Trinatrium-3,3′,3′′-phosphintriyltribenzolsulfonat

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Strukturformel
Strukturformel von TPPTS
Allgemeines
Name Trinatrium-3,3′,3′′-phosphin­triyl­tribenzol­sulfonat
Andere Namen
  • TPPTS
  • tppts
  • Tris(natrium-meta-sulfonatophenyl)phosphan
Summenformel C18H12Na3O9PS3
Kurzbeschreibung

weißer, kristalliner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 63995-70-0
EG-Nummer 264-596-6
ECHA-InfoCard 100.058.706
PubChem 6099338
ChemSpider 3552062
Wikidata Q424908
Eigenschaften
Molare Masse 568,42 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​302+352​‐​305+351+338​‐​321​‐​405​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Trinatrium-3,3′,3′′-phosphintriyltribenzolsulfonat (abgekürzt als TPPTS als isolierte Verbindung oder als tppts als Ligand) ist eine organische Verbindung mit der Summenformel C18H12Na3O9PS3. Es handelt sich um einen weißen kristallinen Feststoff und ist ein Beispiel eines wasserlöslichen Phosphans. Der Rhodium-Hydrido-Komplexe der Verbindung findet als homogener Katalysator bei der technischen Herstellung von Butanal durch Hydroformylierung Verwendung.[2]

TPPTS wird durch die Sulfonierung von Triphenylphosphan hergestellt. Die Sulfonierung erfolgt in der meta-Position der Phenylringe. Für die Sulfonierung wird Oleum verwendet. Direkt nach der Auflösung im Reaktionsmedium wird das Phosphan protoniert. Das entstehende Phosphoniumsalz wird sulfoniert. Die entstehende Sulfonsäure wird dann mit Trioctylamin und Natriumhydroxid versetzt. Die Bruttogleichung lautet:

Als Lewis-Base ist TPPTS stärker als Triphenylphosphan.

Verwendung in der Hydroformylierung

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Metallorganische Komplexe des tppts sind löslich in Wasser und erlauben damit eine Heterogenisierung in der homogenen Katalyse. Dies ist die Basis für ihre industrielle Anwendung. tppts-modifizierte Rhodiumkatalysatoren werden seit 1984 bei der Zweiphasenhydroformylierung von Propen nach dem Ruhrchemie/Rhône-Poulenc-Verfahren verwendet. In der Hydroformylierung, auch bekannt als Oxosynthese, reagiert ein Alken mit Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff zu einem Aldehyd. Traditionell wurde die Hydroformylierung mit metallorganischen Rhodium- und Cobaltkomplexe in nichtwässrigen Lösungsmitteln durchgeführt.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c Datenblatt 39538 bei Alfa Aesar, abgerufen am 17. Juni 2012 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. Herrmann, W.A.; Kohlpaintner, C.W.: Synthesis of Water-Soluble Phosphines and Their Transition Metal Complexes. In: Inorganic Syntheses. 32, 1998, S. 8–25, doi:10.1002/9780470132630.ch2.
  3. Boy Cornils, Richard W. Fischer, Christian Kohlpaintner: Butanals, in Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry, 2000, Wiley-VCH, Weinheim. doi:10.1002/14356007.a04_447.