Taldyqorghan
Taldyqorghan Талдықорған (kas.) | Талдыкорган (rus.) | ||
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Basisdaten | ||
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Staat: | Kasachstan | |
Oblys: | Schetissu | |
Gegründet: | 1868 | |
Koordinaten: | 45° 1′ N, 78° 22′ O | |
Höhe: | 600 m | |
Fläche: | 74 km² | |
Einwohner: | 168.674 (1. Jan. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 2.279 Einwohner je km² | |
Telefonvorwahl: | (+7) 7282 | |
Postleitzahl: | 040001–040012 | |
Kfz-Kennzeichen: | 19 | |
KATO-Code: | 331010000 | |
Äkim (Bürgermeister): | Jernat Bäsil | |
Website: | ||
Lage in Kasachstan | ||
Taldyqorghan (kasachisch Талдықорған, russisch Талдыкорган Taldykorgan; bis 1993 Талды-Курган Taldy-Kurgan) ist eine Stadt in Kasachstan. Sie ist Verwaltungssitz des 2022 geschaffenen Gebietes Schetissu (und zuvor des Gebietes Almaty) und zugleich dessen größte Stadt.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Taldyqorghan befindet sich im Südosten des Landes, an den Ufern des Flusses Karatal.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1868 wurde das Nomaden-Winterlager Taldyqorghan offiziell zur Siedlung Gawrilowka (Гавриловка) aufgewertet. Dort kamen russische Umsiedler unter. Im Jahr 1920 wurde die Siedlung wieder in Taldyqorghan umbenannt. Als in den 1940er-Jahren, während des Zweiten Weltkrieges, die Produktionsstätten aus dem Teil der Sowjetunion westlich des Urals in den Osten verlagert wurden, begann in dieser Region der Aufschwung. 1944 bekam die Siedlung Stadtrecht und wurde gleichzeitig zum Zentrum der neuen Oblast Taldy-Kurgan, die zunächst bis 1959 und dann von 1967 bis 1991 innerhalb der Kasachischen SSR bzw. bis 1997 im Rahmen des unabhängigen Kasachstan bestand.
Während und nach dem Zerfall der Sowjetunion, Ende der 1980er-/Anfang 1990er-Jahre, setzte wie überall in Kasachstan die Stagnation ein. Der Zusammenbruch sämtlicher Betriebe ließ vielen Menschen keinen Grund mehr in Taldyqorghan zu bleiben. So hatte die Stadt Anfang der 1990er-Jahre einen starken Einwohnerzahlenrückgang zu verzeichnen. Viele junge Leute zogen nach Almaty oder wanderten ins Ausland aus. Die Oblast Taldyqorghan wurde aufgelöst und ging in die Oblast Almaty über. Im Jahr 2001 machte Präsident Nasarbajew die Stadt zur Hauptstadt des Gebietes, was zu großen Umbaumaßnahmen in der Stadt führte. Es wurden neue Bürogebäude, Geschäfte, Restaurants, ein Hotel gebaut und viele Straßen neu befestigt. Als Folge dessen zogen wieder 20.000 Menschen innerhalb von 1,5 Jahren in die Stadt.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Stadt leben 145.691 Einwohner (Stand: 2020), davon größtenteils Kasachen.
Politik und Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Äkim (Bürgermeister)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Derzeitiger Bürgermeister (Äkim, kas. Әкім) von Taldyqorghan ist seit Juni 2023 Jernat Bäsil. Während sowjetischer Zeit stand der Stadtverwaltung der Vorsitzende des Exekutivausschusses vor. Nachfolgend die Bürgermeister der Stadt seit 1990:
- Amanghasy Schegirow (1990–1995)
- Oralbek Schaqijanow (1995–1997)
- Kerimbek Bischanow (1997–1999)
- Säken Schylqaidarow (1999–2011)
- Machabbat Bigeldijew (2011–2012)
- Jermek Alpyssow (2012–2015)
- Baghdat Qarassajew (2015–2018)
- Dastan Schaltabajew (2018–2019)
- Ghalymschan Äbdirajymow (2019–2021)
- Jerschan Schassybajew (2021–2022)
- Ässet Massabajew (2022–2023)
- Jernat Bäsil (seit 2023)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Platz vor der Gebietsverwaltung befindet sich ein Brunnen, dessen sieben granite Wassersäulen die sieben Flüsse des Siebenstromlands (Schetysu) symbolisiert. Das Heimatkundemuseum des Gebietes trägt den Namen des kasachischen Patrioten Muchamendschan Tynyschbajew. Das daneben gelegene Schansugurow-Museum ehrt den Dichter Iljas Schansugurow.
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Taldyqorghan besitzt vielfältige Bildungseinrichtungen, eine Universität, Technische Hochschule, weiterführende Schulen und Kindergärten. Es gibt 27 Einrichtungen der öffentlichen Gesundheitsfürsorge, ein Theater, Freizeitparks, Bibliotheken, mehrere Stadtkinos, Stadion, Sporthalle, und Schwimmbäder.[2]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Taldyqorghan verfügt über einen Flughafen, der eine Reihe kasachischer und russischer Städte verbindet. Der Bahnhof der Stadt liegt an einer Abzweigung der Turkestan-Sibirischen Eisenbahnstrecke, die nach Tekeli führt. Durch die Stadt verläuft die Europastraße 40.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fußballverein Schetissu Taldyqorghan spielt in der kasachischen Premjer-Liga mit. Schetissu verfehlte am Ende der Saison 2011 die Meisterschaft nur um einen Sieg.[3]
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wiktor Sydorenko (* 1953), Künstler
- Tatjana Lessowaja (* 1956), Diskuswerferin
- Mäulen Mamyrow (* 1970), Ringer
- Aidyn Ajymbetow (* 1972), Kosmonaut
- Andrei Kiwiljow (1973–2003), Radrennfahrer
- Aschat Borantajew (* 1978), Fußballspieler
- Älibek Böleschew (* 1981), Fußballspieler
- Aschat Schitkejew (* 1981), Judoka
- Artjom Kossinow (* 1986), Leichtathlet
- Sergei Wodopjanow (* 1987), russischer Boxer
- Anatoli Muratov (* 1988), deutscher Profiboxer
- Alexei Schjotkin (* 1991), Fußballspieler
- Anton Kusmin (* 1996), Radrennfahrer
- Igor Tschschan (* 1999), Radrennfahrer
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Stadt Taldyqorghan (englisch, kasachisch und russisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Численность населения Республики Казахстан в разрезе областей, городов, районов, районных центров и поселков на 1 января 2023 года. (Excel; 109 KB) new.stat.gov.kz, abgerufen am 12. März 2023 (russisch).
- ↑ advantour.com - am 13. August 2008
- ↑ soccerway.com - am 13. August 2008