TEDi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von T€Di)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
TEDi GmbH & Co. KG

Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 2004[1]
Sitz Dortmund, Deutschland Deutschland
Leitung Geschäftsführer:
  • Petar Burazin (Vors.)[2]
  • Darius Kauthe
Mitarbeiterzahl 22 871, davon 17 288 in Deutschland[3]
Umsatz nicht separat ausgewiesen, Umsatz der gesamten B. H. Holding 2,34 Mrd. Euro[3]
Branche Handel
Website www.tedi.com
Stand: 30. April 2022

TEDi (vormals T€Di[4] als Abkürzung für Top Euro Discount[5]) ist ein deutscher Nonfood-Händler mit mehr als 3000 Filialen (Stand Oktober 2023)[6] in Deutschland, Österreich, Slowenien, der Slowakei, Spanien, Kroatien, Italien, Polen, Portugal, Ungarn und Frankreich.[7] Im Sortiment sind Ge- und Verbrauchsartikel des täglichen Bedarfs zu finden. Es umfasst neben Haushalts-, Party-, Heimwerker- und Elektroartikeln auch Schreib- und Spielwaren sowie Drogerie- und Kosmetikprodukte. Dazu kommen saisonale Artikel und Markenware.[1]

Tedi wurde von der Tengelmann-Gruppe mit der Idee gegründet, das Konzept der Ein-Dollar-Läden auch in Deutschland anzubieten. Das Unternehmen wurde als Ableger der Tengelmann-Textiltochter KiK gegründet. Tengelmann hielt bis 30. April 2021 als Minderheitsbeteiligter 30 Prozent der Anteile.[8]

Unternehmensgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tedi eröffnete im August 2003 die erste Filiale in Hagen. Am 25. September 2004 wurde die TEDi GmbH & Co. KG ins Handelsregister eingetragen. Im Mai 2007 wurde die 500. Filiale eröffnet. Im Mai 2010 eröffnete die 1000. Filiale in Moordorf.[9]

Am 2. Mai 2011 wurde eine Filiale in Graz in Österreich eröffnet;[10] weitere folgten. Am 6. Juni 2012 eröffnete eine Filiale in Murska Sobota (Slowenien).[11] Mit der Slowakei (2013), Spanien (2015) und Kroatien (2017), Italien (2018), Polen (2018) und Rumänien (2022, 32 Filialen) setzte das Unternehmen seine Expansion in Europa fort.[7]

Tedi-Niederlassungen werden bevorzugt in Nachbarschaft zu anderen Geschäften der Tengelmann-Gruppe sowie großer Einzelhandelsketten gegründet. Eine wichtige Zielgruppe ist die Laufkundschaft. Daher befinden sich viele Filialen in Einkaufs- und Kleinstadtzentren.

2013 bis 2018 erfolgte der Umbau der Märkte, mit dem das Filialnetz flächendeckend modernisiert wurde.

Von 2013 bis März 2019 hatte Tedi auch einen Onlineshop. Im Zuge der Covid-19-Pandemie eröffnete Tedi im Sommer 2020 einen eBay-Shop und zum Jahresende auch einen regulären eigenen Onlineshop. Dieser wurde zum 30. April 2022 wieder geschlossen. Wie 2019 war die Begründung, dass die Stärke des Unternehmens im stationären Einzelhandel liege.[12]

2016 platzierte Tedi mit der Billig-Kette Black.de unter dem Motto „Schwarzhandel für alle“ rund 50 Filialen auf dem deutschen Discounter-Markt. Geplant waren bundesweit 1.000 Filialen. Ein Jahr später verkündete das Mutterunternehmen das Ende von Black.de; die Filialen sollten geschlossen und in Tedi-Filialen „umgeflaggt“ werden.[13]

Im Oktober 2017 schaltete Tedi die erste TV-Werbung.[14] Vier verschiedene Kurzfilme wurden im deutschen Fernsehen ausgestrahlt, hinzu kam ein Online-Spot. Am 27. Dezember 2017 verkündete Tedi die Übernahme von 63 Filialen der niederländischen Einzelhandelskette Xenos in Deutschland. Am 27. Januar 2018 trat diese in Kraft. Die Umstellung der Filialen in Tedi-Filialen erfolgte sukzessive. Die Transaktion beinhaltete die Übernahme aller bestehenden Arbeitsverträge.[15][16]

Mit Wirkung zum 30. April 2021 verkaufte die Tengelmann-Gruppe ihre Anteile im Tausch gegen die Anteile an Kik an die H. H. Unternehmensgruppe um den langjährigen Geschäftspartner Stefan Heinig.[17]

Zu Beginn der Fußballsaison 2017/2018 wurde Tedi Ärmelsponsor beim Erstligisten Hertha BSC.[18] Für das Unternehmen war dies das erste Engagement dieser Größenordnung im Fußball-Sponsoring.[19] Zur Fußballsaison 2018/2019 war das Unternehmen bei Hertha BSC Hauptsponsor.[20] Im Juli 2020 wurde der Sponsoring-Vertrag vorzeitig beendet; die Kooperation soll aber in einem kleineren Umfang fortgeführt werden.

Seit der Saison 2016/2017 ist Tedi Partner des Talentwerks und der Fußballschule des VfL Bochum.

Seit 2011 ist Tedi Sponsor von Borussia Dortmund.[21]

Des Weiteren war Tedi während der Saison 2017/2018 Hauptsponsor des Drittligisten VfL Osnabrück.[21]

Während des Wahlkampfs 2021 spendete Tedi 100.000 Euro an die FDP.[22]

Ver.di bemängelte im Oktober 2011 den niedrigen Lohn der Angestellten. So soll selbst geschultes Personal mit IHK-Abschluss lediglich einen Bruttolohn von 7 Euro pro Stunde erhalten haben.[23]

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Qualität der zumeist aus China importierten Artikel. Häufige Beanstandung seitens des Rapid Exchange of Information System (RAPEX) der EU bezüglich schädlicher Inhaltsstoffe (z. B. Phthalate), vor allem in Spielwaren, sind das Ergebnis, beispielsweise im März 2009 bei einem 3er-Set Puppenfiguren aus Kunststoff.[24]

Mitarbeiter beklagen einen hohen Arbeitsdruck, lange Arbeitstage und viele Überstunden.[25]

Commons: TEDi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Wer wir sind. TEDi, abgerufen am 5. November 2017.
  2. Impressum. Tedi, abgerufen am 8. September 2023.
  3. a b B. H. Holding GmbH: Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.05.2021 bis zum 30.04.2022, veröffentlicht am 17. April 2023 auf bundesanzeiger.de
  4. Das Impressum der TEDi GmbH & Co. KG. Abgerufen am 5. November 2017.
  5. Getty Images: altes Logo
  6. Florian Kolf: Warum Action trotz Inflation so stark wächst, Handelsblatt vom 19. Oktober 2023, online verfügbar.
  7. a b TEDi-Expansion. Tedi, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  8. Tengelmann-Beteiligungen: TEDi. Tengelmann, abgerufen am 5. November 2017.
  9. TEDi Historie. TEDi, abgerufen am 5. November 2017.
  10. Tedi expandiert nach Österreich, Immobilien Zeitung vom 12. Mai 2011, online verfügbar.
  11. Tedi startet in Slowenien, Immobilien Zeitung vom 7. Juni 2012, online verfügbar.
  12. Erneutes Aus im E-Commerce: Online-Shop von Tedi schließt zum zweiten Mal, 14. Juni 2022, abgerufen am 22. Juli 2022
  13. Billig-Kette verschwindet: Wieso alle Black.de-Filialen zu Tedi-Läden werden Ruhrnachrichten, 9. Januar 2018, abgerufen am 9. Januar 2018
  14. So schräg debütiert Tedi im TV. Horizont, 15. Oktober 2017, abgerufen am 5. November 2017.
  15. TEDi kauft deutsche Xenos-Filialen. 27. Dezember 2017, abgerufen am 22. Januar 2018.
  16. TEDi übernimmt Xenos. Xenos, archiviert vom Original am 13. Februar 2018; abgerufen am 12. Februar 2018.
  17. Tengelmann schluckt Textildiscounter Kik. In: t-online.de. 23. Dezember 2020, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  18. Hertha vergoldet das Trikot. Bild, 28. Juni 2017, abgerufen am 5. November 2017.
  19. Hertha stellt neuen Sponsor vor. Der Tagesspiegel, 28. Juni 2017, abgerufen am 5. November 2017.
  20. Michael Rosentritt: Trikotwerbung bei Hertha BSC: Billigkette Tedi wird neuer Hertha-Hauptsponsor. In: tagesspiegel.de. 10. April 2018, abgerufen am 31. Januar 2024.
  21. a b TEDi – Sponsoring. Tedi, abgerufen am 5. November 2017.
  22. Parteispenden über 50.000 € – Jahr 2021, auf bundestag.de
  23. Henrike Greven: Sieben Euro pro Stunde bei TEDi. Lohnwucher bei Tedi. Ver.di Bezirk Mülheim-Oberhausen, 24. Oktober 2011, archiviert vom Original am 9. April 2017; abgerufen am 5. November 2017.
  24. Wöchentlicher Übersichtsbericht von RAPEX-Benachrichtigungen 10/2009. RAPEX, archiviert vom Original am 30. Oktober 2012; abgerufen am 1. November 2012.
  25. TEDi und Co. – Die dunkle Seite der Billigshops

Koordinaten: 51° 31′ 26,9″ N, 7° 33′ 33″ O