TK Elevator

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TK Elevator GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1865
Sitz Düsseldorf, Deutschland Deutschland
Leitung Uday Yadav (Vorsitzender)[1], Ercan Keles, Vincent Della Valle, Kevin Lavallee, Philipp Voet van Vormizeele
Mitarbeiterzahl ca. 50.000
Umsatz ca. 8 Milliarden Euro
Website www.tkelevator.com
Stand: 1. März 2021

TK Elevator (globale Marke „TKE“, vormals ThyssenKrupp Elevator[2]) ist einer der größten Hersteller und Servicedienstleister von Aufzugsanlagen. Das Produktprogramm umfasst Personen- und Lastenaufzüge, Fahrtreppen und Fahrsteige, Fluggastbrücken, sowie Treppen- und Plattformlifte. Neben der Herstellung und dem Vertrieb von Neuanlagen ist das Unternehmen im Bereich der Instandhaltung, Wartung und Modernisierung der genannten Anlagen tätig. Sitz der Gesellschaft ist Essen. Die Hauptverwaltung befindet sich in Düsseldorf.

Der Ursprung des Unternehmens liegt in einer 1865 vom Schlossermeister Heinrich Conrad Ernst Eggers in Hamburg gegründeten kleinen Werkstatt,[3] die 1952 von Rheinstahl als Stahlbau Eggers übernommen wurde. 1955 erwarb Eggers das 1882 als Werkzeugmaschinenfabrik Wimmel & Landgraf gegründete Hamburger Unternehmen für Aufzüge und Fahrtreppen Kehrhahn und firmierte seit 1957 als Rheinstahl Eggers-Kehrhahn GmbH.[4] Im Jahr 1973 wurde die Fahrstuhlsparte der Stuttgarter R. Stahl AG in Rheinstahl Eggers-Kehrhahn integriert und im selben Jahr eine neue große Produktionsstätte in Neuhausen auf den Fildern bei Stuttgart errichtet. Im Zuge der Übernahme von Rheinstahl durch die August Thyssen-Hütte AG wurde der Unternehmensname 1974 in Thyssen Aufzüge GmbH und wegen der Fusion der Muttergesellschaft mit der Friedrich Krupp AG im Jahr 1999 schließlich in die ThyssenKrupp Elevator AG umfirmiert.[5][6]

Der nach eigenen Angaben bedeutendste Zukauf in Deutschland erfolgte 1984 mit der Übernahme von M.A.N.-Aufzugbau. In den nachfolgenden Jahren lag der Schwerpunkt auf der Internationalisierung des Unternehmens. So wurde mit der Beteiligung an der Northern Elevator Holding Ltd. in Toronto ein Standbein in Kanada errichtet, um sich dann weiter in Nordamerika zu etablieren. 1991 wurde ein neues Werk für Fahrtreppen im spanischen La Pereda de Mieres am früheren Standort der Eisenbahngesellschaft Norte in Asturien errichtet. 1995 folgte die Gründung der Dependenz in China mit einem Spezialwerk in Zhongshan. Mit dem Kauf von Dover Elevators, dem Marktführer von Hydraulik-Aufzügen in Nordamerika, im Jahr 1998 stieg das Unternehmen zum drittgrößten Aufzughersteller weltweit auf. Nach der Fusion der Muttergesellschaft mit Krupp wurde das Unternehmen 2000 in eine selbständige Aktiengesellschaft umgewandelt. In den 2000er Jahren folgten Übernahmen von Geschäften in Südamerika und eine weitere Expansion im asiatischen Raum.[7]

Gegen fünf große Hersteller von Aufzügen, unter anderem ThyssenKrupp Elevator, verhängte die EU-Kommission 2007 eine Strafe in Höhe von 992 Millionen Euro (Aufzugs- und Fahrtreppenkartell). Die Unternehmen hatten Preisabsprachen getroffen und damit gegen das Kartellrecht verstoßen. ThyssenKrupp Elevator musste 479,7 Millionen Euro, Otis 225 Millionen, Kone 142 Millionen, Schindler 143,7 Millionen und eine Mitsubishi-Tochter 1,8 Millionen Euro bezahlen, dies war die bis dahin höchste Strafe, die die EU-Kommission verhängt hatte.

Am 27. Februar 2020 verkaufte Thyssenkrupp seine Aufzugsparte für 17,2 Milliarden Euro an ein Konsortium um Advent International, Cinven und die RAG-Stiftung.[8] Am 25. Februar 2021 wurde die Umbenennung des Unternehmens in TK Elevator und die Schaffung der globalen Marke TKE bekannt gegeben.[2] Im April 2021 erfolgte der Umzug der Hauptverwaltung aus dem thyssenkrupp Quartier in Essen nach Düsseldorf.[9]

Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte TK Elevator einen Jahresumsatz von rund 8 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit mehr als 50.000 Mitarbeiter. Nach eigenen Angaben wartet das Unternehmen derzeit rund 1,4 Millionen Aufzugs- und Fahrtreppenanlagen und verfügt weltweit über ein aus 1000 Standorten bestehendes Vertriebs- und Servicenetzwerk.[2]

Das Unternehmen ist in sechs Business Units gegliedert. Das Aufzugs- und Fahrtreppengeschäft ist in vier regionalen Business Units organisiert (Europe Africa, North America, Latin America und Asia Pacific). Die Business Units Home Solutions und Airport Solutions vertreiben und vermarkten Treppenlifte beziehungsweise Fluggastbrücken. Group Functions nehmen übergeordnete Governance- und Steuerungsaufgaben wahr.[10]

Aufsichtsrat
Geschäftsführung
Group Functions
Europe Africa North America Latin America Asia Pacific Home Solutions Airport Solutions

Das Unternehmen verfügt über weltweit 17 Standorte für die Produktion von Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigen, Treppen- und Plattformliften, sowie Fluggastbrücken.

Produktionsstandorte von TK Elevator[11]
Standort Land Gründungsjahr Produkte Gesamtfläche (m²)
Porto Allegre Brasilien Brasilien 1965 Aufzüge 44.000
Pisa Italien Italien 1979 Heimlifte 5.000
Shanghai China Volksrepublik Volksrepublik China 1996 Aufzüge 38.000
Shanghai 2007 Heimlifte
Zhongshan 1995 Aufzüge 80.000
Zhongshan 2006 Fahrtreppen und Fahrsteige 145.000
Hamburg Deutschland Deutschland 1908 Fahrtreppen und Fahrsteige 125.000
Neuhausen auf den Fildern 1973 Aufzüge 56.000
Andoain Spanien Spanien 1990 Aufzüge 5.500
Mieres 1991 Fahrtreppen und Fahrsteige 41.000
Mieres 1996 Fluggastbrücken 31.000
Mostoles 2011 Aufzüge 10.125
Pune Indien Indien 2002 Aufzüge 84.000
Cheonan Korea Sud Südkorea 1994 Aufzüge 127.511
Krimpen aan den Ijssel Niederlande Niederlande 1953 Treppenlifte 11.800
Middleton Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1969 Aufzüge 700.000
Fort Worth 1998 Fluggastbrücken 20.438

Mehrkabinenaufzüge

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Seit 2003 gibt es von ThyssenKrupp AG Aufzüge in ansonsten konventioneller Treibscheibentechnik, bei denen zwei Kabinen im selben Schacht verkehren. Mittlerweile werden diese im Testturm ausprobiert. Die untere Kabine wird dabei von Tragseilen, die seitlich an der oberen Kabine vorbeilaufen, getragen. Durch eine Zielauswahlsteuerung sind dem Leitrechner Start und Ziel jeder Fahrt schon vor Fahrtbeginn bekannt; Kollisionen werden in der Steuerung ausgeschlossen. Im Vergleich zu zwei Aufzugsanlagen übereinander im selben Schacht hat das System den Vorteil, dass es keine starre Grenze gibt, die von den Kabinen nicht überquert werden kann. Durch die Ausweichung der Kabinen in eine vertiefte Schachtgrube bzw. erhöhten Schachtkopf ist es möglich, dass beide Kabinen alle Stockwerke anfahren können. Hierdurch soll eine Zeitersparnis von 65 % erreicht werden.

Den Thyssenkrupp Multi bezeichnet das Unternehmen als „Kombination von Transrapid und Paternoster“: Die Kabinen sollen statt durch Seile mittels Linearmotoren angetrieben werden. Dadurch lassen sich in einem Schacht mehrere Kabinen mit hohen Beschleunigungskräften bewegen. Die Kabinen können auch in horizontale Stollen umgelenkt werden. Dadurch ist ein Kreisbetrieb wie bei einem Paternoster möglich und das System erlaubt die horizontale und die vertikale Erschließung nebeneinander. Dadurch lässt sich der Flächenbedarf für Lifte verringern, die Schachthöhe wird von der technischen Grenze bei der Seillänge von derzeit ca. 800 m unabhängig und es eröffnen sich neue architektonische Möglichkeiten. Derzeit wird das System im Rottweiler Testturm erprobt, es ist bislang nicht zur Personenbeförderung zugelassen.

TK Elevator Testturm

Thyssenkrupp Elevator eröffnete 2017 im Industriegebiet Berner Feld in Rottweil einen 246 Meter hohen Turm mit dem Namen thyssenkrupp Testturm. Die Konstruktion dient dem Test und der Zertifizierung von Hochgeschwindigkeitsaufzügen. Außerdem wird hier der weltweit erste seillose Aufzug entwickelt. Das Design des Turmes stammt von dem Architekten Helmut Jahn. Eine öffentliche Besucherplattform auf 232 Meter Höhe ist die höchste Besucherplattform in Deutschland.

Den derzeit höchsten Testturm mit 248 Meter Höhe eröffnete thyssenkrupp im März 2018 in China.[12] Die Fertigstellung eines 128 Meter hohen Testturms im US-amerikanischen Atlanta war für 2021 vorgesehen.[13][14]

Commons: ThyssenKrupp Elevator – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. www.tkelevator.com
  2. a b c Neuer Unternehmensname, neue Marke: thyssenkrupp Elevator heißt jetzt TK Elevator und präsentiert neue globale Marke TKE. Abgerufen am 1. März 2021.
  3. Rheinstahl Eggers-Kehrhahn GmbH – deutsche-digitale-bibliothek.de – Abgerufen am 29. November 2018.
  4. Das alte Horn – geschichtswerkstatt-horn.de – Abgerufen am 29. November 2018.
  5. Von 1865 bis heute – abendblatt.de – Abgerufen am 29. November 2018.
  6. Unsere Anfänge 1865 – thyssenkrupp-elevator.com – Abgerufen am 29. November 2018.
  7. thyssenkrupp-elevator.com: Historie, zuletzt aufgerufen am 3. April 2019
  8. https://www.thyssenkrupp.com/en/newsroom/press-releases/thyssenkrupp-sells-elevator-technology-business-for--17-2-billion-to-consortium-of-bidders-led-by-advent--cinven-and-rag-foundation-19840.html
  9. thyssenkrupp Elevator zieht nach Düsseldorf. Abgerufen am 21. März 2021.
  10. Unsere Organisationsstruktur. Abgerufen am 21. März 2021.
  11. Unsere Werke. Abgerufen am 22. März 2021.
  12. Thyssenkrupp baut Testturm in China.
  13. Pressemeldung von Thyssenkrupp Elevators vom 27. Juli 2018: thyssenkrupp baut neuen Testturm für Hochgeschwindigkeitsaufzüge in Atlanta/USA, zuletzt aufgerufen am 3. April 2019
  14. thyssenkrupp breaks ground at new Innovation and Qualification Center in Atlanta, soon home of the US’ tallest elevator test tower, abgerufen am 1. März 2020