Chacokauz
Chacokauz | ||||||||||
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Chacokauz (Strix chacoensis) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Strix chacoensis | ||||||||||
Cherrie & Reichenberger, 1921 |
Der Chacokauz oder Chaco-Waldkauz (Strix chacoensis), auch Chaco-Rotfußkauz genannt, ist eine Art der Gattung Strix aus der Familie der Eigentlichen Eulen (Strigidae). Er kommt ausschließlich in Südamerika vor.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einer Körpergröße von etwa 35 bis 38 Zentimetern ist der Chacokauz innerhalb seiner Gattung eine mittelgroße Art.[1] Federohren fehlen. Der Gesichtsschleier ist weißlich mit dunklen konzentrischen Linien und am äußeren Rand durch eine feine braune Linie begrenzt. Die Körperoberseite ist blass ockerfarben mit einer dunkleren Zeichnung, die Unterseite ist weißlich mit rötlichen und dunkelbraunen Querstreifen. Die Augen sind braun. Die Läufe und Zehen sind befiedert.
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen vor allem mit dem Rotfußkauz, der allerdings dunkler ist.
Verbreitungsgebiet und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Chacokauz kommt im Süden Boliviens, in Argentinien und in Paraguay vor. Er ist ein Standvogel, der halboffene, eher aride und mit Dornbüschen bestandene Landschaften besiedelt.[2]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Chacokauz ist eine dämmerungs- und nachtaktive Eulenart. Er übertagt normalerweise im dichten Blattwerk von Bäumen oder Sträuchern. Mitunter sitzt er auch direkt auf der Erde. Sein Nahrungsspektrum umfasst kleine Säugetiere und Vögel sowie andere kleine Wirbeltiere. Außerdem frisst er Insekten. Er brütet normalerweise in Baumhöhlen, in Ausnahmefällen wird die Nistmulde aber direkt unter einem Strauch oder einem umgestürzten Baum errichtet. Das Gelege besteht aus zwei bis drei weißen Eiern. Es brütet nur das Weibchen.
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung des Chacokauzs erfolgte 1914 durch George Kruck Cherrie und Elsie Margaret Binger Reichenberger (später Naumburg) unter dem wissenschaftlichen Namen Strix chacoensis. Als Sammelort nannte sie Fort Wheeler Gran Chaco, Paraguay. Dort hat Cherry das Typusexemplar am 18. September 1916 gesammelt.[3] Bereits 1758 führte Carl von Linné die Gattung Strix ein.[4] Der Begriff leitet sich vom lateinischen strix, strigis oder griechischen στριξ, στριγος strix, strigos für Eule ab.[5] Der Artname »chacoensis« bezieht sich auf das Sammelgebiet des Typusexemplars.[3] Neben Fort Wheeler gibt Alfred Laubmann noch Puerto Casado als Fundort an. Auch die von Roberto Dabbene 1926 als Rotfußkauze östlich von Salta bis in die Provinz La Pampa[6] verbreiteten Vögel, rechnet er der Art zu.[7]
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ König et al., S. 371
- ↑ König et al., S. 370
- ↑ a b George Kruck Cherrie (1921), S. 1–2
- ↑ Carl von Linné (1758), S. 92
- ↑ Strix The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ Roberto Dabbene (1926), S. 405–406
- ↑ Alfred Laubmann (1939), S. 227–228
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]).
- George Kruck Cherrie, Elsie Margaret Binger Reichenberger: Descriptions of proposed new birds from Brazil, Paraguay, and Argentina. In: American Museum novitates. Nr. 27, 1914, S. 1–6 (amnh.org [PDF; 5,8 MB]).
- Roberto Dabbene: Sobre la distribución de la Lechuza Strix rufipes. In: American Museum novitates. Band 3, Nr. 4, 1926, S. 405–406 (org.ar [PDF; 194 kB]).
- Claus König, Friedhelm Weick: Owls of the World. Christopher Helm, London 2008, ISBN 978-0-7136-6548-2.
- Alfred Laubmann: Die Vögel Von Paraguay. Band 1. Strecker und Schröder, Stuttgart 1939, S. 227–228 (google.de).
- Carl von Linné: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. 10. Auflage. Band 1. Imprensis Direct Laurentii Salvii, Stockholm 1758 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Strix chacoensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 10. Dezember 2024.
- Chacokauz (Strix chacoensis) bei Avibase
- Chacokauz (Strix chacoensis) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Chacokauz (Strix chacoensis)
- Chaco Owl (Strix chacoensis) in der Encyclopedia of Life. (englisch).