Métro Lausanne
Die Métro Lausanne ist das schienengebundene Nahverkehrssystem der Schweizer Stadt Lausanne. Es besteht aus zwei separaten Strecken, auf denen jeweils eine Linie verkehrt. Die Linie m2 mit der Kennfarbe pink ist eine U-Bahn des Typs Métro sur pneumatiques mit Stromschiene, auf der Linie m1 mit der Kennfarbe türkis, ursprünglich als Tramway du sud-ouest lausannois (TSOL) bezeichnet, verkehren vom deutschen Stadtbahnwagen Typ B abgeleitete Triebwagen unter Oberleitung. Beide Linien nutzen hochflurige Fahrzeuge sowie Hochbahnsteige und verkehren auf eigener Trasse, jedoch ist die m1 nicht kreuzungsfrei. Am Bahnhof Lausanne-Flon sind die beiden Linien miteinander verknüpft. Das Netz wird von den Transports publics de la région lausannoise (TL) betrieben, die Linie m2 ist die erste und bisher einzige U-Bahn-Linie der Schweiz.
Linie m1
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im Mai 1991 eröffnete und 7,8 Kilometer lange m1 verbindet die Station Flon mit dem Campus Lausanne und dem Bahnhof Renens. Da sie mehrfach vom Individualverkehr mittels beschrankter Bahnübergänge niveaugleich gekreuzt wird, handelt es sich qua Definition nicht um eine U-Bahn im klassischen Sinn. Im Innenstadtbereich sowie in Malley sind drei Stationen unterirdisch, die anderen liegen an der Oberfläche. Viele Benutzer der Linie m1 nennen diese auch heute noch TSOL.
Linie m2
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im September 2008 eröffnete m2 von Ouchy nach Epalinges verläuft vom übrigen Verkehr vollständig unabhängig weitgehend in Tunneln. Sie entstand aus dem Umbau der Zahnradbahn Lausanne–Ouchy und deren Verlängerung Richtung Norden.
Geplante Linie m3 und andere Erweiterungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Erweiterung des U-Bahn-Netzes ist eine neue Linie m3 geplant, die das Quartier Blécherette mit dem Stadtzentrum und dem Hauptbahnhof verbinden soll.[1][2] Von Blécherette soll die m3 via Palais de Beaulieu nach Flon führen und von dort bis zum Hauptbahnhof das derzeitige Trassee der m2 benützen. Gleichzeitig soll die Strecke zwischen Flon und Grancy zweispurig ausgebaut werden: Ein neuer Tunnel weiter westlich des bestehenden und eine neue Station in unmittelbarer Nähe der Perrons der SBB ermöglichen höhere Frequenzen und einfacheres Umsteigen.[2][3]
2012 hoffte man auf einen Baubeginn für die neue Strecke im Jahr 2018 und eine Eröffnung möglicherweise noch 2020.[2][4] Diese Termine konnten aber bei Weitem nicht eingehalten werden: 2019 wurde vom Kanton Geld für die Planung gesprochen.[5] 2022 gab das Kantonsparlament 320 Millionen Franken frei für den Bau der Strecke vom Bahnhof nach Flon, nachdem die Eidgenössischen Räte vier Jahre zuvor 97,3 Millionen bewilligt hatten.[6] Ende 2022 wurde die Strecke von Flon nach Blécherette öffentlich aufgelegt.[3] Die Eröffnung ist für 2027 vorgesehen.[5]
Die Kosten wurden ursprünglich mit 460 Millionen Franken beziffert;[7] 2019 waren es schon 122 Millionen Franken mehr.[5]
Zudem gibt es Überlegungen, durch den bestehenden Tunnel TRIDEL, der die Gleise im Westen der Stadt mit der Kehrichtverbrennungsanlage in La Sallaz verbindet, eine m4 einzurichten.[8]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verkehrsbetriebe TL
- Métro Lausanne bei urbanrail.net
- Métro Lausanne bei public-transport.net
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Métro m3 ( vom 18. November 2015 im Internet Archive). Offizielle Website der Stadt Lausanne (französisch).
- ↑ a b c Mehdi-Stéphane Prin: Le M3 se dévoile, avec son tracé et ses stations. In: 24 heures. 14. August 2012, abgerufen am 25. März 2013.
- ↑ a b Grand Conseil unanime pour les métros m2 et m3. In: Axes Forts de transports publics urbains. Kanton Waadt, PALM, Transports publics lausannois, 9. Februar 2022, abgerufen am 23. Juli 2022 (französisch).
- ↑ Des logements en plus dans la tour de Beaulieu. In: 20 minutes. 15. März 2013, abgerufen am 26. März 2013.
- ↑ a b c Lausanne – Le métro M2 s'étend, le M3 arrive en 2027. In: 24 heures. 13. Juni 2019, abgerufen am 23. Juli 2022 (französisch).
- ↑ Renaud Bournoud: Le métro M3 est financé pour aller jusqu’à la Blécherette. In: 24 heures. 17. Januar 2018, abgerufen am 23. Juli 2022 (französisch).
- ↑ Des investissements par milliards. In: Le Temps. 19. März 2013, abgerufen am 26. März 2013.
- ↑ Charles Super: Lausanne: un métro M4 par le tunnel Tridel? In: Radio LFM. 23. Oktober 2017, abgerufen am 23. Juli 2022 (französisch).