SC Siemensstadt

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SC Siemensstadt (SCS)
Vereinslogo
Name Sport Club Siemensstadt Berlin e. V.
Gründung 11. Februar 1900 / 1975 in Berlin-Friedrichshain
Vereinssitz Buolstraße 14
13629 Berlin
Mitglieder 6.481 (Stand: 2017)[1]
Abteilungen 22
Vorsitzender Matthias Brauner (Stand 4/2019)
Website scs-berlin.de

Der SC Siemensstadt (Sport Club Siemensstadt Berlin e. V., SCS) ist ein Sportverein aus Berlin im Ortsteil Siemensstadt des Bezirks Spandau. In der heutigen Struktur existiert der Verein seit 1975.

Er gehört nach den Mitgliederzahlen zu den 10 größten Vereinen Berlins (2017: 6.481 Mitglieder)[1].

Der Verein betreibt für den Senat von Berlin das Sport Centrum Siemensstadt, das für den Freizeitsport auch über die Grenzen des Ortsteils hinaus große Bedeutung hat. Für die hier durch den Verein durchgeführten Veranstaltungen und Sportkurse erhielt der SC Siemensstadt bereits Auszeichnungen durch den Landessportbund Berlin sowie von der Berliner Ärztekammer.

Gründungsvereine und Geschichte

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Der SCS hat eine recht verwickelte Fusionsgeschichte: Der älteste der Stammvereine ist der am 11. Februar 1900 im Bezirk Friedrichshain gegründete Fußballverein Berliner Sport Club Wacker 1900. Diesem Ursprungsverein trat 1914 der Fußball-Club Wacker 1912 bei. Nachdem durch die Expansion des Firmengeländes der Firma Siemens und die Ansiedlung der Firmenangehörigen in Berlin der neue Ortsteil Siemensstadt entstanden war, gründeten Mitarbeiter der Firma drei neue Sportvereine: 1907 den Turnverein Nonnendamm Siemensstadt, 1919 den Schwimmverein Siemens sowie 1921 die Sportvereinigung Siemens. Diese Vereine durften in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur nicht mehr selbständig bestehen und wurden 1938 zwangsweise zusammengeführt zur Betriebssportgemeinschaft Siemens. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren zunächst alle Sportvereine verboten; erst 1949 erlaubten die Kontrollratsgesetze der alliierten Siegermächte wieder Neugründungen. Dabei entstanden in Siemensstadt aus den Vorgängervereinen der allgemeine Sportverein Turn-Sport-Verein Siemensstadt und der Fußballverein 1. Fußball Club Stern Siemensstadt. Der TSV spaltete sich 1951 vorübergehend in die Vereine Turnverein Siemensstadt 07 und Sportverein Siemensstadt auf, fand aber 1958 wieder unter dem Namen Turn- und Sportverein Siemensstadt zusammen. Bei den Fußballvereinen fusionierte 1971 der 1. FC Stern Siemensstadt mit dem zwischenzeitlich neu gegründeten Berliner Sport Club Wacker 1900 zur Spielvereinigung Wacker Siemensstadt. Die Fusionsgeschichte fand 1975 ihren Abschluss, als sich die SV Wacker Siemensstadt und der TSV Siemensstadt zum SC Siemensstadt zusammenschlossen.[2]

Die Handballer hatten ihre beste Zeit als TSV Siemensstadt Anfang der 1970er Jahre:

Größter Erfolg war die Berliner Meisterschaft im Feldhandball 1967[3] und der damit verbundene direkte Aufstieg des damaligen TSV Siemensstadt in die Feldhandball-Bundesliga zur Saison 1968. Die höchste deutsche Spielklasse konnte allerdings nicht gehalten werden, am Ende der Spielzeit 1968 stieg der TSV wieder ab. 1970 wurde der TSV nochmals Berliner Meister auf dem Großfeld,[4] konnte sich aber in den Ausscheidungsspielen zur Teilnahme an der Feldhandball-Bundesliga 1971 nicht gegen die Konkurrenten TuS Ferndorf und Eintracht Hohn durchsetzen.[5]

Auch im Hallenhandball war der TSV Siemensstadt zu dieser Zeit erfolgreich, 1971 wird das Team auch hier Berliner Meister.[6]

Als SC Siemensstadt gelang im Jahr 1994 erneut der Gewinn der Berliner Meisterschaft bei den Männern[7] sowie im Jahr 1999 bei den Frauen[8].

Als Wacker Siemensstadt spielten die 1. Herren erstmals von 1974 bis 1977 in der damals drittklassigen Oberliga Berlin. In dieser Zeit qualifizierten sich die Siemensstädter auch für den DFB-Pokal. In der Saison 1975/76 scheiterte man jedoch bereits in der 1. Runde am SC Preußen Münster, wo man 1:7 verlor. Eine Rückkehr in die Oberliga Berlin gelang dem SC Siemensstadt im Jahr 1988. Es folgte die beste Saison, die mit einem hervorragenden 7. Platz abgeschlossen wurde. Dabei konnte die Mannschaft den früheren Bundesligisten Tennis Borussia Berlin hinter sich lassen. Im Jahr 1990 stieg die Mannschaft als 15. jedoch wieder ab. In den Jahren danach folgten weitere Abstiege. In der Saison 2016/2017 spielt die 1. Herren nur noch in der Kreisliga B (10. Liga).

Bei den unteren Mannschaften sind die 3. Herren des Vereins erfolgreich, die zwischen 2000 und 2004 drei Mal die Meisterschaft in der Berliner Kreisliga A und ein Mal den Bezirkspokal gewannen. Die 4. Herren wurden in der A-Klasse in der Amateur-Liga und in der Berliner Oberliga Berliner Meister und Berliner Pokalsieger. In dieser Mannschaft waren überwiegend Spieler des 1.FC Stern Siemensstadt aktiv. In früheren Jahren war der SC Siemensstadt eine Talentschmiede für den Profifußball – Hertha BSC allein hat drei Jugendspieler abgeworben: Andreas Schmidt, Oliver Schmidt und Carsten Ramelow.

Ein weiterer Fußballprofi, der beim SCS aufgewachsen ist, Hakan Balta, spielte bis vor wenigen Jahren bei Galatasaray Istanbul und feierte sein Nationalmannschaftsdebüt bei der EM 2008.

Die Rugby-Abteilung wurde am 3. August 1923 von Wilhelm Biernicki, Vierath und Hermann Lehmann, die alle vom SC Charlottenburg kamen, ins Leben gerufen. Bereits 1927 konnte die Mannschaft ihren ersten Berliner Meistertitel erringen. von 158 bis 1971, mit Ausnahme von 1963, waren sie der eiliige Titelträger in Berlin. 994 und 2004 wurden sie Meister der Regionalliga Ost (Berlin, Brandenburg, Sachsen). In der 1. Bundesliga war der TSV von 1971 bis 1974 der einzige Vertreter Berlins. Der Verein stellte mehrere deutsche Nationalspieler: Klaus Lange (21), Peter Noack (8), Gerd Gunkel (8), Gert Domeyer (3), Gerd Hasse (2) und aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg Rudolf Studzinski (1).[9]

Weitere Abteilungen

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Der Verein hat 22 Abteilungen (Stand 2014), darunter: Badminton, Budo, Basketball, Frisbee, Schwimmen, Fußball, Wassersport, Behindertensport, Tanzen, Floorball, Tennis, Handball, Tischtennis, Inline-Skates, Turnen, Kegeln, Volleyball, Leichtathletik, Yoga

Einzelnachweise

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  1. a b In diesen Vereinen treiben die meisten Berliner Sport. Abgerufen am 2. Mai 2024.
  2. Abriss der Gründungsgeschichte auf der Webpräsenz des SCS; abgerufen am 4. April 2014
  3. Michael Kulus, HVB-Chronik, S. 18 (PDF; 611 kB)
  4. Michael Kulus, HVB-Chronik, S. 20 (PDF; 611 kB)
  5. Michael Kulus, HVB-Chronik, S. 21 (PDF; 611 kB)
  6. Michael Kulus, HVB-Chronik, S. 21 (PDF; 611 kB)
  7. Michael Kulus, HVB-Chronik, S. 36 (PDF; 611 kB)
  8. Michael Kulus, HVB-Chronik, S. 40 (PDF; 611 kB)
  9. 50 Jahre Rugby im TSV Siemensstadt, Vereins-Mitteilungen Nr. 5/6 1973, C.P. Bach: 100 Jahre Deutscher Rugby-Verband, 2000

Koordinaten: 52° 32′ 46″ N, 13° 15′ 26″ O