Trilone (Nervenkampfstoffe)
Trilone, auch G-Stoffe, war der deutsche Deckname für die Nervenkampfstoffe Sarin (GB), Soman (GD) und Tabun (GA) aus der Familie der Phosphorsäureester.[1] Sie gehören in die Gruppe Chemische Waffe – Einsatz flüchtig der Kampfstoffe und umfassen die gefährlichsten bekannten Nervengase.[2] Der Ausdruck ist bis heute für Nervenkampfstoffe geläufig.
Verwendete Einzelnamen für Trilon-Nervenkampfstoffe sind:
- Trilon 38/83: (RS)-Dimethylphosphoramidocyanidsäureethylester, Alternativbezeichnungen: Tabun, GA[3]
- Trilon 46: (RS)-Methylfluorphosphonsäureisopropylester, Alternativbezeichnungen: Sarin, GB[3]
- Trilon 144: 3,3-Dimethyl-2-butanyl-methylphosphonofluoridat, Alternativbezeichnungen: Soman / GD / EA 1210 / PFMP[3]
Ursprünglich wurde die Bezeichnung Trilone als Warenzeichen für eine in den 1930/40er-Jahren bekannte Gruppe von Reinigungs- und Waschmitteln genutzt.[4] Die Bezeichnung „Trilon® M Max“ steht in den 2010er-Jahren für ein Produkt von BASF, welches zur Verbesserung von Reinigungs- und Waschmitteln nutzbar sein soll.[5]
Verwendete Einzelnamen für Trilon-Reinigungsmittelverstärker sind:
- Trilon A (basierend auf Nitrilotriessigsäure)
- Trilon B (basierend auf Ethylendiamintetraessigsäure)
- Trilon M (basierend auf Methylglycindiessigsäure)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Römpp, Hermann (Begründer des Werks), Falbe, Jürgen (Herausgeber), Amelingmeier, Eckard (Mitwirkender): Römpp-Lexikon Chemie. 9. Auflage. Thieme, Stuttgart, New York, ISBN 3-13-107830-8.
- Florian Schmaltz: Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialismus. 1. Auflage. Wallstein, Göttingen 2017, ISBN 978-3-8353-4031-2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag zu Trilone. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 1. April 2014.
- ↑ Eintrag zu G-Nervenkampfstoffe. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 30. August 2023.
- ↑ a b c Alexander Senning: The Etymology of Chemical Names. Tradition and Convenience vs. Rationality in Chemical Nomenclature. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 978-3-11-061106-9.
- ↑ Florian Schmaltz: Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialismus, Seiten 441–442.
- ↑ Jasmin Haile: Trilon® M Max jetzt auch auf Basis nachwachsender Rohstoffe erhältlich. In: Presseinformation. BASF, 23. Juli 2019, abgerufen am 7. August 2023.