Tonhalle-Orchester Zürich

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Die «Neue Tonhalle» in Zürich um 1900. Zwischen 1893 und 1895 nach Vorbild des alten Palais du Trocadéro in Paris erbaut
Das Tonhalle-Orchester etwa 1900
Grosser Saal der Tonhalle Zürich (2011)
Blankette einer Namensaktie über 100 Franken der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, Ausgabejahr ca. 1890

Das Tonhalle-Orchester Zürich wurde im Jahr 1868 gegründet. Im Jahr 1895 zog es in die neue Tonhalle Zürich.

Die «Neue Tonhalle», der Hauptspielort des Orchesters, wurde im Jahr 1895 nach Vorbild des Palais du Trocadéro in Paris errichtet und schliesslich im Jahr 1937 im sogenannten Landistil teilweise abgebrochen und erweitert.[1]

Das Orchester besteht heute aus rund hundert Musikern. Unzählige Gastdirigenten und Solisten musizieren im Verlauf der Jahre mit dem Orchester, das seit einigen Jahren zur Weltklasse zählt; auch dank der Tätigkeit seines langjährigen Chef- und heutigen Ehrendirigenten David Zinman.

Intendantin ist seit 2014 Ilona Schmiel,[2] seit 2019 Chefdirigent samt künstlerischer Leitung Paavo Järvi.[3]

Das Orchester unterhält eine eigene Orchesterakademie: Studienplätze für Streicher stehen zur Verfügung.

Creative chairs

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Um 1600 wurde die Musikgesellschaft «zum Chorherresaal» gegründet, 1613 die Musikgesellschaft «ab dem Musiksaal beim Kornhaus» und 1679 diejenige «zum Fraumünster». 1812 schlossen sich diese alten Zürcher Musikgesellschaften in der «Allgemeinen Musikgesellschaft» (AMG) zusammen. Das Orchester der AMG, ein mit Amateuren und Berufsmusikern besetztes Orchester, prägte entscheidend das kulturelle Leben der Stadt.

Das Orchester der AMG wurde von folgenden Chefdirigenten geleitet:

Diskographie der neueren Zeit

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[9]
Beethoven Violin Concerto Op. 61 – Violin Romances Op. 40 & 50 (mit David Zinman)
 CH5729.03.2020(1 Wo.)

Das Tonhalle-Orchester, Forum Filmmusik und das Zurich Film Festival (ZFF) organisieren seit 2012 gemeinsam den Internationalen Filmmusikwettbewerb. Dieser richtet sich an noch unbekannte Komponierende weltweit. Die Aufgabe besteht darin, einen Kurzfilm zu vertonen. Die drei besten Einreichungen werden im Rahmen eines Filmmusikkonzertes am Zurich Film Festival und SoundTrack_Zurich unter der Leitung von Frank Strobel uraufgeführt.[11] Eine internationale Fachjury vergibt das mit 10'000 CHF dotierte Goldene Auge für die beste internationale Filmmusik. Die Veranstaltung findet jährlich im Rahmen des ZFF statt. Zu der internationalen Jury zählten unter anderem Herbert Grönemeyer,[12] Cliff Martinez,[13] Don Davis,[14] Mychael Danna,[15] Rachel Portman[16], Volker Bertelmann[17] und Howard Shore.[18]

2021 spielte das Tonhalle-Orchester, noch vor der offiziellen Wiedereröffnung, in der renovierten Tonhalle die ZFF-Suite Eye to the World (komponiert von Diego Baldenweg mit Nora Baldenweg und Lionel Vincent Baldenweg) ein.

Erstmals in seiner Geschichte hat das Tonhalle-Orchester Zürich unter dem Chefdirigenten David Zinman, zusammen mit den Komponisten Diego Baldenweg mit Nora Baldenweg und Lionel Vincent Baldenweg, im Herbst 2009 einen aufwendigen Soundtrack für einen Kinofilm (180°-AMOK) aufgenommen.[19] Dieses Projekt wurde 2010 am Internationalen Filmfestival Locarno mit dem SUISA-Preis für die «beste Filmmusik» honoriert.

  • Walter Reitz: Porträtskizzen Schweizerischer Tonkünstler. In: Die Schweiz – schweizerische illustrierte Zeitschrift. Band 24, 1920, S. 399–407.
  • Rudolf Schoch: Hundert Jahre Tonhalle Zürich 1868–1968. Atlantis Verlag, Zürich.
  • Laurenz Lütteken (Hrsg.): Zwischen Tempel und Verein. Musik und Bürgertum im 19. Jahrhundert. Zürcher Festspiel-Symposium 2012. Bärenreiter, Kassel 2013, ISBN 978-3-7618-2154-1. (Rezension)
  • «Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich. Hrsg. von René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7.
  • Tonhalle Zürich 1895–2021. Hrsg. von Inga Mai Groote, Laurenz Lütteken, Ilona Schmiel. Bärenreiter Verlag, Kassel 2021, ISBN 978-3-7618-2608-9; darin bes.: Ulrike Thiele: Casino, Kornhaus und Komponistenhimmel, die musikalische (Vor-) Geschichte der Zürcher Tonhalle. S. 18–31, englisch S. 32–39.

Einzelnachweise

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  1. Vier Bauetappen - Saisonschwerpunkte - Tonhalle Orchester Zürich. Abgerufen am 28. Oktober 2022.
  2. Thomas Ribi: Ilona Schmiel bleibt | NZZ. Abgerufen am 15. April 2021.
  3. Peter Hagmann: Tonhalle Zürich – Ein Mann mit Eigenschaften. In: Neue Zürcher Zeitung. 30, Mai 2017.
  4. Thomas Schacher: Paavo Järvi in Zürich: Der Steuermann geht an Bord In: Neue Zürcher Zeitung, 11. April 2019. Abgerufen am 1. September 2019 
  5. Arvo Pärt – Creative Chair 2020/21 - Entdecken. In: Tonhalle-Orchester Zürich. Abgerufen am 1. Juli 2020.
  6. Toshio Hosokawa – Creative Chair - Saisonschwerpunkte - Tonhalle Orchester Zürich. Abgerufen am 15. August 2022.
  7. Bryce Dessner - Saisonschwerpunkte - Tonhalle Orchester Zürich. Abgerufen am 24. Mai 2024.
  8. Anna Thorvaldsdottir - Saison 2024/25 - Tonhalle Orchester Zürich. Abgerufen am 24. Mai 2024.
  9. Chartquellen: CH
  10. Hörproben
  11. Thomas Schacher: Was ist gute Filmmusik? «Ich will nicht dasselbe noch hören, was ich sowieso sehe». In: Neue Zürcher Zeitung. 2. Oktober 2018, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 18. April 2024]).
  12. Grönemeyer leitet am Zurich Film Festival die Filmmusik-Jury. Abgerufen am 18. April 2024.
  13. bas Blickpunkt:Film: Cliff Martinez leitet Jury beim 7. Internationalen Filmmusikwettbewerb. Abgerufen am 18. April 2024.
  14. Anna Kardos: Das Ohr schaut mit beim 8. Filmmusik-Wettbewerb in Zürich. 27. September 2019, abgerufen am 18. April 2024.
  15. News | 16. Juli 2021 | Finalisten des 9. Filmmusikwettbewerbs in Zürich stehen fest. Abgerufen am 18. April 2024.
  16. Musikzeitung-Redaktion: Ehre für Rachel Portman. In: Schweizer Musikzeitung. 1. Juni 2022, abgerufen am 18. April 2024 (deutsch).
  17. Christoph Wagner: Das ZFF ehrt den Filmmusiker Volker Bertelmann. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. September 2023, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 18. April 2024]).
  18. Agentur sda: Filmkomponist Howard Shore erhält Career Achievement Award | Südostschweiz. 11. Juni 2024, abgerufen am 25. Oktober 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  19. Quelle: Werbewoche