Goldene Rose

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Goldene Rose von Giuseppe und Pietro Paolo Spagna. Rom, um 1818/19 in der Wiener Schatzkammer

Die Goldene Rose (auch Papstrose, Tugendrose; lateinisch Rosa aurea) ist eine päpstliche Auszeichnung. Die Rose ist ein aus vergoldetem Silber geschmiedeter Rosenstrauß aus sechs Rosenzweigen mit sechs Blüten, die mit wohlriechenden Essenzen (Balsame und Moschus) gefüllt sind.

Das Symbol der goldenen Rose steht für Jesus Christus. Das Gold deutet auf seine Auferstehung hin, die Dornen auf die Passion. Traditionell wird die Goldene Rose am 4. Fastensonntag (Laetare), der deshalb auch Rosensonntag genannt wird, einer Persönlichkeit, einem Staat, einer Stadt oder einer Organisation verliehen, die sich um die katholische Kirche besonders verdient gemacht hatte. Jährlich wurde durch einen Goldschmied eine neue Rose im Auftrag des Papstes angefertigt.[1]

Geschichte des Ehrenzeichens

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Eine der ersten Goldenen Rosen schenkte Papst Urban II. 1096 dem Grafen von Anjou. Die Anfang des 14. Jahrhunderts von Papst Clemens V. dem Fürstbischof von Basel verliehene und im Musée de Cluny in Paris aufbewahrte Goldene Rose ist eines der frühesten erhalten gebliebenen Exemplare.

Die 1417 an den Rat von Florenz verliehene Goldene Rose bestand aus neun mit Saphiren verzierten goldenen Blüten, die mit Balsam, Moschus und Myrrhe gefüllt waren. Papst Innozenz III. (1198–1216) verglich die Goldene Rose mit Jesus und sagte: „Wie die Rose aus Gold, Moschus und Balsam zusammengesetzt sei, so bestehe auch Jesus aus drei Substanzen, aus der Gottheit, der menschlichen Seele und dem menschlichen Körper.“

Mitunter wurde die Goldene Rose aber auch Persönlichkeiten geschenkt, um sie dem päpstlichen Einfluss geneigt zu machen. So überbrachte der päpstliche Kammerherr Karl von Miltitz Anfang Januar 1519 die Rose an den Kurfürsten Friedrich den Weisen, um diesen zur Unterdrückung der Lehre Martin Luthers anzuregen.

Ursprünglich war die Auszeichnung Männern vorbehalten. Als sie später aber auch auf Frauen überging, nannte man sie meist Tugendrose. Die erste Tugendrose soll Königin Giovanna von Sizilien im Jahr 1368 von Papst Urban V. erhalten haben. Männer wurden seit dieser Zeit mit dem Papstschwert ausgezeichnet. Die letzten Männer, die die Goldene Rose erhielten, waren 1759 der Doge von Venedig, Francesco Loredan, und 1780 der Generalstatthalter der Lombardei, Erzherzog Johann Karl von Österreich.

Der Brauch, die Tugendrose an Frauen zu vergeben, reicht bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts: 1925 wurde die belgische Königin Elisabeth und 1937 die italienische Königin Elena vom Papst mit der Goldenen Rose geehrt. Die einzige Bürgerliche unter den geehrten Personen war die Mitgründerin der Katholischen Universität von Amerika, Mary Gwendoline Caldwell. Die letzte Person, die die Tugendrose erhielt, war Großherzogin Charlotte von Luxemburg im Jahr 1956.[2]

Seit Papst Pius XII. die Kathedrale von Goa mit der Goldenen Rose ehrte, wird die besondere Auszeichnung nur noch an Wallfahrtsorte vergeben. Paul VI. (1963–1978) tat dies fünfmal, Papst Johannes Paul II. (1978–2005) neunmal und Benedikt XVI. (2005–2013) sogar achtzehnmal. Papst Franziskus hat seine erste Goldene Rose im November 2013 vergeben. Vor seinem Besuch bei der Mariensäule nahe dem Spanischen Platz suchte Papst Franziskus am 8. Dezember 2023, dem Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, erneut die Basilika Santa Maria Maggiore auf ehrte die Marienikone „Maria Salus Populi Romani“ mit einer Goldenen Rose.[3]

Träger der goldenen Rose

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Kirchen und Wallfahrtsorte

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  • Golden Rose. In: Charles George Herbermann (Hrsg.): The Catholic Encyclopedia. An international work of reference on the constitution, doctrine, discipline and history of the Catholic church. The Encyclopedia Press, New York 1913.
  • Elisabeth Cornides: Rose und Schwert im päpstlichen Zeremoniell. Wien 1967.
Commons: Goldene Rose – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Manfred Becker-Huberti: Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. Freiburg-Basel-Wien 2001, ISBN 3-451-27702-6, S. 262.
  2. Ulrich Nersinger: Liturgien und Zeremonien am Päpstlichen Hof. 1. Auflage. Band 2. nova&vetera, Bonn 2010, ISBN 978-3-936741-75-9, S. 165–183.
  3. Roland Müller: Praktische Gründe und persönliche Vorlieben: Grabstätten der Päpste. In: katholisch.de. 16. Dezember 2023, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  4. Treccani.it. Ludovico III Gonzaga.
  5. Schatzverzeichnis von 1363. In: Bremer Urkundenbuch III. Nr. 221 und 222
  6. Ausstellungskatalog Bayerische Frömmigkeit, Stadtmuseum München 1960, Nr. 253 mit Abb.
  7. La campana torna al suo posto, alla Consolata la festa è completa. 20. Juni 2017, abgerufen am 9. August 2022 (italienisch).
  8. Courtney Grogan: Pope Francis celebrates Mass at Transylvania’s Marian pilgrimage shrine. 1. Juni 2019, abgerufen am 9. Oktober 2019 (englisch).
  9. When the Church stops moving, it becomes ill, Pope Francis says. In: The Slovak Spectator. 14. September 2021, abgerufen am 21. April 2022 (englisch).