UTF-8

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UTF-8 (Abkürzung für 8-Bit UCS Transformation Format, wobei UCS wiederum Universal Coded Character Set abkürzt) ist die am weitesten verbreitete Kodierung für Unicode-Zeichen (Unicode und UCS sind praktisch identisch). Die Kodierung wurde im September 1992 von Ken Thompson und Rob Pike bei Arbeiten am Plan-9-Betriebssystem festgelegt. Sie wurde zunächst im Rahmen von X/Open als FSS-UTF bezeichnet (filesystem safe UTF in Abgrenzung zu UTF-1, das diese Eigenschaft nicht hat), in den Folgejahren erfolgte im Rahmen der Standardisierung die Umbenennung auf die heute übliche Bezeichnung UTF-8.[1]

UTF-8 ist in den ersten 128 Zeichen (Indizes 0–127) deckungsgleich mit ASCII und eignet sich mit in der Regel nur einem Byte Speicherbedarf für Zeichen vieler westlicher Sprachen, besonders für die Kodierung englischsprachiger Texte, die sich im Regelfall ohne Modifikation daher sogar mit nicht-UTF-8-fähigen Texteditoren ohne Beeinträchtigung bearbeiten lassen, was einen der Gründe für den Status als De-facto-Standard-Zeichenkodierung des Internet und damit verbundener Dokumenttypen darstellt. Im April 2023 verwendeten 97,9 % aller Websites UTF-8[2] und 98,8 % der Top 1000.[3]

In anderen Sprachen ist der Speicherbedarf in Bytes pro Zeichen größer, wenn diese vom ASCII-Zeichensatz abweichen. Die deutschen Umlaute und das ß (scharfe S) erfordern zwei Bytes, machen aber nur einen kleinen Teil deutscher Texte aus. Ähnlich ist es bei anderen Sprachen wie beispielsweise Französisch, welche überwiegend die lateinischen Buchstaben aus dem ASCII-Raum verwenden. Griechische oder kyrillische Buchstaben belegen hingegen ebenfalls 2 Bytes, allerdings bestehen daraus praktisch die kompletten Texte abgesehen von Leerzeichen, Satzzeichen und Ziffern. Zeichen fernöstlicher Sprachen und von Sprachen aus dem afrikanischen Raum belegen sogar bis zu 4 Bytes je Zeichen.

Da die Verarbeitung von UTF-8 als Multibyte-Zeichenfolge wegen der notwendigen Analyse jedes Bytes im Vergleich zu Zeichenkodierungen mit fester Byteanzahl je Zeichen mehr Rechenaufwand und für bestimmte Sprachen auch mehr Speicherplatz erfordert, werden abhängig vom Einsatzszenario auch andere UTF-Kodierungen zur Abbildung von Unicode-Zeichensätzen verwendet. So führte Microsoft 1993 mit Windows NT 3.1 die Verwendung von UCS-2 ein, einer Zeichenkodierung, bei der jedes Zeichen fest zwei Bytes belegt. Da durch die spätere Weiterentwicklung von Unicode jedoch mit dieser Kodierung nicht mehr alle Zeichen darstellbar waren, erfolgte mit Windows 2000 ein neuerlicher Umstieg auf den kompatiblen Nachfolger UTF-16 Little Endian, womit man allerdings zugleich die Vorteile einer Kodierung mit fester Byteanzahl wieder verlor.[4]

Bei der UTF-8-Kodierung wird jedem Unicode-Zeichen eine speziell kodierte Zeichenkette variabler Länge zugeordnet. Dabei unterstützt UTF-8 Zeichenketten bis zu einer Länge von vier Byte, auf die sich – wie bei allen UTF-Formaten – alle Unicode-Zeichen abbilden lassen.

UTF-8 hat zentrale Bedeutung als globale Zeichenkodierung im Internet. Die Internet Engineering Task Force verlangt von allen neuen Internet-Kommunikationsprotokollen, dass die Zeichenkodierung deklariert wird und dass UTF-8 eine der unterstützten Kodierungen ist. Das Internet Mail Consortium (IMC) empfiehlt, dass alle E-Mail-Programme UTF-8 darstellen und senden können.[5]

Auch bei der in Webbrowsern angewendeten Auszeichnungssprache HTML hat sich UTF-8 zur Darstellung sprachspezifischer Zeichen durchgesetzt (über 97 % Anteil im Oktober 2021) und ersetzt dabei die vorher genutzten HTML-Entitäten.[6]

  • Multi-Byte-Zeichenkodierung (MBCS) ähnlich CP950/CP936/CP932 (chinesisch/japanisch), aber ohne die (damals wichtige und nützliche) Eigenschaft, dass doppelt breit dargestellte Zeichen zwei Bytes lang sind.
  • Multibyte-Zeichenfolgen bestehen niemals aus 7-Bit-ASCII-Zeichen (ermöglicht Verarbeitung und Parsen mit üblichen 7-Bit-Zeichenkonstanten).
  • Im Vergleich zu UTF-16 relativ kompakt bei hohem Anteil an ASCII-Zeichen, jedoch platzintensiver bei Zeichen zwischen U+0800 und U+FFFF (v. a. asiatische Sprachen, vgl. Liste der Unicodeblöcke)
  • Sortierbarkeit bleibt erhalten, zwei UTF-8-Zeichenketten haben dieselbe Sortierreihenfolge wie zwei unkodierte Unicode-Zeichenketten
  • In beiden Richtungen durchsuchbar (bei bisherigen MBCS nicht der Fall)
  • Einfache Transkodierungsfunktion (zudem leicht Hardware-implementierbar)
  • Reichlich Kodierungsreserve (falls sich am Unicode-Standard doch noch etwas ändert)
  • selbstsynchronisierend[7]

UTF-8 ist von der IETF, dem Unicode-Konsortium und der ISO gegenwärtig identisch definiert in den Normdokumenten:

  • RFC 3629 / STD 63 (2003)RFC 3629 / STD 63[8]
  • The Unicode Standard, Version 4.0, §3.9–§3.10 (2003)
  • ISO/IEC 10646-1:2000 Annex D (2000)

Diese lösen ältere, teilweise abweichende Definitionen ab, die teilweise noch von älterer Software benutzt werden:

  • ISO/IEC 10646-1:1993 Amendment 2 / Annex R (1996)
  • The Unicode Standard, Version 2.0, Appendix A (1996)
  • RFC 2044 (1996)[9]
  • RFC 2279 (1998)[10]
  • The Unicode Standard, Version 3.0, §2.3 (2000) und Corrigendum #1: UTF-8 Shortest Form (2000)
  • Unicode Standard Annex #27: Unicode 3.1 (2001)

Unicode-Zeichen mit Werten aus dem Bereich von 0 bis 127 (0 bis 7F hexadezimal) werden in der UTF-8-Kodierung als ein Byte mit dem gleichen Wert wiedergegeben.

Unicode-Zeichen größer als 127 werden in der UTF-8-Kodierung zu 2 bis 4 Byte langen Bytefolgen. Dabei beginnt das erste Byte immer mit 11, die weiteren Bytes mit 10. Die Anzahl der Einsen 1 vor der ersten Null 0 im ersten Byte ist gleich der Gesamtzahl der Bytes für das Zeichen. Die Bits, die in Unicode ein Zeichen darstellen, werden bündig angeordnet – das niedrigste Bit (least significant bit) des Unicode-Zeichens steht also immer im niedrigsten Bit des letzten UTF-8-Bytes.

Das erste Byte eines UTF-8-kodierten Zeichens nennt man dabei Start-Byte, weitere Bytes heißen Folge-Bytes. Start-Bytes beginnen also immer mit 0 oder 11, Folge-Bytes immer mit 10.

Unicode-Bereich
(hexadezimal)
UTF-8-Kodierung Anzahl kodierbarer Zeichen
Byte 1 Byte 2 Byte 3 Byte 4 im Standard erlaubt theoretisch möglich
00 – 7F 0 a6a5a4a3a2a1a0       (27 128 (27 128
0080 – 07FF 1 1 0 b2b1b0a7a6 1 0 a5a4a3a2a1a0     (211 − 27 1920 (211 2048
0800 – FFFF 1 1 1 0 b7b6b5b4 1 0 b3b2b1b0a7a6 1 0 a5a4a3a2a1a0   (216 − 211 63.488 (216 65.536
010000 – 10FFFF 1 1 1 1 0 c4c3c2 1 0 c1c0b7b6b5b4 1 0 b3b2b1b0a7a6 1 0 a5a4a3a2a1a0 (220 1.048.576 (221 2.097.152

Mit vier Bytes lässt sich der gesamte Unicode-Bereich abdecken (auch UTF-16 und UTF-32 kodieren den gesamten Wertebereich von Unicode).

Dieser Algorithmus lässt theoretisch längere Bytesequenzen zu. Ursprünglich wurde eine Folge aus einem ersten Byte mit bis zu 1111110x (FChex und FDhex) und fünf Folge-Bytes der Form 10xxxxxx definiert, in denen so insgesamt 31 Bit für den enthaltenen Unicode-Wert kodiert werden konnten. In seiner Verwendung als UTF-Kodierung ist er aber auf den gemeinsamen Coderaum aller Unicode-Kodierungen beschränkt, also von 0 bis 0010 FFFF (1.114.112 Möglichkeiten) und weist maximal vier Bytes lange Byteketten auf. Längere Bytefolgen und größere Werte gelten heute als unzulässige Codes und sind entsprechend zu behandeln. Außerdem gibt es weitere Einschränkungen:

  • Nach diesem Algorithmus könnten Zeichen auf unterschiedliche Weise kodiert werden – zum Beispiel der Buchstabe „a“ als 01100001 (61hex) oder fälschlich als 11000001 10100001 (C1A1hex). Jedoch erlaubt der Standard nur die jeweils kürzestmögliche Kodierung. Aus diesem Grund können C0hex und C1hex niemals in gültigem UTF-8-Code vorkommen. Diese Mehrdeutigkeit hat mehrfach zu Problemen geführt, wenn Programme bei ungültigen Kodierungen abstürzen, diese als gültig interpretieren oder einfach ignorieren. Die Kombinationen der letzten beiden Verhaltensweisen führte z. B. zu Firewalls, die gefährliche Inhalte auf Grund der ungültigen Kodierung nicht erkennen, wo jedoch der zu schützende Client diese Kodierungen als gültig interpretiert und dadurch gefährdet ist.
  • Die Unicode-Bereiche U+D800 bis U+DBFF und U+DC00 bis U+DFFF sind ausdrücklich keine Zeichen, sondern dienen nur in UTF-16 zur Kodierung von Zeichen außerhalb der Basic Multilingual Plane, sie wurden früher als Low und High surrogates bezeichnet. Folglich sind Bytefolgen, die diesen Bereichen entsprechen, kein gültiges UTF-8. Zum Beispiel wird U+10400 in UTF-16 als D801,DC00 dargestellt, sollte in UTF-8 aber als F0,90,90,80 und nicht als ED,A0,81,ED,B0,80 ausgedrückt werden. Java unterstützt dies seit der Version 1.5.[11] Aufgrund der weiten Verbreitung der falschen Kodierung, insbesondere auch in Datenbanken, wurde diese Kodierung nachträglich als CESU-8 normiert.

Kann eine Byte-Sequenz nicht als UTF-8-Zeichen interpretiert werden, so wird es beim Lesen in der Regel durch das Unicode-Replacement-Zeichen U+FFFD bzw. EF,BF,BD ersetzt.

Aus dem Algorithmus ergeben sich folgende Eigenschaften von UTF-8:

  • Ist das höchste Bit des ersten Bytes 0, handelt es sich um ein ASCII-Zeichen, da ASCII eine 7-Bit-Kodierung ist und die ersten 128 Unicode-Zeichen den ASCII-Zeichen entsprechen. Damit sind alle ASCII-Zeichenketten automatisch aufwärtskompatibel zu UTF-8, oder anders ausgedrückt: Alle Daten, für die ausschließlich ASCII-Zeichen verwendet werden, sind in beiden Darstellungen identisch. Für alle auf dem lateinischen Alphabet basierenden Schriften ist UTF-8 daher eine besonders platzsparende Methode zur Abbildung von Unicode-Zeichen.
  • Ist das höchste Bit des ersten Bytes 1, handelt es sich um ein Mehrbytezeichen, also ein Unicode-Zeichen mit einer Zeichennummer größer als 127. Sind die höchsten beiden Bits eines Bytes 11, handelt es sich um das Startbyte eines Mehrbytezeichens, sind sie 10, um ein Folgebyte.
  • Die lexikalische Ordnung nach Bytewerten entspricht der lexikalischen Ordnung nach Zeichennummern, da höhere Zeichennummern mit entsprechend mehr 1-Bits im Start-Byte kodiert werden.
  • Startbytes (0… oder 11…) und Folgebytes (10…) lassen sich eindeutig voneinander unterscheiden. Somit kann ein Bytestrom auch in der Mitte gelesen werden, ohne dass es Probleme mit der Dekodierung gibt, was insbesondere bei der Wiederherstellung defekter Daten wichtig ist. Bytes beginnend mit 10 werden einfach übersprungen, bis 0… oder 11… erkannt wird. Dass Startbytes und Folgebytes eindeutig voneinander unterschieden sind, ist ein Vorteil der UTF-8-Kodierung. Bei Kodierungen ohne diese Eigenschaft ist das Lesen eines Datenstroms, dessen Beginn unbekannt ist, unter Umständen nicht möglich.

Zulässige Bytes und ihre Bedeutung

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Durch die Kodierungsregel von UTF-8 sind bestimmte Bytewerte nicht zulässig. In nachfolgender Tabelle sind alle 256 Möglichkeiten aufgeführt und deren Verwendung bzw. Gültigkeit angegeben. Bytewerte in roten Zeilen sind unzulässig, grün beschreibt zulässige Bytewerte, welche unmittelbar ein Zeichen darstellen. In blau sind jene Werte hinterlegt, welche den Start einer Sequenz von zwei oder mehr Byte beginnen und als Sequenz mit den Bytewerten aus orange hinterlegten Zeilen fortgesetzt werden.

UTF-8 Wertebereich Bedeutung
Binär Hexadezimal Dezimal
00000000–01111111 00–7F 0–127 Ein Byte lange Zeichen, deckungsgleich mit US-ASCII
10000000–10111111 80–BF 128–191 Zweites, drittes oder viertes Byte einer Bytesequenz
11000000–11000001 C0–C1 192–193 Start einer 2 Byte langen Sequenz, welche den Codebereich aus 0 bis 127 abbildet, unzulässig
11000010–11011111 C2–DF 194–223 Start einer 2 Byte langen Sequenz (U+0080 … U+07FF)
Startbyte abgedeckter Codebereich
C2 U+0080 … U+00BF
C3 U+00C0 … U+00FF
C4 U+0100 … U+013F
C5 U+0140 … U+017F
C6 U+0180 … U+01BF
C7 U+01C0 … U+01FF
C8 U+0200 … U+023F
C9 U+0240 … U+027F
CA U+0280 … U+02BF
CB U+02C0 … U+02FF
CC U+0300 … U+033F
CD U+0340 … U+027F
CE U+0380 … U+03BF
CF U+03C0 … U+03FF
D0 U+0400 … U+043F
D1 U+0440 … U+047F
D2 U+0480 … U+04BF
D3 U+04C0 … U+04FF
D4 U+0500 … U+053F
D5 U+0540 … U+057F
D6 U+0580 … U+05BF
D7 U+05C0 … U+05FF
D8 U+0600 … U+063F
D9 U+0640 … U+067F
DA U+0680 … U+06BF
DB U+06C0 … U+06FF
DC U+0700 … U+073F
DD U+0740 … U+077F
DE U+0780 … U+07BF
DF U+07C0 … U+07FF
11100000–11101111 E0–EF 224–239 Start einer 3 Byte langen Sequenz (U+0800 … U+FFFF)
Startbyte abgedeckter Codebereich Anmerkung
E0 U+0800 … U+0FFF 2. Byte:
80 … 9F unzulässige Kodierung für U+0000 … U+07FF
A0 … BF U+0800 … U+0FFF
E1 U+1000 … U+1FFF
E2 U+2000 … U+2FFF
E3 U+3000 … U+3FFF
E4 U+4000 … U+4FFF
E5 U+5000 … U+5FFF
E6 U+6000 … U+6FFF
E7 U+7000 … U+7FFF
E8 U+8000 … U+8FFF
E9 U+9000 … U+9FFF
EA U+A000 … U+AFFF
EB U+B000 … U+BFFF
EC U+C000 … U+CFFF
ED U+D000 … U+DFFF 2. Byte:
80 … 9F U+D000 … U+D7FF
A0 … BF unzulässig! Siehe CESU-8
EE U+E000 … U+EFFF (Private Use Zone)
EF U+F000 … U+FFFF (Private Use Zone, wenn 2. Byte im Bereich 80 … A3)
11110000–11110100 F0–F4 240–244 Start einer 4 Byte langen Sequenz (Inklusive der ungültigen Codebereiche von 110000 bis 13FFFF)
Startbyte abgedeckter Codebereich
F0 U+10000 … U+3FFFF (2. Byte muss aus Bereich 90 … BF sein, wobei B0…BF der bisher ungenutzten Ebene 3 entspricht)
F1 U+40000 … U+7FFFF (derzeit keine gültigen Zeichen in diesem Bereich)
F2 U+80000 … U+BFFFF (derzeit keine gültigen Zeichen in diesem Bereich)
F3 U+C0000 … U+FFFFF
F4 U+100000 … U+10FFFF (2. Byte muss aus Bereich 80 … 8F sein!)
11110101–11110111 F5–F7 245–247 Ungültig nach RFC 3629:[8] Start einer 4 Byte langen Sequenz für Codebereich über 140000
11111000–11111011 F8–FB 248–251 Ungültig nach RFC 3629:[8] Start einer 5 Byte langen Sequenz
11111100–11111101 FC–FD 252–253 Ungültig nach RFC 3629:[8] Start einer 6 Byte langen Sequenz
11111110–11111111 FE–FF 254–255 Ungültig. In der ursprünglichen UTF-8-Spezifikation nicht definiert.
Code …0 …1 …2 …3 …4 …5 …6 …7 …8 …9 …A …B …C …D …E …F
0… NUL SOH STX ETX EOT ENQ ACK BEL BS HT LF VT FF CR SO SI
1… DLE DC1 DC2 DC3 DC4 NAK SYN ETB CAN EM SUB ESC FS GS RS US
2… SP ! " # $ % & ' ( ) * + , - . /
3… 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 : ; < = > ?
4… @ A B C D E F G H I J K L M N O
5… P Q R S T U V W X Y Z [ \ ] ^ _
6… ` a b c d e f g h i j k l m n o
7… p q r s t u v w x y z { | } ~ DEL
8… Zweites, drittes oder viertes Byte einer Bytesequenz
9…
A…
B…
C… Start einer 2 Byte langen Sequenz
D…
E… Start einer 3 Byte langen Sequenz
F… Start einer 4 Byte langen Sequenz
…0 …1 …2 …3 …4 …5 …6 …7 …8 …9 …A …B …C …D …E …F

In folgender Tabelle sind einige Kodierungsbeispiele für UTF-8 angegeben:

Beispiele für UTF-8 Kodierungen
Zeichen Unicode Unicode binär UTF-8 binär UTF-8 hexadezimal
Buchstabe y U+0079 00000000 01111001 01111001 79
Buchstabe ä U+00E4 00000000 11100100 11000011 10100100 C3 A4
Zeichen für eingetragene Marke ® U+00AE 00000000 10101110 11000010 10101110 C2 AE
Eurozeichen U+20AC 00100000 10101100 11100010 10000010 10101100 E2 82 AC
Violinschlüssel 𝄞 U+1D11E 00000001 11010001 00011110 11110000 10011101 10000100 10011110 F0 9D 84 9E

Das letzte Beispiel liegt außerhalb des ursprünglich in Unicode (unter Version 2.0) enthaltenen Codebereiches (16 Bit), der in der aktuellen Unicode-Version als BMP-Bereich (Ebene 0) enthalten ist. Da derzeit viele Schriftarten diese neuen Unicode-Bereiche noch nicht enthalten, können die dort enthaltenen Zeichen auf vielen Plattformen nicht korrekt dargestellt werden. Stattdessen wird ein Ersatzzeichen dargestellt, welches als Platzhalter dient.

Darstellung in Editoren

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Byte Order Mark

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Obwohl bei UTF-8 aufgrund der Art der Kodierung grundsätzlich nicht das Problem unterschiedlicher Bytereihenfolgen auftreten kann, fügen einige Programme eine Byte Order Mark (BOM, deutsch Bytereihenfolge-Markierung) am Dateianfang von UTF-8-Dateien ein. Die BOM besteht aus der Bytesequenz EF BB BF, die in nicht UTF-8-fähigen Texteditoren und Browsern meist als ISO-8859-1-Zeichenfolge  erscheint und für Kompatibilitätsprobleme verantwortlich sein kann.

Nicht im Unicodeblock Basis-Lateinisch enthaltene Zeichen

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Die Buchstaben des lateinischen Grundalphabets sowie die wichtigsten Satzzeichen werden in UTF-8 und ISO 8859 identisch angezeigt. Probleme mit der falsch gewählten Zeichencodierung treten bei den anderen Zeichen auf, beispielsweise bei Umlauten. In deutschsprachigen Texten treten diese Zeichen jedoch nur vereinzelt auf, sodass der Text zwar stark entstellt wirkt, aber meist noch lesbar bleibt.

UTF-8-Text mit anderem Encoding geöffnet:
Code UTF-8 ISO 8859-1 ISO 8859-15 UTF16
C3 84hex U+00C4 Ä Ã„ Ä
C3 96hex U+00D6 Ö Ã– Ö
C3 9Chex U+00DC Ü Ãœ Ü
C3 9Fhex U+00DF ß ÃŸ ß
C3 A4hex U+00E4 ä ä À
C3 B6hex U+00F6 ö ö ö
C3 BChex U+00FC ü ü ÃŒ
ISO-8859-Text mit UTF 8 geöffnet:
Code ISO 8859-1/15 UTF-8
C4hex Ä Startbyte für U+0100 bis U+013F
D6hex Ö Startbyte für U+0580 bis U+013F
DChex Ü Startbyte für U+0100 bis U+013F
DFhex ß Startbyte für U+0580 bis U+05BF
E4hex ä Startbyte für U+4000 bis U+4FFF
F6hex ö unzulässig
FChex ü unzulässig

In UTF-8 bestehen die Umlaute des deutschen Alphabets (sofern sie in der Normalform NFC vorliegen, also als precomposed character) und das ß aus zwei Bytes; nach ISO 8859 wird jedes dieser Zeichen als 1 Byte codiert und jedes Byte beim Lesen in ein Zeichen transformiert. Das in der UTF-8-Kodierung dieser Buchstaben gemeinsame erste Byte C3hex wird in den meisten ISO-8859-Varianten als à decodiert. Bei ÄÖÜß wird das zweite Byte nicht oder mit dem gleichen Fehler-Zeichen dargestellt, weil 7Fhex bis 9Fhex in ISO 8859 nicht definiert sind.

Umgekehrt führen bei der Interpretation eines in ISO-8859-codierten Textes als UTF-8 die Buchstaben öü zur Anzeige eines Ersetzungszeichens, weil der entsprechende Byte-Wert nicht definiert ist. Bei den Buchstaben ÄÖÜß wird ein Start-Byte angenommen und versucht, das nächste Byte als Folgebyte gemeinsam als ein Zeichen zu interpretieren. Das scheitert in der Regel, weil die Codierungen der meisten Buchstaben – aller Buchstaben im Fall von ISO 8859-1 – keine gültigen Folgebytes sind. Bei einem ä wird sogar versucht, die nächsten beiden Bytes als Folgebytes zu interpretieren, was aus denselben Gründen regelmäßig scheitert. Je nach Programmierung des anzeigenden Programms verschwinden womöglich entsprechend viele Buchstaben aus dem Text.

Ein Beispiel für das Wort Höhe:

UTF-8-Text in ISO-8859-1/15-Umgebung
HöheHöhe.
ISO-8859-1-Text in UTF-8-Umgebung
HöheHhe bzw. Fehlermeldung mit Abbruch. Ein Byte mit dem Hexadezimalwert F6 ist in UTF-8 nicht zulässig. Es ist üblich, für nicht konvertierbare Zeichen das Ersetzungszeichen (U+FFFD) einzufügen.
Wiktionary: UTF-8 – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • RFC 3629 – UTF-8, a transformation format of ISO 10646. 2003 – Standard: [STD63] (englisch).
  • UTF-8-Codetabelle mit Unicode-Zeichen – UTF-8-Kodierung aller Unicode-Positionen aus der BMP mit Zusatzinformationen und benannten HTML-Entitäten
  • Dieter Pawelczak: Kodierung von Zeichenfolgen. Beispiel UCS/UTF8. Universität der Bundeswehr München, Institut für Software Engineering.
  • Pavel Radzivilovsky, Yakov Galka, Slava Novgorodov: UTF-8 Everywhere. Manifesto. (englisch)

Einzelnachweise

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  1. RFC 3629 – UTF-8, a transformation format of ISO 10646. 2003, Abschnitt 1: Introduction. (englisch).
  2. Historical trends in the usage of character encodings for websites. In: W3Techs. Q-Success, abgerufen am 5. März 2019 (englisch).
  3. Usage of character encodings broken down by ranking. In: W3Techs. Q-Success, abgerufen am 7. März 2019 (englisch).
  4. UTF-8 Everywhere Manifesto. Abgerufen am 22. Dezember 2021 (englisch).
  5. Using International Characters in Internet Mail. (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) Internet Mail Consortium, 1. August 1998, abgerufen am 12. Juli 2012 (englisch).
  6. Usage statistics of character encodings for websites. In: W3Techs. Q-Success, abgerufen am 31. Oktober 2021 (englisch).
  7. UTF-8: Bits, Bytes, and Benefits
  8. a b c d RFC 3629 – UTF-8, a transformation format of ISO 10646. 2003 – Standard: [STD63] (englisch).
  9. RFC 2044 – UTF-8, a transformation format of Unicode and ISO 10646. Oktober 1996 (englisch).
  10. RFC 2279 – UTF-8, a transformation format of ISO 10646. Januar 1998 (englisch).
  11. Norbert Lindenberg, Masayoshi Okutsu: Supplementary Characters in the Java Platform. In: Oracle Website. Sun Microsystems, Mai 2004, abgerufen am 9. Juni 2019 (englisch).