Lithopone

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Als Lithopone wird ein künstliches ungiftiges Weißpigment aus Bariumsulfat und Zinksulfid bezeichnet. Das Gemisch wird in einem speziellen Herstellungsverfahren aus Baryt (BaSO4) und Sphalerit (ZnS) beziehungsweise Wurtzit (β-ZnS) erzeugt. Lithopone wird im Colour Index als C.I. Pigment White 5 geführt.

Das Bariumsulfat Baryt wird zunächst in einem carbothermischen Verfahren in Bariumsulfid umgewandelt. Die Zinksulfide Sphalerit und Wurtzit werden durch Rösten in Zinkoxid überführt und mit Schwefelsäure in Zinksulfat umgewandelt. Durch chemische Reaktion von Zinksulfat und Bariumsulfid in wässrigem Milieu entsteht dann das erforderliche Lithopone-Gemisch als Niederschlag aus Bariumsulfat und Zinksulfid:

Alternativ kann als Zinklieferant auch metallisches Zink oder eine andere in Schwefelsäure lösliche Zinkverbindung verwendet werden.

Je nach Gehalt an Zinksulfid werden verschiedene Arten von Lithopone unterschieden. Mit steigendem Zinksulfid-Gehalt (10 % bei Gelbsiegel bis 60 % bei Silbersiegel) nimmt dabei auch dessen Helligkeit zu. Wobei 30 % bei Rotsiegel und 40 % bei Grünsiegel vorkommt. Daneben kann es auch bis zu 2 % Zinkoxid (ZnO) enthalten. Entdeckt wurde Lithopone in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 1853 wurde es erstmals von De Douhet hergestellt. Das Verfahren wurde 1850 patentiert. 1871/1874 finden sich erste vereinzelte Belege für die Anwendung von Lithopone. Es wird heute noch in Grundierungs- und Malerfarben sowie in Spachtelmassen benutzt. Man findet es außerdem in Pastellstiften, Ölfarben und Kunststoffdispersionen. Es ist gut lichtbeständig und mit anderen Pigmenten und Bindemitteln kombinierbar.

Lithopone wird auch als Charltonweiß, Chinesisches Permanentweiß, Deckweiß, Emailweiß, Schwefelzinkweiß oder Sulfidweiß bezeichnet.

  • Michael A. Götzinger: Farben der Erde in Kulturepochen und Ökotrends. In: Schriften Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse. Band 151–152, 2013, S. 69–78 (zobodat.at [PDF; 3,6 MB; abgerufen am 8. November 2018] Baryt und Sphalerit als Bestandteil von Lithopone siehe S. 72).
  • Helmut Schröcke, Karl-Ludwig Weiner: Mineralogie. Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage. de Gruyter, Berlin; New York 1981, ISBN 3-11-006823-0, S. 153, 579.
  • Lithopone. In: kremerpigmente.de. Kremer Pigmente, 9. November 2012, abgerufen am 8. November 2018.
  • Patent US1455963A: Lithopone and method of manufacture. Angemeldet am 25. Juli 1921, veröffentlicht am 22. Mai 1923, Erfinder: Walter F. Meister.