Tayfun Bademsoy

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Tayfun Bademsoy (2017)

Tayfun Bademsoy (* 14. Oktober 1958 in Mersin, Türkei) ist ein deutsch-türkischer[1] Schauspieler und Synchronsprecher.

Bademsoy kam 1969 mit seinen Eltern im Alter von zehn Jahren nach Berlin. Seine Mutter ist die Schauspielerin Sabahat Bademsoy. Er machte sein Abitur an der Martin-Buber-Oberschule und studierte von 1979 bis 1983 Psychologie an der Technischen Universität Berlin. Seine Schauspielausbildung absolvierte er von 1980 bis 1981 an der Schaubühne Berlin.[2]

Bademsoy begann seine Schauspielkarriere mit einer Hauptrolle in dem Fernsehspiel Zuhaus unter Fremden des Senders Freies Berlin. In Peter Steins Theaterinszenierung von Klassen Feind (1983) sowie später im gleichnamigen Film spielte er einen türkischen Schüler, der sich mit anderen Schülern vor allem verbal duelliert, um die Zeit bis zum Eintreffen des Lehrers zu vertreiben; der Lehrer erscheint jedoch nicht mehr. Weitere Theaterarbeiten folgten am Frankfurter Schauspielhaus, Renaissance-Theater in Berlin und zuletzt am Theater im Pfalzbau Ludwigshafen.

Seit 1979 hat Bademsoy in über 350 TV- und Kino-Produktionen mitgewirkt, vorwiegend in Krimiserien, darunter einige Tatort-Folgen, durchgehend in den Fernsehserien Ein starkes Team (1995–2009) und Polizeiruf 110 München. Bekannt wurde er durch den Kinofilm Treffer von Dominik Graf, den Fernsehfilm Die Abschiebung und mit der 20-teiligen TV-Serie Zwei Schlitzohren in Antalya. In der 17-teiligen RTL-Fernsehserie Alle lieben Jimmy spielte er Jimmys Vater. Eine internationale Kinorolle spielte er als Begründer von Atlantic Records, Ertegün, in dem Film Beyond the Sea unter der Regie von Kevin Spacey.

Neben eigenen Regiearbeiten – zumeist bei Kurz- und Werbefilmen oder als Co-Regisseur – ist Bademsoy auch Synchronsprecher. So lieh er u. a. Fares Fares in den Kinoverfilmungen von Jussi Adler Olsen, Naveen Andrews in der Serie Lost, Mark Strong in Body of Lies, Fisher Stevens in Nummer 5 lebt!, Benicio del Toro in Die üblichen Verdächtigen und in Ab durch die Hecke dem Kater seine Stimme. In Staffel 5 und 6 der HBO-Serie Game of Thrones spricht Bademsoy außerdem die Rolle des Doran Martell, gespielt von Alexander Siddig. Auch für viele Hörspiele und Computerspiele ist er als Sprecher tätig. Unter anderem wurde er 2015 beim Filmfestival Shortcutz Berlin für die Hauptrolle in dem Kurzfilm Bussiness as Usual als bester Schauspieler ausgezeichnet.

Tayfun Bademsoy begründete 1998 die Schauspielagentur Foreign Faces in Berlin, die er bis 2004 als Geschäftsführer leitete. Die Agentur vermittelt Schauspieler ausländischer Herkunft für vorwiegend deutschsprachige Produktionen.

  • 2011 Der Proband/Denek (Regie: Escher+Wendel, Theater im Pfalzbau Ludwigshafen)
  • 2010 Kukuck 2045 (Regie: Tatsiana Navumava, Epopée de l´Europe)
  • 1985 Trümmer des Gewissens (Regie: Horst Siede, Schauspiel Frankfurt am Main)
  • 1982 Besetzung/Işgal (Regie: Basar Sabuncu, Schaubühne Berlin)
  • 1982 Romeo und Julia (Regie: Jürgen Kruze, Schaubühne Berlin)
  • 1981 Ist das nicht mein Leben? (Regie: Helmut Meewes, Renaissance-Theater)
  • 1981 Klassen Feind (Regie: Peter Stein, Schaubühne Berlin)

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Frank Lübberding: Selbstanklage und Selbstmitleid. In: FAZ.net. 27. April 2017, abgerufen am 14. Februar 2021.
  2. Tayfun Bademsoy bei castforward.de, abgerufen am 8. Mai 2024