Grasläufer
Grasläufer | ||||||||||||
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Grasläufer (Calidris subruficollis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Calidris subruficollis | ||||||||||||
(Vieillot, 1819) |
Der Grasläufer (Calidris subruficollis,[1] Syn.: Tryngites subruficollis) ist ein kleiner Watvogel, der in Nordamerika vorkommt und ist ein seltener Irrgast, also eine Ausnahmeerscheinung in Europa. Am häufigsten wird er in Großbritannien beobachtet, wo sich zwischen 1958 und 1982 insgesamt 680 Individuen einfanden. Dabei handelt es sich meist um Jungvögel, die im Frühherbst dorthin verdriftet werden. In Deutschland wurde er zwischen 1977 und 1997 insgesamt achtzehn Mal beobachtet.[2]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Grasläufer erreicht eine Körperlänge von 18 bis 20 Zentimeter. Die Flügelspannweite beträgt 43 bis 48 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 55 und 75 Gramm.[3]
Der Grasläufer hat ein sandfarbenes Gefieder. Das Rückengefieder ist deutlich dunkler und weist eine dunkle Fleckung auf. Auffällig ist das dunkle Auge, das sich deutlich vom hellen Gefieder abhebt. Die Beine sind orange-gelb. Der Schnabel ist dunkel. Auffällig ist, dass die Art beim Gehen die Füße weit anhebt. Der Abflug erfolgt meist niedrig über dem Boden. Während des Nahrungserwerbs auch schnell rennend. Die Fluchtdistanz zum Menschen ist häufig sehr gering, bei Beunruhigung nehmen sie häufig zunächst eine starre Haltung an.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Grasläufer brütet in den mit Gräsern bewachsenen Ebenen der Tundra des nördlichen Nordamerikas. Er ist ein Langstreckenzieher, der über Zentral-Nordamerika hinweg in den Süden Südamerikas zieht. Sein Hauptüberwinterungsgebiet liegt in Argentinien, insgesamt erstreckt sich das Winterquartier über das Zentrum Südamerikas und reicht vom Süden Bolivien bis in den Norden Argentiniens. Während des Durchzugs findet er sich auf Trockenrasen, Weideflächen, kurzrasigen Prärien, Golfplätzen, Flughäfen, Rieselfeldern und Brachäckern ein.
Der Grasläufer wird als sogenannter Irrgast regelmäßig in Europa beobachtet, meist in Großbritannien. Hier vor allem in Schottland und Irland. Er tritt in Europa gelegentlich sogar in kleinen Schwärmen auf.
Der Grasläufer hält sich gerne auf frisch gepflügten Feldern auf. Er ist gegenüber dem Menschen verhältnismäßig zutraulich und außerhalb der Brutzeit beispielsweise auch auf Golfplätzen oder Flugplätzen zu beobachten. Seine Nahrung sind Insekten. Der Grasläufer brütet am Boden. Ein Gelege umfasst durchschnittlich vier Eier.
Der Bestand war zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr niedrig. Er hat sich mittlerweile jedoch stabilisiert und wird von der IUCN mit potenziell gefährdet angegeben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jonathan Alderfer (Hrsg.): Complete Birds of North America, National Geographic, Washington D.C. 2006, ISBN 0-7922-4175-4
- Hayman, Peter; Marchant, John & Prater, Tony (1986): Shorebirds: an identification guide to the waders of the world. Houghton Mifflin, Boston, ISBN 0-395-60237-8
- Richard Sale: A Complete Guide to Arctic Wildlife. Christopher Helm, London 2006, ISBN 0-7136-7039-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Calidris subruficollis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Eingestellt von: BirdLife International, 2017. Abgerufen am 7. November 2008.
- Grasläufer (Calidris subruficollis) bei Avibase
- Grasläufer (Calidris subruficollis) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Grasläufer (Calidris subruficollis)
- Foto eines Grasläufers
Einzelbelege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Buff-breasted Sandpiper (Calidris subruficollis) bei HBW Alive
- ↑ Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsperlingsvögel, Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-647-2, S. 523
- ↑ Sale, S. 199