Europäische Bewegung International

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European Movement International
(MEI)
Logo
Rechtsform gemeinnütziger eingetragener Verein
Gründung 1948
Gründer Duncan Sandys
Sitz Brüssel
Motto Making Europe Move!
Schwerpunkt Europapolitik, Politische Kommunikation, Zivilgesellschaft
Methode Kooperation
Aktionsraum Länder des Europarates
Vorsitz Eva Maydell
Geschäftsführung Petros Fassoulas
Personen Brando Benifei, Yves Bertoncini, Tobias Köck, Noelle O’Connell, Nataša Owens, Valeria Ronzitti, Frederic Vallier
Umsatz 650.000 Euro (2019)
Beschäftigte 10
Mitglieder 36 internationale Organisationen, 39 nationale Räte
Website europeanmovement.eu

Die Europäische Bewegung International (englisch European Movement International) ist ein europaweiter Zusammenschluss von Organisationen mit dem Ziel, ein vereintes, föderales Europa zu fördern, das auf den Grundrechten, auf Frieden, Demokratie, Freiheit, Gleichheit, Solidarität und auf die Beteiligung der Bürger gegründet ist. Sie wurde am 25. Oktober 1948 in Brüssel gegründet und ist heute in 39 europäischen Ländern vertreten.[1]

Die Ursprünge des Verbands gingen im Juli 1947 auf Initiative von Winston Churchill und Duncan Sandys (beide damals außer Dienst) und anderen französischen und britischen Organisationen aus, welche die Idee eines vereinten Europas verfolgten und sich zu einem Kongress des Committee for the Co-ordination of the European Movements in Paris trafen.

Nach einem zwischenzeitlichen weiteren Treffen, beteiligten sich die fünf großen europäischen Dachverbände, die Ligue Européenne de Coopération Economique (LECE), die Union européenne des Fédéralistes (UEF), die Mouvement Socialiste pour les États-Unis d’Europe (MSEUE), die United Europe Movement (UEM) und die Nouvelles Equipes Internationales (NEI). Die Europäische Parlamentarier-Union (EPU), die von Richard Graf Coudenhove-Kalergi geführt wurde, verhielt sich zunächst distanziert.

Das Komitee gab sich den Namen Joint International Committee for European Unity. Auf dem Haager Europa-Kongress vom 7. bis 11. Mai 1948 in Den Haag, an dem unter dem Vorsitz Churchills über 700 Delegierte aus ganz Europa und Beobachter aus den USA und Kanada teilnahmen, gelang die entscheidende Weichenstellung für die Gründung der Europäischen Bewegung. Deutsche Teilnehmer waren u. a. Konrad Adenauer und Eugen Kogon.[2][3][4] Auf dem Kongress wurden drei Resolutionen erarbeitet und verabschiedet: Politik, Wirtschaft und Soziales sowie Kultur.[5] Die Delegierten forderten eine „Europäische beratende Versammlung“, einen „Europäischen Sonderrat“ zur Vorbereitung für eine Europäische Politische Union und eine Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, eine „Europäische Menschenrechtscharta“ und einen „Gerichtshof“.[6][2][4][7][8][9][10][11][12][3][5]

Der Verband wurde am 25. Oktober 1948 auf dem „Europa-Kongress“ in Brüssel gegründet. Das „Internationale Komitee zur Koordinierung der Bewegungen“ hatte die fünf großen europäischen Verbände eingeladen. Beim Kongress waren auch federführende aktive Mitglieder der Union parlementaire européenne (EPU) anwesend. Unter gemeinsamer Ehrenpräsidentschaft von Winston Churchill, Léon Blum, Alcide de Gasperi und Paul-Henri Spaak fand der Kongress statt. Den „Unterbau“ der Bewegung sollten die fünf Verbände mit den nationalen Sektionen bilden. Die EPU wollte als Organisation mit ihren anderen Vorstellungen nicht mitmachen. Geleitet wurde der Kongress von Duncan Sandys und Józef Hieronim Retinger. Um einen Einfluss auf die politischen Persönlichkeiten der offiziellen Politik der Regierungen zu nehmen, sollte dieser Zusammenschluss letztendlich einen Erfolg verbuchen, indem der Weg zur „Vorbereitung der Europäischen Integration“ beginnen konnte: Eine Reihe von wichtigen Sachverständigen- und Fachkonferenzen sowie Aktionsprogrammen konnten in der darauffolgenden Zeit konkretisiert werden, und in jedem Land wurden nationale Sektionen gegründet. Der Deutsche Rat der Europäischen Bewegung wurde am 13. Juni 1949 in Wiesbaden gegründet. In einem nachfolgenden Kongress in Brüssel, der vom 25.–28. Februar 1949 stattfand, wurden die Vorschläge der EB präzisiert und die Gründung zum Europarat vorbereitet. Bei der Wirtschafts-Konferenz der EB, vom 19.–25. April 1949 in Westminster, wurde die europäische Wirtschafts-Union mit einer freien Währungskonvertibilität und einem freien Personen-, Kapital- und Güterverkehr beschlossen. Unter Federführung der EB fand vom 8.–12. Dezember 1949 eine Kulturkonferenz in Lausanne statt und im Juli 1950 wurde eine EB-Konferenz für die Leitlinien der europäischen Sozialpolitik in Rom abgehalten.[1][8][13][2]

Nach einer britischen Quelle wurde die „Bewegung“ anfangs zu 50 % über das American Committee for a United Europe (ACUE) finanziert, welches vom US-Geheimdienst Office of Strategic Services (OSS) gesteuert worden war.[14][15]

Name Zeitraum
Guy Verhofstadt seit 2023
Eva Maydell 2017–2023
Jo Leinen 2011–2017
Pat Cox 2005–2011
José María Gil-Robles 1999–2005
Mário Soares 1997–1999
Valéry Giscard d’Estaing 1989–1997
Enrique Barón Crespo 1987–1989
Giuseppe Petrilli 1981–1987
Georges Berthoin 1978–1981
Jean Rey 1974–1978
Walter Hallstein 1968–1974
Maurice Faure 1961–1968
Robert Schuman 1955–1961
Paul-Henri Spaak 1950–1955
Duncan Sandys 1948–1950

Generalsekretäre

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Name Zeitraum
Petros Fassoulas seit 2015
Diogo Pinto 2009–2015
Hendrik Kröner 2002–2009
Pier Virgilio Dastoli 1995–2001
Giampiero Orsello 1993–1995
Bob Molenaar 1987–1993
Luigi Vittorio Majocchi 1985–1987
Sjouke Jonker 1984
Thomas Jansen 1981–1983
Robert Van Schendel 1955–1980
Georges Rebattet (Büro in London) 1948–1955
Józef Retinger (Büro in Paris, seit 11/1951 in Brüssel) 1948–1950
Historische Flagge der Europäischen Bewegung

Die Flagge der Europäischen Bewegung (grünes, ursprünglich rotes E auf weißem Grund) wurde von Duncan Sandys entworfen. Mittlerweile wird dieses Zeichen lediglich von den Europäischen Föderalisten (in Deutschland Europa-Union Deutschland) verwandt. Die Europäische Bewegung nutzt eine wehende Europa-Flagge.

Version für die Kfz-Windschutzscheibe

Im Jahr 1984 beschlossen der französische Staatspräsident François Mitterrand und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl eine Lockerung der Grenzkontrollen für Fahrzeuge mit einer inversen Version dieser Flagge in der Windschutzscheibe des Fahrzeugs. Das Symbol signalisierte, dass sich nur EG-Bürger und keine deklarationspflichtigen Güter im Fahrzeug befanden.[16]

Ziele und Aktivitäten

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Die internationale Organisation Europäische Bewegung ist offen für alle politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bewegungen der Zivilgesellschaft. Sie strebt ein vereinigtes, föderales Europa unter Achtung der Menschenrechte, Frieden und der demokratischen Prinzipien von Freiheit, Solidarität und Bürgerbeteiligung an.

Auf die Aktivitäten der Europäischen Bewegung gehen die Gründung des Collège d’Europe / College of Europe in Brügge und des European Centre of Culture in Genf zurück.

Struktur und Mitglieder

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Derzeit hat die Europäische Bewegung 39 nationale Räte und 36 Internationale Mitgliedsorganisationen.[17]

Zu den Unterstützenden Mitgliedern zählen das College of Europe, die Fondation EurActiv und die Kosovar Civil Society Foundation.

Abwandlung des internationalen Logos Europäische Bewegung Deutschland

Die rund 40 Nationalen Räte können prinzipiell in jedem Land des Europarates gegründet werden. Naturgemäß unterscheiden sich die Räte in Zielsetzung, Struktur und Form zum Teil erheblich. In der Frühzeit wurden die Räte „von oben nach unten“ von Dancan Sandys gegründet. In den frühen Jahren sprach man dem Zeitgeist entsprechend Honoratioren an, die auch Organisationen repräsentierten. Vor allem in Italien, Deutschland und Österreich entstanden Verbände ohne individuelle Mitglieder (In Deutschland konnten bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts bis zu 50 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Mitglied werden). In anderen Ländern hat man von Anfang an Organisationen und Individuen aufgenommen (so in Spanien, Dänemark, Frankreich). In einigen Ländern ist lediglich eine individuelle Mitgliedschaft möglich (Armenien, Vereinigtes Königreich).

Die Abgrenzung von Mitgliedern der Union Europäischer Föderalisten fällt in einzelnen Ländern zum Teil schwer. Der UEF-Jugendverband JEF ist z. B. vielfach auf nationaler Ebene Jugendverband der jeweiligen nationalen Räte der Europäischen Bewegung (so in Frankreich, Vereinigtes Königreich, Dänemark).

Seit 2017 ist Eva Maydell Präsidentin der Europäischen Bewegung International.[18] Sie wurde im November 2017 erstmals für eine dreijährige Amtszeit gewählt und 2020 für weitere drei Jahre bestätigt.[19] Sie ist die erste Frau in diesem Amt.[20]

In ihrer Arbeit unterstützen sie sechs Vizepräsidenten.[21]

Name Nationaler Rat / Internationale Organisation
Brando Benifei Sozialdemokratische Partei Europas
Yves Bertoncini Europäische Bewegung Frankreich
Tobias Köck Europäische Bewegung Deutschland
Noelle O’Connell Europäische Bewegung Irland
Valeria Ronzitti European Centre of Employers and Enterprises providing Public Services and Services of General Interest
Frédéric Vallier Rat der Gemeinden und Regionen Europas

Der Vorstand wird komplettiert von 12 weiteren Mitgliedern und einer Schatzmeisterin.[22]

Name Organisation
Aku Aarva Europäische Bewegung Finnland
Francisco Aldecoa Luzárranga Europäische Bewegung Spanien
Antonio Argenziano Europäische Bewegung Italien
Veronika Chmelárová AEGEE
Marco Cilento Europäischer Gewerkschaftsbund
Sina Frank Europäische Bewegung Deutschland
Monica Frassoni Europäische Grüne Partei
Patrizia Heidegger Europäisches Umweltbüro
Olivier Hinnekens Europäische Bewegung Belgien
Zvezdana Kovač Europäische Bewegung Serbien
Roselyne Lefrançois Europäische Bewegung Frankreich
Richard Morris Europäische Bewegung Vereinigtes Königreich
Nataša Owens Europäische Bewegung Kroatien (Schatzmeisterin)

Einzelnachweise

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  1. a b CVCE: „1945–1949 Die Ära der Wegbereiter“
  2. a b c Franz Knipping: Rom, 25. März 1957 - die Einigung Europas. Dt. Taschenbuch-Verl., München 2004, ISBN 3-423-30609-2, S. 45–48.
  3. a b Nicole Schley; Sabine Busse; Sebastian J. Brökelmann: Knaurs Handbuch Europa: Daten - Länder - Perspektiven; aktuell: die neuen EU-Länder. Knaur-Taschenbuch-Verl., München 2004, ISBN 3-426-77731-2, S. 15–16.
  4. a b Alexandra Kemmerer: Das Abendland will seine Erweiterung. Haager Konferenz. F.A.Z., 12. Juni 2008, abgerufen am 12. Februar 2011.
  5. a b 1948 - Hague Congress. europeanmovement.org, archiviert vom Original am 4. März 2008; abgerufen am 14. Januar 2015 (englisch, Wortlaut der Resolutionen).
  6. CVCE: Alexandre Marc, Within man’s reach: the federalist revolution (französisch), abgerufen am 2. September 2013.
  7. CVCE: Europa-Föderation ist lebensnotwendig: Churchill eröffnet Paneuropa-Kongreß / Deutschland auf der Tagesordnung
  8. a b Peter Krüger: Das unberechenbare Europa. W. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-016586-0, S. 188.
  9. Frank Niess: Der Föderalismus baut sich seinen Staat. der Freitag, 9. Mai 2008, abgerufen am 15. Dezember 2012.
  10. Die Geschichte der europäischen Union; Das Jahr 1948. Europäische Union, abgerufen am 26. Dezember 2019.
  11. CVCE: Ein Kurzfilm vom Haager Europa-Kongress
  12. Deutsches Historisches Museum: Ausstellung Idee Europa - Entwürfe zum „Ewigen Frieden“ (Ordnungen und Utopien für die Gestaltung Europas von der pax romana zur Europäischen Union), darin: 4. Gleichgewicht und Konzert der Nationen: Europa in der Neuen Welt
  13. europaeische-bewegung.de: Die Entstehung der Europäischen Bewegung (PDF-Dokument; 2,8 MB) (Memento vom 16. März 2012 im Internet Archive)
  14. Ambrose Evans-Pritchard: Euro-federalists financed by US spy chiefs. The Daily Telegraph, 19. September 2000, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  15. Wiegrefe: Die CIA zahlte. In: Der Spiegel. Nr. 33, 1997, S. 20 (online). vom 11. August 1997
  16. Sicher durch Gespür. In: DIE Zeit, Nr. 48/1984. 23. November 1984, abgerufen am 21. März 2013.
  17. European Movement International – Members
  18. Leinen neuer EMI-Präsident. Saarländischer Rundfunk, 26. November 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. November 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.sr-online.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  19. Announcing the new European Movement International Board. Europäische Bewegung International, 20. November 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. November 2020; abgerufen am 22. November 2020 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/europeanmovement.eu
  20. The European Movement International Elects New President and Board. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Februar 2021; abgerufen am 22. November 2020 (amerikanisches Englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/europeanmovement.eu
  21. Who we are - The Board - europeanmovement.eu (Memento des Originals vom 12. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/europeanmovement.eu
  22. Announcing the new European Movement International Board. Europäische Bewegung International, 20. November 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. November 2020; abgerufen am 22. November 2020 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/europeanmovement.eu