Republik Ambazonia“ ausriefen.[4]

Des Weiteren sind die kamerunischen Streitkräfte, mit insgesamt 767 Soldaten, an den UN-Missionen MINUSCA, MONUSCO und MINUSMA beteiligt.[3]

Kameruns Marine besteht aus ungefähr 1.500 Soldaten und hat ihren Hauptstützpunkt in der Stadt Douala. Die Marine verfügt über folgende Ausrüstung:[3]

Patrouillenboote

  • Dipikar (Klasse Flamant)
  • Le Ntem
  • Aresa 2400
  • Aresa 3200
  • Rodman 101
  • Rodman 46
  • Quartier
  • Swift-38

Landungsfahrzeuge

  • 2× Typ–067
  • 1× Aresa 2300
  • 1× Le Moungo

Luftstreitkräfte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kokarde der kamerunischen Luftstreitkräfte orientiert sich an der Flagge Kameruns

Die offizielle Bezeichnung der Luftstreitkräfte Kameruns ist Cameroonian Air Force oder L' Armée de l'Air du Cameroun. Die Ausrüstung ist vorwiegend aus den Ländern der Europäischen Union (v. a. Frankreich und Italien) sowie aus den USA und Kanada. Der Aufbau der Luftstreitkräfte erfolgte sofort nach der Unabhängigkeit des Landes in den 1960er Jahren. Den Grundstock bildeten damals die Typen Dassault MD.315 Flamant (fünf Maschinen), Max Holste Broussard (sieben Maschinen) sowie Dornier Do 28 (vier Stück), welche inzwischen außer Dienst sind.

Die Territorialarmee mit Hauptquartier in Jaunde gliedert sich in folgende Einheiten:[3]

Die Ausrüstung der kamerunischen Armee ist vorwiegend französischer, amerikanischer und israelischer Herkunft.[3]

Schützenpanzer Typ 07P in der Zentralafrikanischen Republik
Typ Herkunft Funktion Version Anzahl
AMX-10 RC Frankreich Frankreich Spähpanzer 6
WZ551 China Volksrepublik Volksrepublik China Mannschaftstransporter
Bergepanzer
PTL02
ARV
12+
Panhard AML Frankreich Frankreich Spähpanzer AML 90 31
Ferret Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Spähpanzer 15
M8 Greyhound Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Spähpanzer 8
RAM-2000 Israel Israel Spähpanzer 5
Véhicule Blindé Léger Frankreich Frankreich Spähpanzer 5
M706 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Schützenpanzer
Mannschaftstransporter
LAV-150 43
Ratel Sudafrika Südafrika Schützenpanzer Ratel-20 12
Typ 07P China Volksrepublik Volksrepublik China Schützenpanzer ca. 8
M3 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Mannschaftstransporter ca. 12
Bastion Patsas Frankreich Frankreich Mannschaftstransporter APC 15
Gaia Israel Israel MRAP Thunder 16
Cougar Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Mehrzweckfahrzeug 4×4 6
Panthera T6 Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate Mehrzweckfahrzeug

Panzerabwehrwaffen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Typ Herkunft Funktion
Panzerabwehrlenkwaffen auf Jeeps montiert
MILAN Frankreich Frankreich
Deutschland Deutschland
Panzerabwehrlenkwaffe
Typ 52 (M20) Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Rückstoßfreies Geschütz
M40A2 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Rückstoßfreies Geschütz
Typ Herkunft Kaliber Funktion Anzahl
ATMOS 2000 Israel Israel 155 mm Panzerartillerie 18
M101 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 105 mm Haubitze 20
M-1982 Sowjetunion Sowjetunion
China Volksrepublik Volksrepublik China
130 mm Kanone 24
Soltam M-71 Israel Israel 155 mm Haubitze 8
BM-21 Grad Sowjetunion Sowjetunion 122 mm Raketenwerfer 20
81 mm Mörser
Thomson-Brandt Frankreich Frankreich 120 mm Mörser 19
Flugabwehrkanone des Typs GDF-002 in Service der kamerunischen Streitkräfte
Typ Herkunft Funktion Anzahl
RBY MK 1 Israel Israel Flugabwehrfahrzeug
ZPU-2 Sowjetunion Sowjetunion Maschinengewehr 18
GDF-002 Schweiz Schweiz Flugabwehrkanone 18
Typ 63 China Volksrepublik Volksrepublik China Flakpanzer 18
Commons: Kamerunische Streitkräfte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ayang Macdonald: Cameroon takes delivery of military hardware for CAR peacekeeping mission. Defence Web, 17. Mai 2021, abgerufen am 8. Juni 2021.
  2. Moki Edwin Kindzeka: Civilians Say Cameroon Government Undermines War Against Boko Haram. VOA News, 3. August 2020, abgerufen am 8. Juni 2021.
  3. a b c d e f g h International Institute for Strategic Studies (Hrsg.): The Military Balance 2021. 121. Auflage. Taylor and Francis, 2021, ISBN 978-1-03-201227-8, S. 453–455.
  4. Kameruns Armee tötet im anglophonen Westen 22 Menschen. In: Deutsche Welle. 27. Mai 2018, abgerufen am 1. Juni 2018.