Taj-ul Masjid
Taj-ul Masjid | |
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Gebetshalle mit 2 Minaretten | |
Bauzeit: | 1887–1958 |
Baustil: | Mogul-Architektur |
Bauherr: | Shah Jahan Begum, Sultan Jahan Begum, Hamidullah Khan, Imran Khan Nadwi |
Türme: |
2 |
Lage: | 23° 15′ 43″ N, 77° 23′ 37″ O |
Standort: | Bhopal Madhya Pradesh, Indien |
Zweck: | Sunnitischer Islam Moschee |
Die Taj-ul Masjid (arabisch تَاجُ ٱلْمَسَاجِد/ Tāj-ul Masjid ‚Krone der Moscheen‘) ist eine Moschee in Bhopal im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh.[1] Sie ist die größte Moschee in Indien und eine der größten der Welt.[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1874 begann Shah Jahan Begum nordwestlich von Bhopal einen neue, ummauerten Stadtteil namens Shahjahanabad anlegen zu lassen. Er umfasste neben den Palästen der Bauherrin, etwa dem Taj Mahal, auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Rasthäuser, Bibliotheken und Moscheen. Auch der Bau der Taj-ul Masjid wurde für die neue Stadt geplant. Das Jahr des Baubeginns wird von dem Autor Jyoti Pandey Sharma auf einen Zeitpunkt nach 1871 geschätzt. Er begründet dies durch die Heirat Shah Jahan Begums mit ihrem zweiten Ehemann, einem tiefgläubigen Moslem.[4] Der in Bhopal ansässige Autor Aarif Aziz gibt das Jahr 1887 an.[5]
Nachdem Shah Jahan Begum 1901 gestorben war, wurde der Bau der Moschee von ihrer Tochter Sultan Jahan Begum bis zu ihrem Lebensende 1930 fortgesetzt. Ihr Sohn Hamidullah Khan übernahm den Weiterbau der Moschee und ließ eines der Tore nach den Plänen von Shah Jahan Begum errichten.[5]
Der Bau wurde später von dem Islamschüler Imran Khan Nadwi fortgeführt. Sein Bruder Salman Khan Nadwi überwachte die Bauarbeiten. Das Gebäude wurde 1958 fertiggestellt und kostete rund 20 Millionen Indische Rupien.[5] Der Eingang der Moschee wurde mit Motiven einer syrischen Moschee aus dem 13. Jahrhundert ausgestaltet, die der Emir von Kuwait in Erinnerung an seine ehemalige Frau stiftete.[6]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gebäudekomplex wurde in der Mitte zwischen drei Seen geplant: dem Munshi Hussain Talab, dem Noor Mahal Talab und dem Motia Talab.[7] Er liegt auf der höchsten Erhebung von Shahjahanabad.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Taj-ul Masjid wurde größtenteils im Stil der Mogul-Architektur gebaut.[8] Die Moschee hat eine rosafarbene Fassade, die von zwei 18-stöckigen, achteckigen Minaretten mit Marmorkuppeln überragt wird. Man betritt sie über einen Hauptkorridor der von Säulen bekränzt wird und auf einem Marmorboden, der dem der Jama Masjid in Delhi und der Badshahi-Moschee in Lahore ähnelt.[9] Sie hat einen Innenhof mit einem großen Wasserbecken in der Mitte. Die Hauptgebetshalle betritt man durch ein zweistöckiges Tor mit vier zurückgesetzten Torbögen und neun spitzenförmigen, mehrfachen Öffnungen in der Hauptgebetshalle. Die massiven Säulen in der Halle halten 27 Decken durch zusammenlaufende Bögen. 16 der Decken sind mit kunstvollen steinernen Blütenblättern verziert.
Die Moschee verfügt auch über eine Zenana (Frauengalerie), was selten ist, da Frauen das Gebet zur Zeit des Baus der Moschee zu Hause durchführten.[10][11]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Festtagsmoschee
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da es in Bhopal schon eine Freitagsmoschee gibt, wurde die Taj-ul Masjid als ʿĪdgāh konzipiert.
Versammlung der Tablighi Jamaat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1948 und 2001 fand in der Moschee die Bhopal Tablighi Ijtema statt, eine jährliche dreitägige Versammlung der Tablighi Jamaat statt.[5] Die Versammlung wurde danach wegen Platzmangels nach Intkhedi vor die Stadt verlegt.[12]
Impfzentrum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der COVID-19-Pandemie wurde in der Moschee ein Impfzentrum eingerichtet.[13]
Galerie
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Luftbild
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Taj-ul Masjid vom See
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Eingangtor
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Innenhof mit Blick auf Wasserbecken und Gebetshalle
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Eingang zur Gebetshalle
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Säulengänge in der Gebetshalle
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Gebetsnischen
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Catherine B. Asher: Architecture of Mughal India. Cambridge University Press, 1992, ISBN 978-0-521-26728-1, doi:10.1017/chol9780521267281 (englisch).
- Bianca Maria Alfieri: Islamic Architecture of the Indian Subcontinent. Lawrence King Publishing, 2000, ISBN 978-1-85669-189-5.
- Doris Behrens-Abouseif, Stephen Vernoit (Hrsg.): Islamic Art in the 19th Century. Tradition, Innovation, and Eclecticism. Brill, 2006, ISBN 978-90-04-14442-2.
- Barbara Metcalf: Islam and Power in Colonial India: The Making and Unmaking of a Muslim Princess. In: The American Historical Review. Band 116, Nr. 1, 2011, S. 1–30.
- Noelle Watson, Paul Schellinger, Trudy Ring (Hrsg.): Asia and Oceania. International Dictionary of Historic Places. Taylor & Francis, 2012, ISBN 978-1-136-63979-1, S. 120 (google.de).
- Jyoti Pandey Sharma: Sacralizing the City: The Begums of Bhopal and their Mosques. 2. Auflage. Band 1, Januar 2014, S. 145–165, doi:10.15415/cs.2014.12007.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Official website
- Jyoti Pandey Sharma: Sacralizing the City: The Begums of Bhopal and their Mosques. In: www.researchgate.net. 6. Januar 2014, abgerufen am 20. November 2023 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wondrous Masajid. In: Deccan Herald. 16. März 2013, abgerufen am 26. Juni 2021 (englisch).
- ↑ Daniel Mc Crohan: The search for the world's smallest mosque. Lonly Planet, 2010, abgerufen am 21. November 2023 (englisch).
- ↑ Taj-ul-Masajid. In: bhopal.nic.in. Archiviert vom am 28. September 2011; abgerufen am 21. November 2023 (englisch).
- ↑ Jyoti Pandey Sharma: Sacralizing the City: The Begums of Bhopal and their Mosques. S. 148, 159 (englisch, researchgate.net [PDF]).
- ↑ a b c d ʻĀrif ʻAzīz: Masajid-e-Bhopal. 2. Auflage. Iqra Publishing House, Bhopal 2003, OCLC 60391865, S. 117–118 (Urdu).
- ↑ Anil Mulchandani: TAJ UL MASAJID In: Times Travel, 11. Dezember 2015. Abgerufen am 7. April 2023 (englisch).
- ↑ Raj Bhavan MP | The Hon'ble Governor. In: governor.mp.gov.in. Abgerufen am 22. Oktober 2021 (englisch).
- ↑ Taj-Ul-Masajid: Crown of the mosques, Bhopal - the largest mosque in India. Abgerufen am 19. September 2021 (englisch).
- ↑ Magnificent, and elaborate In: The Hindu, 25. September 2015. Abgerufen am 26. Juni 2021 (indisches Englisch).
- ↑ A queen's mark in Bhopal In: Deccan Herald, 15. Dezember 2018. Abgerufen am 22. Oktober 2021 (englisch).
- ↑ Wondrous Masajid In: Deccan Herald, 16. März 2013. Abgerufen am 22. Oktober 2021 (englisch).
- ↑ Madhya Pradesh: Muslims pour in as Ijtema begins. Abgerufen am 18. September 2021 (englisch).
- ↑ Historical Taj-ul-Masajid premises in Bhopal used to vaccinate inter-faith people In: The Siasat Daily, 10. April 2021. Abgerufen am 26. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).