Inselhabicht
Inselhabicht | ||||||||||
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Inselhabicht | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Tachyspiza hiogaster | ||||||||||
(S. Müller, 1841) |
Der Inselhabicht, auch Bunthabicht, (Tachyspiza hiogaster, Syn.: Accipiter hiogaster) ist ein Greifvogel, der in Indonesien, auf Neuguinea und den Salomonen vorkommt.
Er wurde früher als Unterart (Ssp.) des Weißbrauenhabichts (Tachyspiza novaehollandiae) angesehen und als A. n. hiogaster bezeichnet.
Der Lebensraum umfasst primäre tropische Regenwälder, Sekundärwald, Waldränder, Galeriewald und baumbestandene offene Flächen, auch Parkanlagen meist bis 500, gelegentlich bis 1480, selten bis 1600 m Höhe.[1]
Der Artzusatz kommt von altgriechisch ἵος hios, deutsch ‚Rost‘ und altgriechisch γαστήρ gastēr, deutsch ‚Magen‘.[2]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist 30 bis 48 cm groß, wiegt zwischen 175 bis 439 g, die Flügelspannweite liegt zwischen 55 bis 85 cm, jeweils je nach Unterart. Dieser eher kleine bis mittelgroße Habicht hat relativ kurze, gerundete Flügel, einen kurzen, schwarz gebänderten und gerundeten Schwanz. Das Männchen hat eine schlicht dunkelgraue Oberseite mit etwas blasserem Kopf und Rumpf, die Flugfedern und der Schwanz sind blasser grau mit mehr oder weniger deutlichen dunklen Schwanzbinden. Die Kehle ist grau, Unterseite und Flügelunterdecken sind weinrot bis rotbraun. Das Weibchen ist auf der Oberseite brauner grau, an der Kehle weniger deutlich grau, auf der Unterseite gelblicher rotbraun mit blasser Bänderung. Der Schnabel ist meist schwarz, die Wachshaut goldgelb. Die Iris ist dunkelbraun (T. h. sylvestris), blass orangegelb, orange oder gelb, je nach Unterart. Die Beine sind gelb.
Jungvögel sind braun mit gelbbraunen Federrändern, der Scheitel ist dunkler, die Wangen gestrichelt, der Schwanz angedeutet gebändert. Die Augen sind braun. Die Unterseite ist cremefarben bis gelbbraun mit braun oder rotbraun gestrichelter Brust und Kehle.[1]
Geografische Variation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es werden folgende Unterarten anerkannt:[1][3]
- T. h. sylvestris Wallace, 1864, – Kleine Sundainseln
- T. h. polionotus (Salvadori, 1889), – Tanimbarinseln und Inseln der Bandasee
- T. h. mortyi E. J. O. Hartert, 1925, – Morotai
- T. h. griseogularis (G. R. Gray, 1861), – Halmahera, Ternate, Tidore und Bacan-Inseln
- T. h. obiensis (E. J. O. Hartert, 1903), – Obi-Inseln
- T. h. hiogaster (S. Müller, 1841), Nominatform, – südliche Molukken
- T. h. pallidiceps (Salvadori, 1879), – Buru
- T. h. albiventris (Salvadori, 1876), – Tayandu und Kei-Inseln
- T. h. leucosomus (Sharpe, 1874), – Neuguinea
- T. h. misoriensis (Salvadori, 1876), – Biak
- T. h. pallidimas Mayr, 1940, – D’Entrecasteaux-Inseln
- T. h. misulae Mayr, 1940, – Louisiade-Archipel
- T. h. lavongai Mayr, 1945, – Tabar-Inseln, Lavongai und New Ireland Province
- T. h. matthiae Mayr, 1945, – St.-Matthias-Inseln
- T. h. manusi Mayr, 1945, – Admiralitätsinseln
- T. h. dampieri (Gurney, 1882), – Umboi und Neubritannien
- T. h. lihirensis Stresemann, 1933, – Lihir-Inseln und Tanga-Inseln
- T. h. bougainvillei (Rothschild & E. J. O. Hartert, 1905), – Bougainville und Shortland-Inseln
- T. h. rufoschistaceus (Rothschild & E. J. O. Hartert, 1902), – Choiseul, Santa Isabel und Nggela
- T. h. rubianae (Rothschild & E. J. O. Hartert, 1905), – mittlere Salomonen
- T. h. malaitae Mayr, 1931, – Malaita
- T. h. pulchellus (E. P. Ramsay, 1882), – Guadalcanal
Stimme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ruf wird als Folge hoher leiser "kik"-artiger Laute beschrieben.[1]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nahrung besteht aus kleinen Säugetieren, kleinen Vögeln, Echsen, Schlangen, Froschlurchen und großen Insekten.
Die Brutzeit liegt wohl zwischen Mai und Dezember, hauptsächlich im Juli und August in Neuguinea. Das Nest besteht aus Zweigen und grünen Blättern mit einem Durchmesser von etwa 60 cm in einer Astgaben oder auf einem Seitenast eines großen, oft auch blattlosen Baumes in bis zu 25–30 m Höhe über dem Erdboden. Das Gelege besteht aus 2–3 Eiern, die über mindestens 30 Tage bebrütet werden.[1]
Gefährdungssituation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- S. Müller: Falco hiogaster. In: Verhandelingen over de natuurlijke geschiedenis der Nederlandsche overzeesche bezittingen, Bd. 1, S. 110, Anmerkung (§), 1841, Biodiversity Library
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Accipiter hiogaster in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 30. Mai 2024.
- Inselhabicht (Accipiter hiogaster) bei Avibase
- Accipiter hiogaster im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- Inselhabicht (Accipiter hiogaster) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Inselhabicht (Accipiter hiogaster)
- Variable Goshawk (Accipiter hiogaster) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
- Oiseaux.net
- Global Raptors
- Macaulay Library Multimedia
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e J. del Hoyo, N. Collar, J. S. Marks und G. M. Kirwan: Variable Goshawk (Accipiter hiogaster), version 1.0. In: J S. M. Billerman, B. K. Keeney, P. G. Rodewald und T. S. Schulenberg (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Accipiter hiogaster
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ IOC World Bird List Hoatzin, New World vultures, Secretarybird, raptors
- ↑ Accipiter imitator in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 7. September 2021.